||» Rezension «|| „Stepbrother Dearest“ von Penelope Ward
Titel: Stepbrother Dearest
Verlag: Goldmann Verlag
Übersetzer: Julia Brennberg
Empfohlen ab 16 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 9.99€
Greta freut sich auf das letzte Jahr an der Highschool, denn ihr
Stiefbruder Elec, dem sie noch nie begegnet ist, zieht für das
Abschlussjahr von Kalifornien zu ihnen nach Boston. Doch Elec stellt
sich als rebellischer Macho heraus, der jeden Abend ein anderes Mädchen
mit nach Hause bringt – am meisten aber stört Greta die Art, wie ihr
Körper auf ihn reagiert. Und als eine gemeinsame Nacht alles verändert,
ist es auch um ihr Herz geschehen. Doch so schnell wie Elec in Gretas
Leben getreten ist, so schnell verschwindet er auch daraus. Jahre später
begegnet sie ihm wieder und muss feststellen, dass aus dem Teenager ein
Mann geworden ist, der immer noch die Macht besitzt, ihr Herz in
tausend Teile zu zerbrechen …
Schon beim Einstieg wurde klar, dass ich mit meinen Hoffnungen nicht komplett ins Leere gegriffen habe. Ich kam unheimlich gut und schnell in die Geschichte rein und fühlte mich direkt wohl. Alles beginnt mit der Szene, wie Greta auf die Ankunft ihres Stiefbruders wartet und so ist man als Leser mindestens genau so nervös wie Greta selbst. Das erste Zusammentreffen erfolgt dann schon auf der zweiten oder dritten Seite und es geht direkt los. Erst nach und nach lernen wir auch die einzelnen Eigenschaften der Protagonisten kennen, sodass es am Anfang nicht zu viel Input gibt.
Nachdem wir dann die Eckdaten von Greta und Elec hatten, konnte ich mir auch zügig ein Bild von ihnen machen und kann sagen, dass ich beide tief ins Herz geschlossen habe. Greta war mir zwar hin und wieder ein bisschen zu „wohlerzogen“, aber alles in allem war sie mir äußerst sympathisch und passte prima in die Geschichte. Ihre Entwicklung, gerade nach dem Zeitsprung war bewundernswert und deutlich sichtbar, ebenso wie die Tatsache, dass sie ihr Herz am rechten Fleck trug.
Alle New oder Young Adult Geschichten brauchen einfach einen BadBoy um so richtig zu funktionieren; in diesem Falle war es Elec. Er verkörperte diese Rolle nahezu perfekt und dennoch hat die Autorin einen sympathischen Macho geschaffen, der hin und wieder, auch schon zu Beginn, seine weiche Seite zum Vorschein kommen ließ. Ich fand ihn einfach unheimlich toll und bin ich schon von Beginn an verfallen. Seine Tattoos und Piercings wurden sehr eingehend beschrieben und jeder, der mich kennt, weiß auch, wie sehr ich darauf stehe. Für mich der perfekte Kerl in einem Buch, der sein Herz ebenfalls genau da truf, wo es hin gehörte. Ich hätte mir keinen besseren Mann wünschen können.
Auch die Nebenfiguren fand ich alle sehr stimmig. Manche von Ihnen mochte man, andere wanderten schon beim ersten Eindruck aufs Abstellgleis; genau so, wie es sein sollte. Besonders Greta’s Mama, ihr Stiefpapa und ihre beste Freundin fand ich toll in Szene gesetzt, sodass ich an den Charakteren absolut nichts auszusetzen habe.
Auch beim Stil gibt es nichts zu kritisieren. Das Buch hat sich irre schnell lesen lassen und die gewählte Sprache fand ich der Thematik total angepasst. Die Tatsache, dass wir lediglich aus Greta’s Sicht lesen, hat mir ebenfalls gefallen, weil man sich voll und ganz auf die einlassen konnte. Geschrieben aus der „Ich-Perspektive“ fühlte man sich ihr noch näher und konnte noch besser mit ihr mitfiebern und mitfühlen. Die erotischen Szenen, die leider nicht besonders oft auftraten, waren verständlich, nicht zu plump und nicht zu eingehend. mir haben sie super gefallen und was mir ebenfalls positiv ins Auge sprang war die Verhütung. Die wurde jedes Mal deutlich angesprochen, sodass auch jüngere Leser hier gute Vorbilder in Sachen Sex vorfinden. Gen Ende nimmt die Geschichte noch einmal eine kleine Wendung, wodurch wir kurzzeitig auch aus Elec’s Sicht lesen. Ein relativ langer Rückblick gewährt dem Leser nun auch Einblicke in die Gefühlswelt von Elec – warum er so handelte, was ihm währendessen durch den Kopf ging, etc. Das sorgte zwar mal kurz für einen kurzen Leerlauf, war aber dennoch spannend und gut in Szene gesetzt.
Die Idee war für mich das Highlight des Buches. Nicht nur, dass ich total auf Stiefbruder-Geschichten stehe, nein! Auch unterscheidet sich diese Geschichte doch deutlich von allen anderen, die ich bisher gelesen habe. Ich fand den Einfall mit diesem doch sehr großen Zeitsprung von 7 Jahren total spannend und interessant zu verfolgen. Da ich das noch nie in einem Buch hatte, fühlte es sich vollkommen neu und erfrischend an und so hob sich Stepbrother Dearest allein deshalb aus dem Einheitsbrei ab. Auch die einzelnen Elemente und Szenen gefielen mir und es gab die ein oder andere Überraschung, mit der man so nicht unbedingt gerechnet hätte.
Wer bei New-Adult-Büchern auf Spannung hofft, wird oftmals enttäuscht. Auch hier gibt es keine actionreiche, rasante Storyline, dafür aber umso mehr Gefühle, die einen mindestens genau so an das Buch fesseln. Allgemein finde ich, dass NA-Geschichten einfach von den Emotionen leben und die wurden hier sehr gut transportiert. Es gab Momente, in denen ich mit Greta gelacht habe, aber auch Momente, in denen mir zum Weinen zumute war. Es gab, für mich, keine einzige Stelle, an der ich das Gefühl hatte, dass Langeweile aufkäme; ich war durchweg gefesselt und wollte manchmal sogar deutlich schneller voran kommen, als ich lesen konnte. Wie oben schon einmal erwähnt gibt es einen kurzen Durchhänger, weil wir einfach einen Teil der Geschichte noch einmal aus Elec’s Sicht erleben, aber da dieser einerseits nicht lange andauerte und andererseits dennoch interessant war, sehe ich das nicht als wirklichen Kritikpunkt. Was ich jedoch als ein wenig störend fand, war die Vorhersehbarkeit. Also ich ahnte bereits am Anfang, worauf das Ganze hinauslaufen wird und so war ich nicht besonders überrascht, als dies dann auch eintraf.
Ich vergebe solide 4 von 5 Sternen und spreche eine Lese-Empfehlung für all diejenigen aus, die sich gern in solche Geschichten fallen lassen. Erotisch, gefühlvoll und wirklich mitfiebernswert. Ich werde definitiv noch mehr von Penelope Ward lesen, sofern sie noch weitere Bücher herausbringt.
Penelope Ward
Penelope Ward ist eine New-York-Times-, USA-Today- und
Wall-Street-Journal-Bestsellerautorin. Sie ist in Boston mit fünf
Brüdern aufgewachsen und arbeitete als Nachrichtensprecherin beim
Fernsehen, bevor sie sich eine familienfreundlichere Karriere suchte.
Penelope liebt New-Adult-Romane, Kaffee und ihre Freunde und Familie.
Sie ist stolze Mutter zweier Kinder und lebt in Rhode Island.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Goldmann-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.