||» Hörbuch – Rezension «|| „Obsidian 02 – Onyx“

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2. Dezember 2018 0 Von Patchis Books

Band 2 einer Reihe. Möglicherweise fallen Spoiler zu Band 1.

ONYX – SCHATTENSCHIMMER
Obsidian / Lux-Reihe
Jennifer L. Armentrout
Sprecher: Merete Brettschneider
Übersetzung: Anja Malich
Jugendbuch || Fantasy
Band 2 von 5
13 Stunden 30 Minuten || 512 Seiten
ungekürzte Fassung
21.  November 2014
HörbuchHamburg Verlag
25,95€
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Katy und Daemon verbindet ein mysteriöses Band, seitdem er sie geheilt hat. Am liebsten würde sie ganz auf Distanz zu ihm gehen – zu undurchschaubar ist er nach wie vor und doch übt er eine enorme Anziehungskraft auf sie aus. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch ein neuer Mitschüler auf – und mit ihm eine dunkle Gefahr. Katy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Was geschah mit Daemons Bruder? Welche Rolle spielt das zwielichtige Verteidigungsministerium? Und wie lange wird sie ihre Gefühle für Daemon noch leugnen können?

Die Reihe reizte mich ja schon immer und nachdem ich den ersten Band gehört hatte, wollte ich zügig weitermachen, um nicht, wie letztes Mal, den Anschluss zu verlieren. Und da mir die Sprecherin so zugesagt hat, habe ich nun auch Band 2 der Serie wieder als Hörbuch gehört. Bitte bedenkt, dass ich zwar nicht zu diesem Band hier spoilere, aber durchaus Spoiler zu Band 1 fallen könnten (allein der Klappentext verrät ja schon einiges aus „Obsidian“) Nun aber viel Spaß bei meiner Meinung:

Onyx schließt mehr der weniger nahtlos an seinen Vorgänger an und ich bin sehr froh, dass ich so schnell dazu gegriffen und nicht so viel Zeit zwischen den beiden Büchern verstreichen lassen habe. So waren die Erinnerungen noch ganz frisch und ich hatte keinerlei Probleme, mich in diesem Teil hier zurecht zu finden. Ich war sehr überrascht darüber, wie sehr ich die Figuren und vor allem die Story an sich vermisst hatte – das war mir bis zum Beginn von „Onyx“ überhaupt nicht klar gewesen. Da mir also der Cliffhanger von „Obsidian“ noch so deutlich vor Augen stand, war ich von der ersten Sekunde an wieder total gefesselt und wollte natürlich erfahren, was sich die Autorin hat noch so einfallen lassen, um den Leser bei Laune zu halten. Wieder einmal war es keine Aneinanderreihung von Actionszenen, sondern eher ein Auf und Ab der Spannung. Es dreht sich viel um Caty und Daemon selbst; um ihre Verbindung, ihre Freundschaft und es geht auch wieder viel um widersprüchliche Gefühle, die stellenweise wieder meine Nerven strapazierten und meine Geduld auf die Probe stellten. Schon in Band 1 hatte ich das ewige Gezicke zwischen Daemon und Caty kritisiert – hier war es besser, aber eben noch nicht gänzlich vom Tisch. Dafür gefielen mir besonders die Plots, die Jennifer L. Armentrout hier eingebaut hat; die überraschenden Wendungen und die kreativen Einfälle, die der Langeweile keinerlei Raum boten. Obwohl es in „Onyx“ auch mal ruhiger wird, und eher das Teeanger-Dasein beleuchtet und abgearbeitet wird, blieb es doch durchgehend spannend und ich persönlich an die Seiten bzw an das Hörbuch gefesselt. Mir gefielen auch die Aspekte aus Caty’s Alltag, der Schule, ihrem großen Hobby, dem Lesen – das alles war auf seine Art und Weise interessant, wenn eben eher auf unterhalsame Weise, anstatt auf spannender Ebene. Dafür gab es aber eben auch, wie erwähnt, einige Plots und die Abhandlung an sich kam gut voran und trat, trotz ruhigen Phasen, nicht auf der Stelle. Ebenso fand ich es sehr positiv, dass es eben doch mehrere Höhepunkte gab, die allesamt ein würdiges Finale für den Band gewesen wären. Die Action kommt also definitiv nicht zu kurz, sondern tritt an genau den richtigen Stellen auf um die Ruhe und den Alltag bestmöglich zu vertreiben. Das entgültige Ende des Buches wurde dann meiner Meinung nach ein wenig zu flott und zu wirr abgehandelt – es passierte vieles Knall auf Fall und ich ertappte mich immer wieder, wie Fragezeichen vor meinem inneren Auge erschienen, während das Tempo jegliche Grenze sprengte und ich mich ein wenig verloren fühlte. Trotzdem ist auch hier wieder ein enormer Cliffhanger platziert; zwar nicht so schockierend wie bei „Obisidian“, aber ich hätte dennoch gut Lust, sofort weiterzuhören.

Caty und Daemon sind nach wie vor absolut sympathisch und liebenswert, aber wie erwähnt, streckenweise echt anstrengend. Beide haben gewisse Züge von Naivität, besonders Caty und auch in Sachen Reife müssen unsere Protagonisten noch einiges lernen. Das Gezicke und das Hin und Her zwischen den Beiden fand ich in Band 1 der Reihe wirklich nervig und veranlasste mich sogar dazu, einen ganzen Stern abzuziehen – hier besserte sich das Verhalten der Beiden, aber es gab eben immer noch Momente, wo ich die Augen verdrehte und bei mir dachte „jetzt reißt euch doch mal zusammen“.  Caty wirkt aber angekommener, wenn man das so nennen möchte. In Band 1 war sie noch die Neue, hier wirkte sie „zu Hause“ und konnte den anderen auch mal Kontra gebn. Sie hatte ihre festen Freunde, die wir ja alle schon zuvor kennen gelernt haben, doch es traten auch neue Figuren auf, die Caty manchmal in völlig neuem Licht erstrahlen ließen – ob nun positiv oder negativ lasse ich mal dahin gestellt. Gerade in Bezug auf Blake gab es in Sachen Gutgläubigkeit ja keine Grenze für Caty. Jede Warnung wurde getrost in den Wind geschossen und ärgerte mich doch schon sehr. Daemon hingegen blieb seinem Schema weitestgehend treu. Er hielt sich weiterhin für den Größten, was manchmal echt amüsant war, manchmal auch nervte. Doch auch seine andere Seite kam hier ans Licht und zeigte deutlich, dass er eben doch auch nur ein Mensch war .. ein Mensch mit dem Herz am rechten Fleck. Mir gefiel vor allem die Loyalität, die zwischen nahezu allen Figuren herrschte – es gab wenig Streitpunkte und wenn, dann würde das sehr schnell abgehandelt. Nachtragend ist also definitiv niemand.
Die Nebenfiguren hätten dabei dann aber doch noch das ein oder andere Detail vertragen. Gerade diejenigen, die immer wieder ihre Auftritte hatten, hätten ein wenig mehr ausgeleuchtet werden können. Sie hatte ich zum Beispiel von Lisa und dem anderen Mädchen überhaupt kein Bild vor Augen, obwohl ich beide auf ihre Art mochte. Was mir aber wiederum enorm gut gefiel war die Undurchsichtigkeit der Figuren – denn irgendwann kam ich an den Punkt, an dem ich die wildesten Vermutungen über alles und jeden anstellte, die jetzt rückblickend echt übertrieben und total daneben waren. Aber so soll es ja schließlich auch sein, oder? Wenn wir von vorn herein gewusst hätten, wer gut und wer böse ist, wäre des Lese,- bzw. Hörvergnügen ja nur halb so groß gewesen.

Stil-technisch hatte ich jetzt nicht das Gefühl, als habe sich Jennifer L. Armentrout weiter entwickelt – was aber auch nicht nötig war, schließlich habe ich ja schon bei Obsidian in höchsten Tönen von ihrem Stil geschwärmt. Das übernehme ich hier auch wieder: das Hörbuch ließ sich nicht nur sehr gut hören, sondern war auch total verständlich und atmosphärisch. Natürlich tut Merete Brettschneider hier auch einiges für die Stimmung, doch alles in allem gibt es wieder nichts, was ich großartig bemängeln könnte. Mir gefiel es auch total, wie hier ein gewisser Effekt eingebaut wurde – das machte alles nochmal realer und ließ mich noch ein Stückchen tiefer in die Welt der Lux eintauchen. Erzählt wird übrigens auch wieder nur aus Caty’s Sicht, was mich auch vollends zufriedenstellte. Daemon brauch ja auch keine eigene Sicht – er bekommt innerhalb der Reihe ja sogar eigene Bände, die ich persönlich jetzt ein wenig unnötig finde – aber wer weiß, vielleicht packt es mich dann doch irgendwann und ich muss die Oblivion Reihe auch noch inhalieren.

„Onyx“ von Jennifer L. Armentrout war definitiv besser als sein Vorgänger; was durchaus der Tatsache geschuldet sein kann, dass wir die Welt der Lux durch „Obsidian“ einfach schon kennen und mögen gelernt haben. Aber ich war wieder total an die Geschichte gefesselt, fieberte und rätselte mit und fühlte mich wohl an Caty’s und Daemon’s Seite. Sowohl die ruhigen als auch die actionreichen Szenen waren interessant zu verfolgen und es wurde in keiner Sekunde langweilig. Dazu kamen die undurchsichtigen neuen Figuren, die ebenfalls ordentlich Spannung mit sich brachten. Lediglich das gewohnte Hin und Her und Gezicke zwischen den Protagonisten schmälerte den Lesespaß um ein bisschen. Außerdem glaube ich, dass Band 3 noch eine gute Portion mehr parat halten könnte. Deshalb vergebe ich

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Jennifer L. Armentrout lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden in West Virginia. Wenn sie nicht gerade mit dem Schreiben eines neuen Buches beschäftigt ist, schaut sie sich am liebsten Zombie-Filme an. Ihre E-Books der Obsidian-Serie waren in den USA auf Anhieb so erfolgreich, dass sie kurze Zeit später in den Druck kamen und sofort auf die Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste kletterten.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim HörbuchHamburg-Verlag bedanken, dafür, alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.