||► Rezension ◄|| Talon #1 – Drachenzeit von Julie Kagawa
Titel: Talon – Drachenzeit
Verlag: Heyne fliegt Verlag
Empfohlen: ab 13 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 16,99€
Drachen: gefährlich, magisch, unwiderstehlich!
Strand, Meer, Partys – einen herrlichen Sommer lang darf Ember Hill das
Leben eines ganz gewöhnlichen kalifornischen Mädchens leben! Danach muss
sie in die strenge Welt des Talon-Ordens zurückkehren – und kämpfen.
Denn Ember verbirgt ein unglaubliches Geheimnis: Sie ist ein Drache in
Menschengestalt, auserwählt, um gegen die Todfeinde der Drachen, die
Krieger des Geheimordens St. Georg, zu kämpfen.
Garret ist einer jener Krieger, und er hat Ember sofort als Gefahr
erkannt. Doch je näher er ihr kommt, umso mehr entflammt er für das
ebenso schöne wie mutige Mädchen. Und plötzlich stellt er alles, was er
je über Drachen gelernt hat, infrage …
Alles beginnt damit, wie Ember und Dante in Cresent Beach ankommen und ich war von Anfang an mitten drin statt nur dabei. Zusammen mit den Zwillingen entdeckte ich die wunderschöne Kulisse und kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Obwohl ich bereits am Meer war, und demnach schon Meerluft schnuppern durfte, fühlte ich mit Ember mit und genoss es, mit ihr diese neue Welt kennen zu lernen. Auch Dante wurde dem Leser direkt etwas näher gebracht und ich empfand den Einstieg allgemein als sehr gelungen und wunderbar leicht zu bewältigen.
Unsere Hauptfigur Ember hat es mir, wie oben schon angedeutet, sehr leicht gemacht, sie zu mögen. Sie war herrlich liebenswert, sympathisch und mit einer außerordentlichen Portion Mut und Humor ausgestattet, genau so wie ich es mag. Sie auf ihrem Weg zu begleiten, hat jede Menge Spaß und Überraschungen bereit gehalten und ich empfand es als äußerst schön mitzuerleben, wie ein Teenager so simple Freuden wie beispielsweise Shoppen gehen oder sich mit Freunden zu treffen ganz frisch für sich entdeckt und am Anfang so überfordert ist mit ganz alltäglichen Dingen. Ember trug ihr Herz definitiv am rechten Fleck und ich fühlte mich ihr während all den 560 Seiten total nahe. Auch ihre Entscheidungen und Gedankengänge waren absolut nachvollziehbar und ich stellte nichts was die tat oder dachte in Frage. Ihr Temperament, ihre Neugier und ihre Gefühlswelt machten sie authentisch und realistisch und sorgten dafür, dass ich sie mittlerweile als Freundin bezeichnen kann.
Dante, das männliche Gegenstück und der Zwilling von Ember war dabei wesentlich ruhiger und gesetzter und handelte immerzu nur sehr kopfbetont – sprich: spontane Entschlüsse waren bei ihm nicht zu finden. Zwar sorgte das dafür, dass Ember immer mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde von ihm, aber auch dafür, dass ich keine allzu starke Bindung zu ihm aufbauen konnte. Er war eben sehr ruhig und deutlich erwachsener als Ember, wodurch ich oft den Eindruck gewann, dass es keine Zwillinge sind, sondern Vater/Tochter – was natürlich nicht stimmt; aber man hatte eben das Gefühl. Nichts desto trotz fieberte ich natürlich auch mit ihm mit, er und sein Schicksal lagen mir definitiv am Herzen, aber Ember war mir doch ein gutes Stück lieber und näher.
Garret überzeugte mich dafür wieder umso mehr. Ich mochte seine Art und auch er erlebte ganz alltägliche Dinge zum ersten Mal und die kindliche Freude, die dabei in ihm aufstieg, steckte einfach an. Der Zwiespalt, in dem er während der gesamten Geschichte stand, fesselte und überzeugte mich gleichermaßen, sodass er tatsächlich unglaublich lebensecht rüber kam, obwohl ich bezweifle, dass es wirklich Menschen gibt, die sich derart in ihre Arbeit stürzen und dabei vergessen zu leben.
All Randfiguren gefielen mir ebenfalls sehr gut. Manche davon kamen vielleicht ein wenig zu kurz, dafür hatten andere umso mehr Tiefgang und Personalität. Gerade Lexi fand ich herrlich amüsant, denn mit ihrer selbstbewussten Art lockerte sie viele Szenen ungemein auf.
Nachdem wirklich ganz Booktube und alle Buchblogger vom Stil der Autorin schwärmen, war ich darauf ganz besonders gespannt. Und ich gestehe, ich kann den Hype voll und ganz nachvollziehen. Julie Kagawa schreibt unheimlich gut, sehr flüssig und hat den perfekten Mix aus Jugendsprache und bildhaften Beschreibungen gefunden. Ich glitt nur so durch die Seiten und las, trotz eBook, auch gut und gerne mal 120-150 Seiten am Stück, ohne ins Straucheln zu kommen. Es gab also nicht einen einzigen Stolperstein, rein sprachlich gesehen und ich kann nur betonen, dass ich den Stil definitiv zurecht gehypt finde. Was mich oftmals etwas irritierte waren die Sicht-Wechsel. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer der drei Hauptfiguren (Ember, Garret und Riley) geschrieben, jeweils in der Ich-Perspektive. Wenn ich einmal ein Päuschen einlegen musste und dann mitten im Kapitel wieder einstieg, war ich kurzzeitig oft durcheinander, wer „ich“ denn momentan ist. Eventuell hätte man das anders regeln können, doch alles in allem sehe ich das nicht als Kritikpunkt an.
Drachen!! Die Grundidee hat mich schon einmal komplett für sich gewonnen. Ich liebe Geschichten rund um Fabelwesen und dabei waren mir Drachen schon immer am Liebsten. Ich fand auch die Verwirklichung dieser Idee großartig. Julie Kagawa hat diese oft sehr düstere Idee mit der perfekten, sommerlichen Kulisse bestückt, sodasses endlich mal etwas neues, erfrischendes auf dem Gebiet war. (zugegeben, ich hab auch noch nicht viele Drachenbücher gelesen.) Mit der Organisation namens Talon hat die Autorin eine völlig neue Sicht auf die Drachen erschaffen und mich so zu 100% begeistert und gefesselt.
Wie gewohnt, kommt zuletzt meine Meinung zur Umsetzung. Ich hab nun alle Punkte durchweg positiv gesehen und bei diesem hier wird es nicht anders sein. Ich fand diese Geschichte von der ersten, bis zur letzten Seite unheimlich spannend, fesselnd und vor allen Dingen überraschend. Es gab einige Momente, in denen ich zwar ahnte, worauf es hinauslaufen wird, doch als es dann soweit war und auch so eintraf, wie vermutet, war ich dennoch platt von der Umsetzung. Spannung, Action und Tempo waren ebenso an der Tagesordnung wie Gefühle, Streitereien und Durchatmungspausen. Ich fand auch die jeweiligen Auflösung äußerst klug gelöst und sehr interessant gestaltet, mit jeder Menge Action und Spannung. Das Ende ließ mich dann derart ratlos zurück, dass ich umgehend, und zwar SOFORT(naja, ein wenig Zeit lass ich mir schon), Band 2 hinterher lesen muss und zu erfahren, wie es mit Ember und Co. weitergehen wird.
Ich vergebe volle 5 von 5 Sternen, da ich einfach nur geflasht und begeistert bin vom Talent der Autorin. Ich werde mir nach und nach all ihre Bücher zulegen und bin mir sicher, dass sie riesiges Potential hat, um eine meiner Lieblingsautorinnen zu werden. 100%ige Leseempfehlung an alle, die gern Jugendbücher mit Fantasy-Elementen lesen.
Julie Kagawa
Schon in ihrer Kindheit gehörte Julie Kagawas große Leidenschaft dem
Schreiben. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte
sie ihr größtes Interesse zum Beruf und wurde Autorin. Mit ihrer Saga Plötzlich Fee stieg sie zum hellsten Stern am Fantasy-Himmel auf. Sie lebt mit ihrem Mann in Louisville, Kentucky.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Heyne fliegt-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Ebenfalls „Danke“ sagen möchte ich für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares. Es war mir eine große Freude, die Geschichte lesen zu dürfen.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.