||» Rezension «|| A fate darker than love [von Bianca Iosivoni]

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28. November 2020 0 Von Patchis Books
A FATE DARKER THAN LOVE
Bianca Iosivoni
Fantasy || Romantasy
Band 1 von 2
The Last Goddess-Dilogie
352 Seiten
29. Oktober 2020
Ravensburger Verlag
Paperback
14,99€
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#werbung #rezensionsexemplar


Das dunkelste Geheimnis liegt oft in dir selbst.

Mächtig, unsterblich und geheimnisvoll. Valkyren sind die Nachfahrinnen der nordischen Götter und die Einzigen, die die Menschheit vor dem endgültigen Untergang bewahren können. Ihr Auftrag: die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu begleiten. Blair, die als Tochter einer Valkyre keine eigenen Kräfte besitzt, hat mit alldem nichts zu tun – bis ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Doch Blair ist sich sicher, dass es kein Unfall war. Ihre Mutter wurde ermordet. Allerdings will ihr niemand glauben, nicht einmal ihr bester Freund Ryan, für den sie schon lange mehr als nur Freundschaft empfindet. Auf sich allein gestellt macht sich Blair auf die Suche nach der Wahrheit und muss schon bald erkennen, dass ihr Schicksal aufs Engste mit dem der Valkyren verknüpft ist – und mit dem von Ryan.

(c) by Ravensburger

Und das nächste Iosivoni-Buch. Was für ein Zufall.
Was wahrscheinlich noch nicht so richtig durchgekommen ist, ist meine Liebe zur nordischen Mythologie. Kein Wunder, immerhin gibt es kaum Bücher, die sich mit eben jener befassen. Nun kam doch tatsächlich endlich was auf den Markt, was mich direkt angesprochen hat. Aber sind wir ehrlich: das erste was mir bei „A fate darker than love“ ins Auge gesprungen ist, ist das traumhafte Cover. Jedenfalls geht’s jetzt in erster Linie darum, ob mir auch der Inhalt und die Umsetzung gefallen hat oder ob das Cover das Highlight bleibt. Das und noch vieles mehr, verrate ich euch jetzt. Viel Spaß bei der Rezension.

Das Kennenlernen der beiden Protagonisten gestaltete sich als äußerst schön. Beide sind unheimlich bodenständige, liebenswürdige und vertrauenserweckende Persönlichkeiten. Sowohl sie als auch er wirken schon auf den ersten Seiten sehr lebendig und greifbar, sehr authentisch und einfach echt. Vor allem Blair glänzt durch ganz typische Charaktereigenschaften, was ich hier als wahnsinnig positiv empfunden habe. Sie war so locker, ganz alltäglich und trotzdem total interessant. Auch ihre Entwicklung in Laufe der Geschichte beeindruckte und überzeugte mich von ihr. Sie machte realistische Schritte, hatte immer wieder zu kämpfen und wirkte manchmal, als könne sie die Hürde, vor die sie plötzlich gestellt wurde, niemals meistern – aber sie gab nie auf und das begeisterte mich. Ich konnte mich wunderbar mit ihr identifizieren und mich noch leichter in sie hineinversetzen. Umso trauriger war ich, als sie gen Ende von jetzt auf gleich scheinbar ihren Verstand ausschaltete und nicht allzu nachvollziehbar handelte. Ansonsten aber bin ich komplett eins mit ihr und dieser Kritikpunkt ist zwar da, verblasst aber leicht zwischen all den positiven Aspekten.
Bei Ryan hingegen ist einiges anders. Er ist zwar, wie oben erwähnt, ebenfalls sehr sympathisch und greifbar, hatte jedoch mehrere Facetten die ihn sehr abwechslungsreich wie undurchsichtig zugleich machte. Es war schwer, sich ein richtiges Urteil über ihn zu bilden, weil sein Geheimnis und sein Schicksal so konträr zu dem steht, was man über ihn bereits erfahren hat. Trotzdem war er für mich ein toller Protagonist, der der Geschichte Spannung und Abwechslung zuspielte und einfach immer für eine Überraschung gut war.
Die Interaktionen zwischen den beiden Hauptfiguren und die Chemie waren darüber hinaus auch wirklich gut herausgearbeitet bzw. dargestellt. Ich mochte ihre Dialoge, die Stimmung zwischen den beiden und die Gefühle. Man spürt als Leser mit jeder Faser, wie gut Ryan und Blair befreundet sind und wie tief die Freundschaft wirklich gut – und wie lang sie bereits besteht. Sie kennen sich in und auswendig, haben etliche Gemeinsamkeiten und können schon anhand des Blickes erkennen, was der andere will. Aber stehen sie sich wirklich so nah?
Die Randfiguren, die hier doch sehr zahlreich vorkamen, bestechen durch ganz ähnliche Eigenschaften, wie die Hauptfiguren. Sie alle sind sehr detailliert und tiefgründig, hatten ihre eigenen Geschichten zu erzählen und wiesen alle ihre eigenen Ecken und Kanten auf. Besonders die Darstellung der Valkyren war mehr als gelungen; denn sie waren auf der einen Seite ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte; auf der anderen Seite wiederum recht typisch. Echt gut gemacht. Als letzten Punkt wollte ich dann noch fix loben, wie facettenreich auch manch Nebenrolle ausgearbeitet wurde. Diese Undurchschaubarkeit von manchem war erstaunlich gut und ich hab mich komplett davon blenden lassen.

Wie oben bereits angekündigt, bin ich ein großer Fan der, in diesem Buch vorherrschenden, Thematik. Die nordische Mythologie ist längst noch nicht so ausgereizt wie zum Beispiel die griechische (davon gibt es ja etliche Bücher und man kennt quasi jede Facette). Umso zahlreicher sind die Möglichkeiten, Odin, Thor, Hel & Co. in eine Geschichte einzuweben. Es müsste ja rein theoretisch alles neu und erfrischend sein. Aber war es das? Konnte mich die Umsetzung tatsächlich überzeugen? Meine Antwort: teils teils. Mir gefiel, wie schon erwähnt, die Darstellung und Inszinierung von Valhalla und den Valkyren extrem gut. Ihre magischen Fähigkeiten sind passend und waren für mich gut mit meiner Vorstellung in Einklang zu bringen. Auch einige überraschende Elemente wurden eingebaut, indem Bianca Iosivoni hier viel Liebe zu Details beweist. Das alles machte die Geschichte interessant und vielschichtig, lockerte sie zum Teil aber auch auf. Die Atmosphäre, die entstand, ist äußerst packend und einnehmend, sodass man sich komplett ins Geschehen fallen lassen konnte. Ein weiterer, großer Pluspunkt war die bereits erwähnte Abwechslung. Denn während es im ersten Moment wie High Fantasy erscheint, mit den fiktiven Orten, so gab es auch zahlreiche Urban Fantasy-Passagen. Dazu noch eine verhältnismäßig kleine Portion Romance und die verschiedenen Ebenen waren perfekt.
Leider aber fehlte mir vor allem zu Beginn ein wenig die Besonderheit. Es war über das erste Drittel hinweg recht ruhig, allerdings niemals langweilig. Es gab einfach viel Erklärungen, viel Kennenlernen und die eigentliche Geschichte nahm erst zum zweiten Drittel hin Fahrt auf. Doch die Geschehnisse aus dem Anfang sorgten immerhin für ordentlich Neugier auf den weiteren Verlauf. Und der hatte es in sich. Es wurde zunehmend spannender, immer temporeicher und interessanter. Nicht jede Wendung kam total überraschend daher, aber die Inszinierung machte schlicht Spaß und sorgte trotz gewissen bekannten Elementen für Frische.
Das Ende bot dann auch entsprechende Feuerwerk in Form des großen Showdowns. Sehr rasant dargestellt, über mehrere Seiten hinweg unglaublich fesselnd und einfach gewaltig. Man könnte fast sagen, die letzte Schlacht war episch – aber das schöne; es geht ja noch weiter mit Band 2. Ich verspüre trotzdem eine gewisse Enttäuschung, weil mir wie oben schon erwähnt, plötzlich die Logik abhanden kam. Es schien fast so, als hätte Blair entschieden, alle Grundsätze, alle Einstellungen und jede Glaubwürdigkeit  über Bord zu werfen – nur damit der Cliffhanger zu Band 2 noch massiver ausfiel. Nun denn – Ziel erreicht: ich freue mich auf Band 2.

Als letztes noch ein paar Worte zum Schreibstil von Bianca Iosivoni – der wie gewohnt extrem bildhaft ausfiel und sehr leicht zu lesen war. Man rauscht nur so durch die Seiten, kann sich alles kinderleicht vor Augen führen und beim Eintauchen in die Geschichte alles um sich herum vergessen. Dazu trägt auch die dichte, abwechslungsreiche Atmosphäre bei und das traumhafte Setting. Sowohl Vancouver (ein Ort, den ich literarisch noch nie besucht habe) als auch Valhalla waren wunderschön und greifbar ausgearbeitet und dargestellt. Ein 100% gelungener Stil, aber ich hab auch nichts anderes erwartet bei der Autorin.
Genau so verhielt es sich auch bei der Gliederung. Bianca schreibt gern aus zwei verschiedenen Perspektiven und hat das auch hier wieder getan. Wir lesen also sowohl durch Blair’s Blickwinkel, als auch aus Ryan’s Sicht. Das ist anfangs noch recht ähnlich von der Stimmung und den Eigenschaften her, doch entfernen sie sich immer mehr voneinander und unterscheiden sich gen Ende wie Tag und Nacht. Die beiden führen plötzlich zwei komplett unterschiedliche Leben und das wiederum sorgt für Abwechslung und die Perspektiven ganz allgemein für Lebendigkeit und Authensität.

„A fate darker than love“ von Bianca Iosivoni ist ein wirklich gelungener Roman voller Abwechslung, Spannung und Magie. Es war nicht alles perfekt, aber das Lesevergnügen war definitiv da. Die Charaktere sind sympathisch und glaubhaft, vielschichtig und interessant; und die Atmosphäre stets dicht und packend. Für mich mangelte es besonders zu Beginn ein wenig an Besonderheit, die dann aber ab dem zweiten Drittel umso mehr ins Spiel kam. Auch das schlussendliche Ende hätte eine Spur glaubhafter ausfallen können. Aber trotz allem eine schöne Geschichte rund um die nordische Mythologie mit vielen Fakten, einem klasse Setting und viel Unterhaltung.

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Schon seit frühester Kindheit ist Bianca Iosivoni von Geschichten fasziniert. Mindestens ebenso lange begleiten diese Geschichten sie durch ihr Leben. Den Kopf voller Ideen begann sie als Teenager mit dem Schreiben und kann sich seither nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören.
Nach dem Abitur studierte sie in Hannover Sozialwissenschaften und arbeitete in einer Online-Redaktion. Inzwischen ist sie freiberufliche Autorin, tippt am heimischen Schreibtisch, schreibt gerne in Cafés und reist durch die Welt. Den Kampf gegen die tägliche Ideenflut hat sie mittlerweile aufgegeben. Ob unterwegs oder zu Hause, was immer dabei sein muss: Notizheft, Stifte, Buch, Schokolade und jede Menge Koffein.

(c) by Ravensburger

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Ravensburger Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Sowie natürlich auch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.