||» Rezension «|| „Der Kuss der Lüge“ (Die Chroniken der Verbliebenen #1) von Mary E. Pearson
Titel: Der Kuss der Lüge
Verlag: One-Verlag (Bastei Lübbe)
Übersetzer: Barbara Imgrund
Empfohlen ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 18,00€
Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre
alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in
ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr
bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit
entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer
kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die
beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die
Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den
sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen
Zu Beginn des Buches bekommen wir als Leser erst einmal ein wenig Zeit, um sich mit den Begebenheiten vertraut zu machen und um uns in der Geschichte allgemein erst einmal zurecht zu finden. Ich persönlich hatte damit schon mal keine Probleme und glitt mühelos hinein. Alles beginnt mit Lia und ihrer Zofe bzw besten Freundin Pauline in einer relativ alltäglichen Situation. Die beiden unterhalten sich und schmieden Pläne, wie sich später herausstellt, natürlich für die bevorstehende Flucht. Schnell wird klar, wie unterschiedlich die beiden jungen Frauen doch sind und wie gut sie sich deshalb ergänzen. Während meine Angst ein wenig zunahm, dass sich das alles vielleicht etwas in die Länge ziehen könnte, passierte plötzlich etwas, das mein Interesse weckte. Das sogenannte Kavah wurde gemalt und mit Priester-Sprüchen gesegnet – was es damit auf sich hat oder was ein Kavah ist, müsst ihr selbst nachlesen. Aber ab genau diesem Moment nimmt die Story an Fahrt auf und die Spannung steigt stetig an. Für mich ein rund herum gelungener, leicht verständlicher Einstieg, der Lust auf mehr macht.
Lia ist eine wirklich interessante Persönlichkeit. Natürlich gab es einige Parallelen zu anderen Buchfiguren und so richtig aussergewöhnlich war sie nun auch nicht; aber ich fand ihre ganzen, teilweise recht unterschiedlichen Eigenschaften einfach so harmonisch. Zum einen wirkte so jung und unerfahren, teilweise fast kindlich – auf der anderen Seite war es ihre Schlagfertigkeit und ihr Mut, was mich so begeisterte. Lia war einfach auf ganzer Linie sympathisch und sehr glaubhaft umgesetzt. Ihr gesamter Charakter passte einfach zu ihrer Vergangenheit bzw. zu ihren Erlebnissen und das allein sorgte für viel Tiefgang und Authensität. So, und nur so muss eine Buchfigur gestaltet werden. Sie wuchs auch an ihren Aufgaben, hatte überhaupt keine Prinzessinnen-Allüren und war einfach ein tolles Mädchen, das ich tief ins Herz schloss und mit dem ich so unglaublich gern mitfieberte.
Allgemein treffen wir hier auf die unterschiedlichsten Charaktere, allesamt mir markanten, unverwechselbaren Eigenschaften und somit jeder für sich einzigartig. Es gab natürlich auch die Figuren, die bewusst nicht auf große Sympathie beim Leser treffen, doch selbst denen bin ich gern begegnet und fand sie alle, wirklich ausnahmslos alle, super interessant gestaltet. Kurz um: Mary E. Pearson hat hier tolle Figuren geschaffen, von denen vielen zu wahren Freunden für mich wurden.
Zum Stil kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Das Buch liest sich über all die 560 Seiten enorm flüssig, ich kam erstaunlich schnell voran und traf auf keinerlei Stolpersteine z. B in Form von verschachtelten Sätzen oder zu raumgreifenden Erklärungen. Der gesamte Lesefluss ließ sich sehr gut lesen. Die Beschreibungen waren bildhaft, teilweise sehr detailliert, jedoch niemals zu ausschweifend oder ablenkend. Ich hatte also stets ein klares Bild von Lia, den anderen Figuren und unterschiedlichen Kulissen vor meinem innere Auge und fühlte mich vielmehr als Teil des Ganzen, als nur als Leser. Auch die Sprache wurde der Thematik angepasst und verlieh noch eine gute Portion Glaubwürdigkeit oben drauf. Geschrieben aus 5 unterschiedlichen Sichten [Lia (die Hauptgeschichte), Rafe, Kaden, Attentäter und Prinz (wurden immer mal wieder kurz über höchstens 5 Seiten eingeschoben um einen tieferen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt dieser Figuren zu bekommen)]. Wie oben schon erwähnt fand ich diese Gliederung einfach klasse. Nicht nur, dass wir mehr über Rafe und Kaden, sowie den Attentäter und den Prinz erfahren, auch die Verknüfungen, die man unweigerlich herstellen will, bleiben stets verborgen. Dazu komme ich aber gleich noch einmal.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen und möchte euch nicht nur bitten, dieses grandiose Meisterwerk zu lesen, ich möchte euch zwingen! Jeder, der dieses Buch noch nicht gelesen hat, hat eindeutig etwas verpasst und all die positiven Meinungen sind mehr als nur berechtigt. Bitte bitte schaut es euch an, lest die Leseprobe und ich verspreche euch, dass ihr spätestens danach so begeistert und mitgerissen seid, dass ihr weiterlesen müsst. Absolutes
» » » H . I . G . H . L . I . G . H . T « « «
Mary E. Pearson hat bereits verschiedene Jugendbücher geschrieben. Der
Kuss der Lüge, Auftaktband der Chroniken der Verbliebenen, ist der erste
ihrer Titel, der auf Deutsch erscheint. In den USA hat sie damit in
Bloggerkreisen geradezu einen Hype ausgelöst. Die Autorin lebt mit ihrem
Mann und zwei Hunden in Kalifornien.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim One-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.