Titel: 4 Seasons #1 – Zeiten der Lust
Autor: Vina Jackson
Verlag: Carl’s Books
Reihe/Serie: #1 von #4
Genre: Erotikroman
Seitenanzahl: 368
ISBN: 978-3570585436
Erscheinungsdatum: 11.November.2014
Format: broschiert
Empfohlen: für Erwachsene
Unverbindliche Preisempfehlung: 12.99€
Besonderheiten: keine bekannt
Die attraktive rothaarige Summer, erfolgreiche Violinistin, ist durch
den unerwarteten Tod ihres Liebhabers Dominik am Boden zerstört. Sie
zieht sich von Freunden und Bekannten zurück und widmet sich
ausschließlich der Musik. Um ihren Schmerz zu überwinden, begibt sie
sich mit ihrer Violine auf eine Welttournee. Doch selbst Konzerte und
Affären mit Unbekannten ändern nichts daran, dass Erinnerungen an die
Nächte mit Dominiksie überwältigen und an den Rand der Selbstaufgabe
treiben.
Wer mich ein bisschen länger verfolgt, der weiß darum, dass ich ein großer Fan von Shades of Grey war; zumindest vom ersten Teil & so hat es mich mal wieder überkommen und ich hatte wahnsinnig Lust auf ein erotisches Buch. Ob ich da mit Vina Jackson’s neuer Reihe da ins Klo gegriffen habe oder genauso enttäuscht wurde wie bei SoG 2 & 3, das erfahrt ihr jetzt:
Der Einstieg gefiel mir schon mal sehr sehr sehr gut. Ich war direkt in der Geschichte drin und musste mich nicht lange an irgendwelchen Hindernissen aufhalten. Es beginnt, wie erwartet, in der Zeit, in der Dominik noch am Leben ist und begleitet das Paar dann einige Seiten lang, bis Dominik dann stirbt. Der erwartete Zeitsprung kam dann auch und weiter ging es voller Trauer und Depression, ehe die große Wende dann schließlich näher rückte.
Summer, die Hauptfigur in der Geschichte gefiel mir eigentlich durch die Bank weg ganz gut. Ich konnte die ein oder andere Handlung nicht vollkommen nachvollziehen, doch im Groben und Ganzen empfand ich sie als authentisch, realistisch und lebensecht. Ich verstand ihre Gefühle, mir gefiel ihre Entwicklung im Laufe der Zeit und ich konnte sie letztlich wirklich ins Herz schließen. Ich muss aber sagen, dass mir ihre stetige Lust auf Sex doch irgendwann auf den Wecker ging.. immer und immer wieder wird betont, wie erregt sie war, egal ob bei einer Frau oder einem Mann, egal ob alt oder jung. An sich verstand ich natürlich durchaus, dass dieses Buch ein Erotikroman war und dass die Durststrecke an erotischen Szenen so unterbrochen wurde; dennoch war das hin und wieder ein wenig gezwungen. Was ich ebenfalls noch erwähnen muss ist die unglaubliche Gefühlsspanne, die Summer in diesem Buch an den Tag legt. Man lernt sie kennen als überglückliche Frau, durch den Tod ihres Liebsten wird sie zur trauernden Dame und im Laufe der Geschichte spürte man doch deutlich, wie viel Gefühl dieser Charakter an den Tag legen konnte und wie unglaublich intensiv sie diese Gefühle verspürte. Ein weiterer Pluspunkt, den Summer einheimsen konnte.
Alle anderen Figuren empfand ich als ausreichend detaillreich beschrieben; keine Highlights aber auch keine flachen, blassen Schemen, wie es manchmal der Fall ist. Gerade Antony gefiel mir sehr gut, denn er zeigte ebenso viel Tiefgang wie es Summer tat. Mehr kann ich zu den Charakteren eigentlich nicht sagen, außer dass ich eben rundum zufrieden mit deren aler Darstellungen war und nichts zu kritisieren habe.
Der Stil von Vina Jackson war mir ja bisher komplett unbekannt und ich war gespannt, ob er mich überzeugen konnte. Das war definitiv der Fall. Ich fand die Sprache sehr passend für diese Art von Geschichte und die Umschreibungen sehr detaillreich und punktgenau – sprich: kein großartiges drum herum reden, sondern direkt zur Sache kommend. Vina Jackson versteht es auch, den Leser durch bloße Worte heiß zu machen und obwohl ich manches schon ein wenig abstoßend fand, war ich großen und ganzen doch zufrieden; denn ich bekam das, was ich wollte: einen Erotikroman. Das Buch ließ sich überdies auch wirklich gut lesen, ich kam schnell voran, auch wenn einige Passagen meiner Meinung nach komplett unnötig waren – dazu aber gleich mehr.
Während ich anfangs noch mit einer relativ bekannten, ausgelutschten Idee rechnete, wurde ich schnell eines besseren belehrt. Klar, die typischen Eckpunkte findet man natürlich auch in diesem Buch, doch ich war wirklich überrascht, dass ich doch so viel Neues entdecken konnte. Bevor ich hier jetzt ewig lange tippe, schweife ich direkt zum nächsten Abschnitt, denn dort kommen dann meine wirklichen Kritikpunkte zum Vorschein.
Die Umsetzung. Ja die Umsetzung. Die Umsetzung. Alles in allem nicht komplett schlecht, doch nachdem es am Anfang noch recht interessant war, flaute die Stimmung und vor allem die Spannung merklich ab. Obwohl Vina Jackson es schafft, die Liebe von Summer zur Musik nahezu perfekt darzustellen, reichte das nicht aus, um mich an das Buch zu fesseln. Ich hab immer wieder zu etwas anderem greifen müssen, da ich einfach nur Langeweile verspürte. Nicht einmal die erotischen Szenen brachten da Abwechslung – es plätscherte einfach so dahin, ohne großen Spannungsbogen und ohne mein Interesse wirklich wecken zu können. Kennt ihr das? Ihr beginnt ein Buch, seit angenehm überrascht und lest schnell weiter und auf einmal passieren wirklich seltsame Dinge, mit denen du niemals gerechnet hättest, das ganze aber dann negativ auffällt? Ich hab zwischen einzelnen Szenen einfach keine Verbindung herstellen können (als kleines Beispiel ohne zu spoilern: Summer lernt einen Fremden kennen, vergnügt sich mit ihm und noch ein paar anderen und fährt dann in den Urlaub, in dem erst einmal NICHTS passiert). Das hat mich doch schon recht doll gestört und meine gesamte Lust und Freude an dem Buch verpuffte wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Nach dem pausieren wurde es etwas besser, aber es ist meist ein wirklich ungutes Zeichen, wenn man sich zum weiterlesen zwingen muss.
Diese Geschichte konnte mich nicht wirklich von sich überzeugen, und doch verbirgt es wirklich tolle Figuren, die mich begeisterten. Auch die erotischen Szenen erfüllten ihren Zweck und lockten mich, wenngleich ich manches doch auch leicht abstoßend und eklig fand. Es fällt mir schwer, hier ein entgültiges Fazit zu ziehen, denn ich bin sehr zwiegespalten. Wer sich einen Erotik-Roman der zwar nicht durch Spannung, dafür aber umso mehr mit liebenswerten Figuren glänzt, der wird an 4 Seasons sicherlich Freude finden. Ich persönlich war kein riesiger Fan von diesem Auftakt, werde mir aber Band 2 sicherlich auch noch heran schaffen und lesen, einfach um zu sehen, wie es weitergehen wird.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen für diese Geschichte. Es war ein wirklich akzeptables Mittelding, ohne besonders aus der Masse herauszustechen – weder positiv noch negativ. Wie bereits erwähnt, gebe ich auch Band2 des Ganzen eine Chance und bin durchaus neugierig, wie es weitergehen wird.
Vina Jackson ist ein Pseudonym hinter dem sich zwei etablierte Autoren verbergen, die beim 80 Days-Projekt
zum ersten Mal zusammenarbeiten. Er ist ein bekannter Lektor,
Radiojournalist, Kolumnist, der bereits neun Romane veröffentlicht hat
und eine große Sammlung von Erotika besitzt. Sie hat ebenfalls bereits
Bücher geschrieben, arbeitet im Finanzsektor und ist eine feste Größe in
der Londoner Fetisch-Szene.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) bei
Carl’s Books liegen und mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten. Für mich war dieses Buch ein durchaus netter Zeitvertreib, der zwar einige Schwächen aufzuweisen hatte, aber
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