||► Rezension ◄|| „Sommernachtswende“ von Christelle Zaurrini

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8. September 2015 0 Von Patchis Books
    

Titel: Sommernachtswende

Autor: Christelle Zaurrini
Verlag: Books on Demand
Reihe/Serie: Einzelband?
Genre: Contemporary
Seitenanzahl: 324
ISBN:  978-3738636949
Erscheinungsdatum: 20.August.2015
Format: Taschenbuch
Empfohlen: All Age
Unverbindliche Preisempfehlung: 10.99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Besonderheiten: Erstlingswerk von Christelles Welt

  

Glück findet man nur dort, wo das Herz ist.
Fünf Jahre nach dem Tod
ihrer Mutter findet sich Emma zum ersten Mal wieder in ihrem Heimatdorf
ein und stellt sich ihrer Vergangenheit. Alten Feindschaften, ihrer
vernachlässigten besten Freundin und dem ganzen Schmerz. Dann taucht Dylan auf, selber gezeichnet vom Schicksal, und beginnt Emmas sorgsam errichteten Mauern einzureißen. 

Kaum dass Christelle ihr Buch auf Youtube vorgestellt hatte, landete es auch schon auf meinem Reader. Ich habe auch garnicht lange gefackelt, sondern direkt mit dem Lesen begonnen. Wie ich es letztlich fand, das erfahrt ihr jetzt:
Wie die Autorin in ihrem Video ankündigte, durfte ich keine wahnsinnig Spannung, dafür aber umso mehr Gefühle erwarten. Das traf auch zu. Wer sich jetzt aber davor fürchtet, sich bei dem Buch zu langweilen, den kann ich getrost beruhigen: zäh oder langatmig war es für mich zu keiner Zeit. Schon beim Einstieg merkte ich deutlich, wie viel Arbeit in den Ausarbeitung der Figuren steckte und wie genau es gemeint war, dass das Augenmerk auf Emotionen lag.
Emma war eine so herzensgute, liebenswerte Figur, die ich sofort ins Herz schloss. Ihre Bodenständigkeit und die Authensität, die sie ausstrahlte machte sie derart lebendig, dass ich manchmal das Gefühl hatte, ich würde eine gute Freundin begleiten und nicht eine x-beliebige Person in einem Buch. Emma’s Entscheidungen, ihre Gefühlsregungen und auch ihre Gedankengänge waren für mich stets nachvollziehbar und ich kann offen zugeben, dass es mir im Herzen weh tat, als ich sie am Ende der Geschichte ziehen lassen musste.
Auch Sophia, Emma’s beste Freundin überzeugte mich auf ganzer Linie. Ihre völlig überspannte Art wurde perfekt zu Papier gebracht und sorgte für einige wirklich herzhafte Lacher. Sophia lockerte jede Situation auf und bescherte mir wunderschöne Lesestunden. Die übrigen Charaktere, wie beispielsweise Dylan und die beiden Mädels erschlichen sich ebenfalls einen Platz in meinem Herzen und werden ihn noch lange lange lange Zeit für sich beanspruchen. Was ich auch noch sehr erwähnenswert finde, war mein Eindruck, dass die Figuren allesamt eine wirklich sichtbare Entwicklung durchlebten. Oder anders gesagt: es gab Personen, die ich anfangs nicht besonders gern hatte, doch die Details, die im Laufe der Story dann über denjenigen ans Licht kamen, ließen meinen Eindruck zu Staub zerfallen und alles änderte sich schlagartig. Diesen Punkt zählte ich mit zu den Wichtigsten und ich kann deshalb das erste riesiges Plus verzeichnen.
Der Verlauf der Geschichte ist vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein wenig durchschaubar, doch störte mich das in diesem Falle garnicht, schließlich lag die Freude eher darin, die Gefühle der Protagonisten zu spüren, als überrascht zu werden. Doch auch einige interessante Szenen sorgten für Abwechslung und ließen durchaus eine gewisse Spannung aufkommen. Demnach war es, wie oben schon erwähnt, niemals langweilig und ein gewisser Mitfiebern blieb nicht aus. Alles in allem war die Geschichte und die Idee dahinter nichts, was mich gänzlich aus den Socken haute, doch die Umsetzung schaffte es, mich zu verzaubern. Ich fühlte mich völlig gefangen und in das Örtchen, in dem Sophia lebte, hinein gebeamt. Ich hoffe, ihr versteht was ich damit ausdrücken will – jedenfalls konnte neben mir meine Tochter lauthals ihr Lieblingslied brüllen, parallel dazu mein Freund seine Serien schauen, und ich war total abwesend und begleitete Emma und ihre Geschichte mit jeder Faser meines Körpers bzw. meines Bewusstseins.
Der Schluss hielt noch einmal eine kleine Wendung bereit, die meinen Atem stocken ließ. Natürlich waren meine Nerven nicht zum Zerreißen angespannt, da man schon ahnt, worauf es hinaus läuft, doch das alles zu lesen, zu zittern, wenn es mal spannender wurde und die Luft anzuhalten, weil man einfach betete, dass das geschah, was man hofft. Das war ein Erlebnis, das mich einfach verblüffte und tief in seinen Bann zog. Letztlich verdrückte ich mir sogar ein Tränchen; nicht unbedingt, weil es traurig wurde, sondern eher weil ich von vorn herein wusste, dass ich die Figuren vermissen werde.
 
Wer sich eine wunderbar intensive Liebesgeschichte wünscht, bei der nicht immer alles glatt läuft, der wird mit Sommernachtswende ein Werk finden, das ihn voll und ganz zufrieden stellt. Jedoch sollte man im Vorfeld bereits darauf gefasst sein, dass es sich hier um eine Story handelt, die eben auf Gefühlen und nicht auf wahnsinnigen Spannungsbögen, Überraschungen und Tempo glänzt, sondern eben durch Emotionen, die zu fesseln wissen.

Ich kann guten Gewissens die volle Sternzahl vergeben, schließlich habe ich nichts zu kritisieren. Das alles mag vielleicht überzogen auf manch einen Leser meines Blogs wirken, doch wer Sommernachtswende erst einmal gelesen hat, wird diese Worte verstehen. Ich liebe dieses Buch & freue mich, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört und sofort zugegriffen habe. Riesige Leseempfehlung an alle, die gern etwas aus diesem Genre lesen!

 

Christelle Zaurrini
Christelle Zaurrini: Christelle Zaurrini wurde 1992 in Luxemburg
geboren und lebt heute mit Freund und Kater in der schönen Eifel. Die
Liebe zum Geschriebenen beschränkte sich zunächst auf die Bücher vom
Meister des Grauens, festigte sich aber, als eine ganz bestimmte
Dystopie sich an ihr Herz klammerte und nicht mehr locker ließ. Es
wurde zu einer Leidenschaft, die sich später auch im Selbstgeschriebenen
widerspiegelte. Mit ihrem Blog und kurzen Gedichten hat das Schreiben
begonnen, um mit ihrem Debütroman ‚Sommernachtswende‘ erst richtig zu
starten.
Zur Autoren-Homepage gehts *hier* entlang.


An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) bei der Autorin bzw. BoD liegen und mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten. Für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight & ich freue mich auf viele weitere Werke der lieben Christelle. Danke für diesen wunderbaren Roman!