||» Rezension «|| „Das Frostmädchen“ von Stefanie Lasthaus

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8. Dezember 2016 5 Von Patchis Books

Titel: Das Frostmädchen

Autor: Stefanie Lasthaus
Verlag: Heyne-Verlag
Reihe/Serie: Einzelband
Übersetzer: ———–
Genre: Fantasy
Seitenanzahl: 400
ISBN: 978-3453317291
Erscheinungsdatum: 14.November.2016
Format: broschiert
Empfohlen für Erwachsene
Unverbindliche Preisempfehlung: 12,99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
Amazon  ►♥◄  Verlag
Besonderheiten: ————–
Leseprobe: » hier « (.pdf-Datei)
 
 

Als ihr Freund Gideon bei einem Streit handgreiflich wird, flieht die
zwanzigjährige Neve hinaus in die klirrend kalte Nacht des kanadischen
Winters und verirrt sich. Glücklicherweise wird sie rechtzeitig von dem
jungen Künstler Lauri gefunden, der sie in seiner abgelegenen Blockhütte
gesund pflegt. Bei Lauri fühlt sich Neve vom ersten Augenblick an
geborgen, und zwischen den beiden entspinnt sich eine zarte
Liebesgeschichte. Doch in der Nacht im Wald ist etwas mit Neve geschehen
– etwas, das die uralte Wintermagie in ihr entfesselt hat …

Ich gestehe, dieses Buch hatte ich tatsächlich gar nicht auf dem Schirm, bis mir die liebe Franziska höchstpersönlich eine eMail geschickt und es mir als Rezensions-Exemplar angeboten hat. Nachdem ich schon beim Cover schwach geworden bin, hat mich auch der Klappentext sehr angesprochen und ich habe das Angebot dankend angenommen. In Natura sieht das Cover übrigens noch tausend Mal schöner aus und ich bin nach wie vor endlos verliebt in das Erscheinungsbild dieses Buches. Es war dann nur einleuchtend, dass ich es umgehend lesen muss, gerade wenn draußen eh frostige Temperaturen herrschen. Wie es mir letztlich gefiel, erfahrt ihr jetzt:

Wie bereits der Klappentext vermuten lässt, beginnt alles damit, wie Neve völlig entkräftet durch den Schnee stapft und letztlich zusammenbricht. Ich hatte schon während den ersten Seite wirklich das Gefühl, mir würde ein eisiger Luftzug um die Nase wehen – dementsprechend dicht war die Atmosphäre, die aufkam. Das hat mich alles sehr positiv überrascht und ich war unglaublich neugierig und gespannt, wie es weitergeht mit unseren Protagonisten.

Wo wir auch beim nächsten Punkt wären: den Figuren. Schon da ließ meine Begeisterung immer mehr nach. Neve war eine echt schwierige Persönlichkeit, obwohl ich rückblickend immer noch nicht genau betiteln kann, warum ich das so empfand. Sie kam einfach sehr rastlos, teilweise sogar recht unglücklich rüber, und das meist in den unpassendsten Situationen. Ich wurde einfach nicht warm mit ihr, und da mir persönlich auch Infos zu ihrer Vergangenheit gefehlt haben, bekam sie für mich keinerlei Tiefgang. Es enstand zwar eine gewisse Sympathie, aber die reichte längst nicht aus, um jetzt sagen zu können, dass ich sie gern hatte. Mir fehlten Gefühle, echte Gefühle. Es war irgendwie, als würde man als Leser zwar lesen, dass sie dieses und jenes empfand, doch es wurde überhaupt nicht auf mich übertragen – ich spürte nichts, Neve berührte mich einfach nicht. Sie war definitiv keine unglaublich schlechte Protagonistin, aber es hat eindeutig was gefehlt, was essentiell für die Geschichte gewesen wäre.
Auch bei dem männlichen Part, Lauri, war das genau so. Er war zwar alles in allem doch realistischer und bodenständiger, aber gleichzeitig auch total naiv und unbelehrbar. Genau so wie bei Neve fehlte mir auch hier wieder der Tiefgang – man erfährt tatsächlich nichts aus seiner Vergangenheit und so wirkte er auf mich extrem öberflächlich und nicht authentisch. Dennoch muss ich sagen, dass ich ihn doch lieber möchte als Neve, aber das war wohl reine Geschmackssache, um die man sich streiten kann. Beide, sowohl Lauri wie auch Neve blieben für mich Silhouetten, sowohl charakterlich wie auch optisch.
Von den Nebenfiguren fange ich hier bewusst erst gar nicht an. Ich denke, es ist nur logisch, dass auch die alle sehr schemenhaft blieben und keinerlei Bilder vor meinem inneren Auge aufrufen konnten. Schade drum. 
 
Der Stil war okay. Viele bezeichnen ihn als kitschig, das kann ich so jetzt nicht unterschreiben. An mancher Stelle war er mir zu simple für eine Erwachsenen-Geschichte – zu einfach gehalten, aber dadurch ließ er sich halt auch dementsprechend schnell lesen und ich kam irrsinnig gut voran. Während ich ansonsten immer mit einer Seite pro Minute rechne, habe ich hier fast 90 Seiten in der Stunde geschafft – was meiner Meinung nach wirklich ein Pluspunkt für das Buch darstellt. Und auch die Atmosphäre, die die Autorin hier schafft, ist mitreißend, und das passiert ja letztlich nur durch ihre Beschreibungen und die angewandte Sprache. Stefanie Lasthaus schreibt außerdem in der dritten Person und wechselt dabei regelmäßig, von Kapitel zu Kapitel, die Sichten zwischen Lauri und Neve. So bekommt man als Leser die Möglichkeit, hinter beide Fassaden blicken zu können, was mich ebenfalls überzeugte. Kurz gesagt: ich kann die Kritik vieler anderer nicht nachvollziehen, denn der Stil war, in meinen Augen, tatsächlich gut.

Idee und Umsetzung packe ich jetzt bewusst in einen Abschnitt. Der Klappentext verspricht: „Ein großes Epos über Liebe, Magie und dunkle Gefahren“ Ich kann gar nicht sagen, wie neugierig und scharf ich darauf war, zu erfahren, was sich hinter dem Klappentext verbirgt. Ich war ja damals schon so unfassbar begeistert von „Die Traumknüpfer“ ebenfalls aus dem Heyne-Verlag, und habe gehofft, „Das Frostmädchen“ könne mich genau so umhauen. Hat es aber nicht. Die ganze Geschichte wirkt „hängengeblieben“, denn es es gibt eine Szene, die sich endlose Male wiederholt. Dauernd haut Neve ab, Lauri bemerkt es und geht los, um sie im Schneesturm zu suchen und wieder zurück in die Hütte bringen. Das passiert, wenn ich mich nicht verzählt habe, fünf Mal. Dann ändert sich eine Kleinigkeit, was ich hier nicht benennen möchte, aus Spoilergefahr, und auch das passiert wieder mehrmals hintereinander. Irgendwann wurde es einfach total langweilig und selbst wenn man ein spannendes Geschehnis eingebaut wurde, rettet es diese Endlosschleife nicht. 
Auch das Ende konnte mich nicht so mitreißen, wie ich mir das gewünscht habe. Das Tempo wurde zwar nochmal angezogen und ich wollte natürlich auch wissen, wie das ganze endet, aber alles in allem war es einfach nicht so spannend, wie erhofft.
 

Dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Es gab 2-3 positive Punkte, wie beispielsweise der Stil oder diese wenigen, rasanten Szenen. Nur konnten diese wenigen Faktoren nicht darüber hinweg täuschen, dass die Geschichte eher langsam und gediegen vor sich hinplätschert und manche Szenen in Dauerschleife immer wieder wiederholt werden. Schade. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt, ich wurde eher enttäuscht von diesem Buch.

Ich vergebe 2.5 von 5 Sternen und kann das Buch beim besten Willen nicht weiterempfehlen. Dennoch möchte ich die positiven Punkte mit diesen 2.5 Sternen absolut honorieren. Außerdem sind Geschmäcker ja bekanntlich verschieden und ich bin mir sicher, dass es sicherlich Leser gibt, die diese Geschichte lieben werden.
 

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Stefanie Lasthaus wuchs im nördlichen Ruhrgebiet auf. Sie studierte
Skandinavistik, Publizistik und Sozialanthropologie in Bochum und
Kopenhagen. Nach verschiedenen Stationen in Australien, England und der
Schweiz, kehrte sie nach Deutschland zurück und widmete sich ganz dem
Schreiben – ob als Texterin für Onlinespiele-Anbieter oder als Autorin
ihrer eigenen Fantasy-Romane. Stefanie Lasthaus lebt und arbeitet in
Karlsruhe.



An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Heyne-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Außerdem ‚Dankeschön‘ sagen möchte ich für die Bereitstellung dieses Rezensions-Exemplars.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.