||» Rezension «|| A Place to Love [von Lilly Lucas]

||» Rezension «|| A Place to Love [von Lilly Lucas]

25. Mai 2022 0 Von Patchis Books
A PLACE TO LOVE
Lilly Lucas
New Adult
Band 1 von 3
Cherry Hill – Reihe
352 Seiten
01. April 2022
Knaur Verlag
Paperback
12,99€
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#werbung #rezensionsexemplar

Manchmal hat das Leben (und die Liebe) andere Pläne …
»A Place to Love« ist der erste New-Adult-Roman der Reihe »Cherry Hill« von Bestseller-Autorin Lilly Lucas um ungleiche Schwestern, eine Obstfarm in Colorado und die Macht der Liebe.

Seit dem überraschenden Tod ihres Vaters vor drei Jahren leitet Juniper (June) McCarthy mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Cherry Hill, die Obstfarm der Familie. Die 25-Jährige liebt die Farm im ländlichen Colorado, und sie fühlt sich verantwortlich für das Familienunternehmen, das ihrem Vater so viel bedeutet hat und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Deshalb hat sie damals auch ihrer großen Liebe Henry unter einem Vorwand den Laufpass gegeben, um seinen Zukunftsplänen in Wales nicht im Weg zu stehen. Als er jedoch eines Tages auf Cherry Hill auftaucht, stürzt er June in ein absolutes Gefühlschaos …

(c) by Knaur Verlag

Lilly Lucas hat sich mit ihrer Green Valley Love Reihe direkt in mein Herz geschrieben. Alle fünf Bände + ein Zusatzband haben mich komplett überzeugt und deshalb die vollen 5 Sterne bekommen. Nun endlich ihr der Auftakt ihrer neuen Reihe erschienen und für mich stand es von Anfang an außer Frage, dass ich „A Place to Love“ unbedingt und am besten sofort lesen muss. Nun hat’s zwar ein paar Tage gedauert, bis ich danach gegriffen habe; aber immerhin kann ich euch heute endlich berichten, ob es wieder genau die selben cozy Vibes gab oder ob ich doch für immer bei Lena & Co. bzw in Green Valley bleiben möchte. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension ♥

Der Sprung in die Geschichte ist uns Lesern unheimlich leicht gemacht worden, indem Lilly Lucas direkt und ohne Umschweife mit der Handlung beginnt. Wir lernen unsere Protagonistin June nur so nebenbei kennen, erhaschen aber während des Geschehens einen wirklich genauen Blick auf ihre Persönlichkeit und können und darum auch ein sehr eingehendes Bild von ihr machen. Die Einführung in die Welt, in der June lebt, ist dabei ebenso beeindruckend wie wunderschön. Die Obstfarm wurde von der Autorin regelrecht zum Leben erweckt und das bunte Treiben, das dort herrscht, erreicht einen mit Leichtigkeit. Arbeiter, Familienmitglieder, Tiere – alles war perfekt aufeinander abgestimmt und erzeugte eine wirklich intensive Wohlfühl-Stimmung. Aber gleichzeitig gab es eben auch die düsteren Seiten: die Finanzen, die ganze Arbeit, die an der 25-jährigen Protagonistin hängen blieb und der ganze Druck, der auf ihren Schultern lastete. Als dann auch noch ein Kerl auftaucht, der so gar nicht auf den Hof passte, scheint das Chaos vollkommen.
Lilly Lucas hat mit den Auftakt der Cherry Hill Reihe wieder genau das geschaffen, was ich von ihr erwartet hatte: eine durch und durch gemütliche, emotionale Cozy-Romance-Story, die vor allem von den Vibes und den Gefühlen lebt. Einen außerordentlichen Spannungsbogen gibt es nicht, aber dafür ist es durch die ganzen anderen Faktoren fesselnd. Die Handlung weiß mitzureißen, indem sie stetig voranschreitet und niemals langweilig wird. Das Geschehen an June’s Seite zu verfolgen bietet nicht nur wunderbare Wohlfühl-Atmosphäre, sondern auch Abwechslung und Facettenreichtum. Mal beschäftigen wir uns mit der Arbeit auf der Farm, mal mit June’s Vergangenheit. Mal steht die Pfirsich-Ernte im Vordergrund, mal ist es eher das private Umfeld. Und alles ist total schön aufeinander aufgebaut worden und darum eben umso glaubhafter und lebendiger. Während des Lesens hatte ich mehr als einmal den Duft von Pfirsichen in der Nase und fühlte die Sonnenstrahlen auf der eigenen Haut. Man kann abtauchen, sich fort träumen, und das ist wohl der ausschlaggebende Grund, wieso einen dieses Buch nicht loslässt, sondern so toll unterhält. Allein wie Lilly Lucas das Setting insziniert hat; wie greifbar sie die einzelnen Orte darstellt und wie viel Abwechslung das wunderschöne Fleckchen Land mitten in Colorado bietet. Wir dürfen so viel erleben, und doch haben alle Ereignisse eins gemeinsam: sie wecken Fernweh und Heimeligkeit. Man fühlt sich wohl – man fühlt sich zu Hause und ist, während des Lesens, einfach glücklich und zufrieden und kann die Sorgen des Alltags für eine Weile hinter sich lassen.
Die Liebesgeschichte baut darauf auf, dass sich die beiden Protagonisten bereits gut kennen; wodurch der ganze Kennenlern-Prozess fast gänzlich unter den Tisch fallen gelassen worden ist. Mit der Ausnahme, dass uns Leser sowohl June als auch Henry nähergebracht werden und wir sehr wohl die Möglichkeit erhalten, uns näher mit ihnen zu beschäftigen. Wir lernen beide sowohl in Alltags- als auch in Ausnahmesituationen kennen und erfahren darum so einiges über ihre Charakterzüge und Eigenheiten. Besonders die Rückblenden in die Vergangenheit verstärkte den Tiefgang nochmal immens. Und gleichzeitig dürfen wir beobachten, wie sich die beiden annähern und immer mehr die Funken fliegen. Authentisch und in einer realistischen, lebensechten Geschwindigkeit entsteht hier eine Lovestory, die einen mitfühlen und mitfiebern lässt und den ganzen Roman am Laufen hält. Ich hab das Knistern gespürt, dass sich da immer mehr aufbaute und ich litt unsagbar mit June mit, wenn mal nicht alles so lief, sie es sein sollte. Und auch das macht „A place to Love“ aus: es gibt Drama; aber immer in einem überschaubaren, glaubhaften Rahmen.
Gen Ende spitzt sich die Lage, in der sich June befindet, immer mehr zu und das Geschehen nimmt nochmal ordentlich an Fahrt auf – zumindest im Vergleich zum eher ruhigen Rest des Buches. Trotzdem erzielte der immer stärker werdende Sog definitiv seine Wirkung und ließ mich kaum noch los. Es wird eine Spur dramatischer, emotionaler und gleichzeitig gibt es so viele Momente, die einen wohlig aufseufzen lassen. Wie man es von Lilly Lucas kennt, schreit einem auch aus diesem Roman wieder eine unglaublich wichtige Botschaft entgegen, die es sich zu hören lohnt. Voller Gefühl und mit einfühlsamer Hand weist sie uns auf so vieles hin, das manchmal eher unterschwellig, manchmal viel deutlicher hervortritt. Es war also ein rund herum stimmiges Ende für diese wunderschöne Geschichte.

Die Charaktere geben natürlich ebenfalls ihr Bestes, um diesen Roman zu dem zu machen, was er schlussendlich ist: eine Wohlfühl-Geschichte. Denn hätte ich keine so enge Bindung zu Juniper aufbauen können, wären auch die Emotionen niemals so intensiv zu Tage getreten. Ich konnte mich problemlos mit der jungen Frau identifizieren, denn die Autorin hat June als sehr selbstbewusste, verantwortungsvolle Frau beschrieben, die sich selbst viel zu oft hinten anstellt und sich viel zu wenig um sich selbst kümmert. Trotzdem nahm ich June keineswegs als stilles, graues Mäuschen wahr, sondern als bodenständige, authentische Persönlichkeit mit einem riesengroßen Herzen und noch größerer Loyalität. Allein zu beobachten, wie sie innerhalb der Familie interagiert, erwärmt mich von innen und es bereitete mir größte Freude, die Liebe zwischen den Schwestern und der Mutter zu spüren. Aber auch für die Farm gibt June alles – manchmal vielleicht sogar fast ein wenig zu viel. Sie ist autoritär und konsequent; aber eben auch sanft und verständnisvoll. Gerade diese Mischung machte sie umso glaubwürdiger und verlieh ihr eine gewisse Abwechslung. Kurz um: mit June wurde es nie langweilig. Auch dann nicht, wenn sich ihre Schwächen offenbarten – ihre kleinen Eigenheiten, ihre Unsicherheiten, ihre Ängste. Das alles verlieh ihr Lebendigkeit und machte sie zu einer greifbaren, realistischen Protagonisten, die die Geschichte aktiv vorantreibt und ihr auch ausgesprochen gut tut.
Henry als zweiten Protagonisten einzusetzen, empfand ich als mutig. Denn während der ersten Kapiteln versprüht er alles andere als Sympathie. Im Gegenteil. Er wirkt „städtisch“ und völlig unpassend für das Setting. Doch im weiteren Verlauf durchlebt der junge Unternehmer eine spürbare Entwicklung, die ich ihm, trotz aller Deutlichkeit, total abnahm. Er mauserte sich vom distanzierten Kerl zum echten Herzensbrecher und eroberte mich damit fast im Sturm. Als er seine Fassade endlich fallen ließ, zeigte er, wie groß sein Herz tatsächlich ist und wie sehr ich mich anfangs in ihm getäuscht hatte. Nichts mit pingelig und eitel – nichts mit arrogant und abweisend. Henry passte sich dabei nicht an; zumindest wirkte es nicht so; sondern zeigte einfach nur seine wahre Natur. Seine Einfühlsamkeit, seine liebenswürdige Art und sein charismatisches Auftreten. Und außerdem wird er innerhalb der Geschichte mit Henry Cavill verglichen .. ich meine… hallo? Wie will man diesem Mann denn da widerstehen? Jedenfalls bin ich wirklich froh, dass die Autorin gerade ihn nach Cherry Hill schickte; denn er brachte mit seinem Entwicklungsprozess auch eine gewisse Spannung mit sich. Er war das tragende Element in der Lovestory und zeigte hier, dass sich June damals zurecht in ihn verliebt hatte. Bzw. dass es einen guten Grund gibt, wieso sie sich in ihn verliebte. Henry ist bodenständig, sympathisch, authentisch und sehr erwachsen in dem, was er sagt und tut. Er ist, entgegen der anfänglichen Annahme, weder ein Snob noch besitzt er auch nur einen Hauch Arroganz. Er fügte sich immer müheloser in die Geschichte ein und bereicherte sie mit seinem Dasein ungemein.
Gerade die Schwingungen zwischen ihm und June machten einen großen Teil des Buches aus. Während sie anfangs voller Distanz und Abneigung waren, so entwickelte sich doch ein immer intensiveres Knistern und die Vertrautheit, die zwischen ihnen herrscht, tut ihr übriges, um die Liebesgeschichte abzurunden. Es fällt einem leicht, mit den beiden mitzufiebern und mitzufühlen; ihnen die Daumen zu drücken und zu hoffen, dass es doch noch ein Happy End für das Paar geben wird. June und Henry harmonieren perfekt miteinander; ergänzen sich und zeigen, dass sich manch Liebe neu entfachen lässt.
Ansonsten treffen wir natürlich auf zahlreiche andere Persönlichkeiten, die alle nicht unwichtig für die Handlung sind. Wir haben eine so breitgefächerte Auswahl, dass wirklich für jeden Geschmack das richtige dabei sein wird. Außerdem lernen wir bereits die Protagonistinnen aus Band 2+3 kennen, und es deutet absolut alles darauf hin, dass auch die beiden Bände wieder großartig werden! Ich mag die Charaktergestaltung von Lilly Lucas im allgemeinen besonders deshalb so gern, weil von der netten Dame von nebenan bis zum unflätigen, ungehobelten Vollpfosten alles vertreten ist. Und jeden einzelnen gestaltet sie so, dass man sich über jeden Auftritt trotzdem freut. Weil alles so realistisch gehalten wird und so viel Lebendigkeit mitspielt.

Und so, wie Charaktergestaltung, Ideen und Umsetzung glänzen, so begeistert auch die Art und Weise, wie uns Lilly Lucas die Geschichte erzählt. Viel zu oft schon hab ich von ihrem Schreibstil geschwärmt; und ich bin mir absolut sicher, dass ich mich so langsam wiederhole, aber diese Frau kann schreiben, wie kaum jemand anderes. Mit ganz viel Gefühl und Lebendigkeit; mit tiefschürfenden Emotionen, mit 100% echten Dialogen und geschickt platzierten Beschreibungen holt sie uns von der Couch ab und entführt uns direkt ins weit entfernte Colorado. Jede einzelne Szene besitzt so viel Greifbarkeit und Echtheit, dass es einem wunderbar leicht fällt, sich hineinzudenken und sich als Teil der Geschehnisse zu fühlen. Man fühlt sich mittendrin; als Mitglied der Farm und kann, wie schon gesagt, sogar manchmal den Duft der Pfirsiche riechen. Wie intensiv möchten Sie die Geschichte erzählen? Die Autorin: JA!
Für meinen Geschmack kann man diesen Roman nicht besser erzählen; weder in Sachen Tempo noch in Sachen Intenzität. Weder in Sachen Gefühle, noch in Sachen Atmosphäre. Alles hat Hand und Fuß, fügt sich perfekt ineinander und entwickelt einen Sog, dem man sich als Leser kaum entziehen kann. Großartig gemacht – wie immer eigentlich!
Hat schon mal jemand gemerkt, dass mir 5-Sterne-Rezensionen immer super schwer fallen? Ich habe das Gefühl, als hätte ich meine Begeisterung für den Roman wirklich gar nicht rübergebracht. Aber ich möchte nochmal betonen: „A Place to Love“ von Lilly Lucas ist ein weiteres Highlight aus ihrer Feder, das sich allemal zu lesen lohnt. Wer gern mal abschalten und gedanklich verreisen möchte, der wird Cherry Hill lieben. Und wer sich gern von Emotionen umhauen lassen möchte, der wird June und Henry lieben. Es ist ein rund herum gelungener Auftakt, der wahnsinnig viele cozy Vibes versprüht und trotzdem zu keiner Sekunde langweilig wird. Eine Geschichte, die aus dem echten Leben zu stammen scheint und genau so auch auf den Leser wirkt: echt, glaubhaft und 100% authentisch. Und wunderschön.

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Lilly Lucas wurde 1987 in Ansbach geboren und studierte Germanistik in Bamberg. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihrem Sohn und endlos vielen Büchern in Würzburg. Ihre Liebesromane New PromisesNew DreamsNew Horizons, New Chances, Find me in Green Valley und A Place to Love wurden zu Spiegel-Bestsellern. Wenn sie nicht Romane über die Liebe und das Leben schreibt, sieht sie sich am liebsten die Welt an, steckt ihre Nase in Bücher oder lebt ihre Film- und Seriensucht auf der heimischen Couch aus.

(c) by Knaur Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Knaur Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.