||» essential «|| Als Blogger kritischer sein?

6. September 2019 11 Von Patchis Books
„essential“ ist mein neues Topic auf diesem Blog. Essential bedeutet nichts anderes als notwendig und genau das ist, was ich hier mit euch teilen möchte: notwendige Gedankengänge. Ich möchte euch animieren, euch über das ein oder andere Thema Gedanken zu machen, euch einen Denkanstoß geben. Ich möchte gern mit euch diskutieren, mich austauschen und sehen, wie ihr zu diesem und jenem Thema steht. Vielleicht kann ich durch euch auch meinen Horizont erweitern. Die Beiträge dieses neuen Topics sind nur meine Gedanken dazu; sie sind weder richtig noch falsch, sie sind meine Meinung. Jedenfalls möchte ich meine Reichweite dazu nutzen, wichtige Themen anzusprechen und das wird nun in regelmäßigen Abständen in dieser Rubrik passieren. In diesem Fall: Auf die Plätze, fertig, Diskussion ab!
Ach bevor ich es vergesse: gern dürft ihr auch Vorschläge zu weiteren Themen äußern. Ich freue mich immer, wenn ich eure Ideen einbringen kann.

Heute möchte ich gern über ein Thema mit euch sprechen, über das ich mir noch nie so richtig Gedanken gemacht habe, bis ich vom lieben Timo von » rainbookworld « inspiriert wurde. Ich bin gespannt, was ihr darüber denkt.

Timo hat in den vergangenen Tagen ein wenig über Do und Don’t von Bloggern/Instagramern und Co. gesprochen, was ich zugegebenermaßen echt interessant fand. Man macht sich ja doch manchmal unbewusst so seine Gedanken, aber mich mal hinzusetzen und nachzudenken; das hab ich noch nie. Was dürfen wir Blogger? Was dürfen wir nicht? Was müssen wir? Was können wir? Ich möchte heute speziell auf die Frage „müssen wir Blogger kritischer lesen/sein als normale Leser?“ eingehen, weil das sonst jeglichen Rahmen sprengen würde. Falls ihr aber noch mehr darüber lesen wollt, dürft ihr gern Bescheid sagen. 😉

Ich hab das Thema jetzt einige Tage sacken lassen, auch um ein wenig Abstand dazu zu bekommen, aber nun wird es Zeit, dass ich meine Gedanken mit euch teile. Ich habe lange hin und her überlegt, was ich denke – hab mir allerlei Fragen gestellt und hab sogar mit meinem Umfeld über besagte Frage gesprochen. Ich wollte einfach mehrere Meinungen haben, obwohl das im Endeffekt wohl nichts an meiner eigenen geändert hätte. Trotzdem tat es gut, auch mal andere Sichten zu hören und letztlich bin ich, ehrlicherweise, zu keinem richtigen Entschluss gekommen, ob ich auf die Frage mit ja oder nein antworten würde.

Ich schwanke ehrlich gesagt sehr. Ich denke einerseits schon, dass wir Blogger anders, vielleicht intensiver und aufmerksamer lesen als jemand, der nur aus Spaß an der Freude liest. Nicht zuletzt, weil wir ausführliche Rezensionen zu Büchern liefern und deshalb schon von vorn herein anders an eine Geschichte heran gehen. Vielleicht fällt mir und anderen Bloggern tatsächlich mal was auf, was anderen entgangen wäre – aber! Ich denke andererseits aber, dass wir uns nicht zu sehr vom „normalen Leser“ abheben sollten, immerhin wollen wir mit unseren Meinungen, Empfehlungen und „Warnungen“ die breite Masse erreichen, und keinen Preis gewinnen. Wir wollen Bücher, die wir gut fanden, der ganzen Welt ans Herz legen; jung und alt, groß und klein, Vielleser und Genießer; Mann und Frau – einfach allen! Wir wollen aber auch offen und ehrlich zugeben, wenn uns was nicht gefallen hat. Natürlich sind Meinungen immer unterschiedlich und die Geschmäcker ganz individuell; aber letztlich setzen Verlage doch auf uns Blogger, weil wir Reichweite haben und weil vielleicht der ein odere andere ein Buch aufgrund unserer Empfehlung hin kauft. Und wieso kaufen wir Bücher aufgrund Empfehlungen von Bloggern und Bookstagramern? Weil wir uns mit ihnen identifizieren können; weil sie einfach ihre eigene Meinung teilen und weil sie authentisch berichten, was ihnen gefällt, und was nicht. Wenn ein Literaturkritiker ein Buch liest; ist es sein Job jede noch so winzige Schwäche aufzuspüren und zu erwähnen. Ein Buchblogger erzählt aus seiner eigenen Meinung heraus. Natürlich kann mein eigenes Empfinden wieder komplett abweichen, aber das ist nun mal das Risiko. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und das ist auch gut so 🙂

Ich möchte trotz meinem „Status“ als Buchblogger und Bookstagramer immer noch Leser bleiben. Ich will ein Buch genießen (wenn’s denn machbar ist und das Buch dementsprechend zum genießen einlädt), ich will nicht mit einem Notizheft bewaffnet da sitzen und jedes Mängelchen betiteln und nachher in meiner Rezension erwähnen. Als Beispiel würde ich gern mal die Rubrik „Schreibstil“ hernehmen: Es gibt jede Menge Schreibstile, die sich echt null voneinander unterscheiden und teilweise mehr als einfach ausfallen. Das kann mir durchaus aufallen, aber es muss nicht zwingend schlecht sein. Wenn sich der Stil gut lesen lässt, verständlich und trotzdem atmosphärisch ist, kann die Art des Erzählens noch so simple sein; ich werde es nicht kritisieren. Ich will ein Buch lesen, mir eine Meinung bilden und sie mit euch teilen. Ob die nun positiv oder negativ ausfällt, ist dabei völlig gleich – ich will nur ehrlich sein. In jeder meiner Rezensionen wird erwähnt, dass sie meinem ganz persönlichen Empfinden entspricht, und so ist es auch. Ich bin Buchblogger, Bookstagramer UND Leser ganz allgemein.

Jetzt seid ihr dran: egal ob Leser oder Blogger: wie steht ihr dazu? Legt ihr wert auf kritische Blogger? Oder wollt ihr einfach die Meinung desjenigen lesen? Lest ihr selbst kritisch? Erzählt es mir sehr gerne! ♥

Nochmal kurz eine Anmerkung von mir: das hier ist meine Meinung. Es sind nur ein paar wenige Gedanken und es gibt noch so viel mehr zu sagen, was hier keinen Platz mehr hatte. Doch diese Reihe steht noch in den Kinderschuhen und der nächste Post dazu wird kommen. Wir dürfen alle gespannt sein, wie sich diese Rubrik hier auf meinem Blog bewährt und was ich noch mit euch teilen möchte.