||» Rezension «|| „Nerve – Das Spiel ist aus wenn wir es sagen“ von Jeanne Ryan
Titel: Nerve – Das Spiel ist aus wenn wir es sagen
Verlag: cbt Verlag
Übersetzer: Tanja Ohlsen
Empfohlen ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 9,99€
Eigentlich will Vee gar nicht mitspielen bei diesem neuen Online-Spiel,
bei dem man ständig neue peinliche »Challenges« bekommt, die sofort ins
Netz gestellt werden. Aber um einen Jungen auf sich aufmerksam zu
machen, der ihr gefällt, wagt sie es dann doch. Zumal Preise locken,
denen sie nicht widerstehen kann, wie zum Beispiel die Schuhe ihrer
Träume. Noch dazu sieht Ian, der ihr als Spielpartner an die Seite
gestellt wird, wirklich gut aus. Erst macht es Spaß. Aber dann werden
die Challenges heikler und heikler, und die Fans treiben Vee dazu, immer
mehr zu riskieren. Schließlich werden Vee und Ian zusammen mit fünf
anderen Spielern an einen geheimen Ort gebracht, wo die letzte Runde
stattfindet. Es geht um alles oder nichts und auf einmal steht ihr Leben
auf dem Spiel …
Wie beinah alle, die die dieses Buch gelesen haben, bin auch ich durch den Kinofilm-Trailer darauf aufmerksam geworden und wollte, bevor ich nun ins Kino eile, erst einmal den Roman lesen. So habe ich mir das Buch schnell im Buchladen besorgt und mich beinah sofort in die Geschichte gestürzt. (an dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich den Film bisher noch nicht gesehen habe!). Wie ich das Buch fand und ob es mir zugesagt hat, erfahrt ihr jetzt:
Der Einstieg war schon mal ganz angenehm. Bevor es mit dem Tempo, der Action und der eigentlich Idee losgeht, erfahren wir erst einmal einiges über unsere Protagonistin Vee. So wird sie dem Leser einfach ein wenig näher gebracht und es ermöglichte mir, besser mit ihr mitzufiebern. Alles beginnt nämlich in einer relativ alltäglichen Situation aus Vee’s Leben und nicht nur sie wird dem Leser vorgestellt, sondern auch ihre Freunde, die keine unwesentliche Rolle spielten. Somit ist es zu Beginn recht ruhig, aber keineswegs langweilig. Mir hat der Einstieg auf alle Fälle gut gefallen. Ich fand ihn gut gewählt und passend insziniert, um dann auch relativ zügig zur Hauptstory zu kommen.
Vee hat leider einige Zeit gebraucht, um bei mir auf Anklang zu stoßen. Sie war keine schlechte Protagonistin, sie hatte durchaus Charakterzüge, die mich ansprachen und die ihr einige Sympathiepunkte einbrachten, aber dadurch, dass ich weder ihre Handlungen noch ihre Gedankengänge nachvollziehen konnte, blieben wir eher auf Distanz, was ich wirklich schade fand. Vielleicht liegt das daran dass ich einfach andere Eigenschaften bei Vee vermutet habe, woran nicht zuletzt der Klappentext schuld war. Er betitelt sie nämlich als schüchterne, graue Maus – grau ja, aber schüchtern fand ich sie nun wirklich nicht. Gerade bei ihren Entscheidungen konnte ich die Beschreibung vom Text hinten überhaupt nicht verstehen. Schade eigentlich, denn obwohl ich trotz allem mit ihr mitfühlen und mitfiebern konnte, sind wir nie richtige Freunde geworden, eher flüchtige Bekannte.
Leider konnten es die anderen auftretenden Figuren auch nicht mehr retten. Jeder von ihnen hatte zwar seine Ecken und Kanten, was sie in gewisser Weise realistisch werden ließen, doch ebenso verspielten sie sich nach und nach alle Sympathiepunkte. Ian, der geheimnisvolle Fremde war dabei noch am ehesten mein Favorit, doch auch er handelte, meiner Meinung nach, ohne jeglichen Verstand. Auch seine Taten und Gedanken erschlossen sich mir überhaupt nicht und ich konnte nur immer wieder den Kopf über ihn schütteln. Bei Sydney und Tommy, die irgendwie bodenständiger wirkten, als die beiden anderen, kam ebenfalls keine Freundschaft zustande. Ich hatte viel mehr das Gefühl, als würde ich die Figuren in diesem Buch mehr dulden als mögen.
Der Stil hingegen hat mir wieder richtig gut gefallen. Ich fand ihn sehr angenehm und leicht zu lesen, wodurch ich unheimlich schnell voran kam. Auch die Sprache war der Thematik angepasst und die Schlüsselszenen waren unheimlich bildhaft dargestellt. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und tauchte weitestgehend komplett in die Geschichte ab. Was ich ebenfalls toll fand: den Mut vom Verlag! Bisher liest man Bücher immer in den selben Schriftarten, doch bei „Nerve“ traf man auf ein ganz anderes Schriftbild, das sich überraschenderweise wirklich gut lesen ließ. Geschrieben wurde das Buch übrigens aus der Perspektive von Vee, in der Ich-Form.
Die Idee war äußerst interessant und neu (zumindest für mich). Ich hab noch nie zuvor etwas in diese Richtung gelesen und war deshalb auch dementsprechend begeistert und neugierig, was sich die Autorin noch hatte einfallen lassen. Alles in allem war das auch eine absolut runde Sache, die mich komplett für sich gewann. Es gab einige, überraschende Wendungen und die Challenges waren zwar nichts Neues, doch in Kombination mit dem Online-Game und den Preisen war es doch erfrischend und interessant zu verfolgen. Hier trafen einfach altbewährte Elemente auf neuartige Einflüsse.
Ich vergebe 3.5 von 5 Sternen und möchte noch einmal betonen, das diese Wertung doch übern Durchschnitt liegt. Mir hat das Buch gefallen, ich wurde nur mit den Figuren nicht warm, was den Lesegenuss natürlich ein wenig minderte. Wer sich gern mal in eine neue Geschichte fallen lassen möchte und kein Problem mit Action und teilweise doch sehr bekannten „Actionfilm-Elementen“ hat, wird „Nerve“ sicherlich mögen.
als Kind auf Hawaii gelebt hat, hat sie versucht, dorthin zurückzukehren
– mit Zwischenstopps in Südkorea, Michigan und Deutschland. Bevor sie
zu schreiben begann, entwickelte sie Computerspiele und forschte im
Bereich der Jugendentwicklung. Aber Schreiben gefiel ihr dann doch
besser als Statistik. Sie hat immer noch eine Schwäche für Hawaii, wohnt
aber jetzt an der Nordwestküste der USA. „Das Spiel ist aus, wenn wir
es sagen“ ist ihr erster Roman.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim cbt-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.
Ich fand das Buch nicht sonderlich gut, nachdem ich den Film gesehen habe. Den Film würde ich zu einem meiner liebsten zählen und nachdem ich den Saal verlassen habe, wollte ich ihn gleich noch einmal schauen. Stattdessen habe ich das Buch natürlich. Natürlich ist es komplett anders (was erwarte ich auch), aber ich fand im Film alles einfach SOOOOOO viel logischer und durchdachter und spannender und tolle. Ja, ich liebe den Film 😀 Wobei ich dir jetzt keine zu hohen Erwartungen machen will, wenn du ihn noch immer gucken willst 😀
Beim Buch fand ich alles leider sehr flach und der "Showdown" am Ende war auch irgendwie langweilig :/
Liebst, Lara.
Ich glaube, ich hatte den Vorteil, dass ich das Buch erst gelesen und dann den Film geschaut habe, sonst hätte ich mir das Buch wohl auch ziemlich versaut. Ich muss aber sagen, ich hab mich unheimlich drauf gefreut, Vee und Co. auf der Leinwand zu sehen, war dann aber echt enttäuscht.. schon allein die Figuren hatten rein charakterlich wie auch optisch nix mit den Protagonisten zu tun und auch die Challenges waren ganz anders, genau so wie der Schluss. Ich fand den Film überhaupt nicht schlecht, im Gegenteil, aber ich hab was anderes erwartet. Wenn man Buch und Film getrennt voneinander betrachtet, ist wohl beides ganz akzeptabel aber vergleichen kann man die beiden nicht miteinander.
Allerliebst, Patchi ♥