Rezension. // Katharina Hagena – Der Geschmack von Apfelkernen

Rezension. // Katharina Hagena – Der Geschmack von Apfelkernen

17. Februar 2012 2 Von Patchis Books

Katharina Hagena – Der Geschmack von Apfelkernen
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Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag
Seiten: 256
Hardcover / gebunden
ISBN: 978-3462039702
Preis: 16,95€
hier erhältlich: *Amazon* *Thalia* *Verlag*
Erscheinungsdatum: 19.Februar.2008
Genre: Zeitgenössische Literatur

Klappentext: Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus der Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen eingekocht werden, in der ein Baum gleich zwei Mal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln. Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie erst zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter. Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an.
Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den schrecklichen Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und was wollte sie Iris noch sagen? Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon. »Schon immer begannen die Bewegungen des Schicksals – auch die unserer Familie – mit einem Sturz. Und mit einem Apfel.«
Inhalt: Iris erbt das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Bertha. Zur Beerdigung müssen sowohl Iris, als auch ihre Mutter Christa und deren Schwestern Inga und Harriett in ihr Heimatdorf Bootshaven zurückkehren. Iris ist zwiegespalten – einerseits liebt sie dieses Haus, in dem die aufgewachsen ist, doch was soll sie damit? Sie lebt an anderen Ende des Landes und hat keine Ahnung, was sie mit dem Haus nun machen soll. Sie bleibt erst einmal dort, während alle anderen Angehörigen schon wieder nach Hause gefahren sind und ihr gewohntes Leben leben. Iris trifft auf Max, den kleinen Bruder ihrer einstmals besten Freundin Mira.. doch bis dahin weiß Iris noch nicht, dass es tatsächlich etwas gibt, was sie in Bootshaven festhält.

Meine Meinung: Zu aller erst möchte ich sagen, dass ich normalerweise einen großen Bogen um diese Genre mache; es war jetzt einzig und allein der Klappentext, der mich so neugierig gemacht hat, dass ich es einfach lesen musste. Anfangs fiel es mir ein wenig schwer, in die ganze Geschichte rein zu kommen, vor allem weil einfach so unendlich viele Zeitsprünge passieren, die garnicht angekündigt werden. Eben liest man noch davon, wie Iris sich in der Küche was zum Essen macht, und im selben Satz wechselt die Geschichte dann zurück in die Vergangenheit zu ihrer Oma Bertha und ihre ‚Krankheit‘. Ansonsten ist der Schreibstil ganz angenehm zu lesen und ich wurde durch hin und wieder aufkommende Spannung doch sehr überrascht. Natürlich zieht die sich nicht durch die gesamte Geschichte; aber das hab ich auch nicht erwartet. Iris ist mir sehr sympathisch geworden, allerdings erst mit der Zeit. Sie macht zwar manchmal wirklich komische Dinge, aber alles in allem hab ich mit ihr mitgelebt und mich sogar in sie hinein versetzen können. Alle anderen Charaktere bleiben eher oberflächlich, aber darum soll es in dem Buch ja auch nicht gehen. Was ich allerdings sehr schön fand, sind einige Metaphern! Da sind wirklich tolle Textstellen [und ich hab vergessen sie zu markieren ._.] Auch, wie hin und wieder sehr tiefgründig geschrieben wird, hat mich wahrlich beeindruckt. Alles in allem bin ich dann aber doch zwiegespalten, weil ich einfach sonst nur wirkliche Romane lesen, mit Spannung und und und. Das Ende fand ich persönlich ein wenig plump; so vorhersehbar irgendwie.

Fazit: Wer sich gern auf solche Romane einlässt, dem kann man dieses Werk nur ans Herz legen. Selbst mir hat es Spaß gemacht, es zu lesen – auch wenn ich hin und wieder noch über dem Sinn des Ganzen grübel.

Wertung:

3 Sterne; weil es einfach nicht meine Welt war, aber trotzdem Lesespaß und teilweise wirklich Tiefe in dem Buch lag und viele Emotionen in mir geweckt hat.


So meine Lieben; ich hoffe euch hat die Rezension gefallen und vielleicht sogar weitergeholfen ;) Herzlichste Grüße, Patchouli. ♥