||» Rezension «|| „All I want for Christmas“
Einzelband [?]
Nachdem etliche Bookstagramer und Buchblogger von dem Buch geschwärmt haben, wanderte es auch bei mir auf die Wunschliste. Dass ich dann so zügig zuschlagen und es kaufen würde, war zwar nicht der Plan, hat aber gut in die jetzige Zeit gepasst. Also brav auf den Postboten gewartet und kaum dass es ankam, auch begonnen zu lesen. Ich war sooo gespannt und heute kann ich euch endlich meine Meinung dazu liefern. Viel Spaß bei der Rezension ♥
Die Charaktere, die ich kennenlernen durfte in dieser Geschichte sind relativ durchschnittlich. Gerade die Hauptfiguren stechen aus der Masse an Buchfiguren einfach nicht großartig heraus – aber das hat mich, alles in allem gar nicht gestört. Ich mochte Pippa unheimlich gerne, konnte gut und leicht mit ihr mitfiebern und verstand ihr Handeln und Denken beinah immer zu 100%. Ich fand sie glaubhaft und realistisch und sie passte gut in die Geschichte und nach New York. Ich kann einfach nichts negatives an ihr finden, egal wie ich es dreh und wende. Ich fand sie sympathisch, habe sie schon auf den ersten Seiten ins Herz geschlossen und fühlte mit ihr mit. Außerdem besaß sie eine gehörige Portion Humor, womit sie mich immer wieder zum Schmunzeln brachte. Gerade in Kombination mit Hunter gab es einige lustige Dialoge. Die Chemie zwischen den beiden war allgemein betrachtet eher dasBesondere, denn während solche Sticheleien untereinander meist eher gestellt wirken, was es bei Pippa und Hunter total echt und realistisch.
So hatte ich auch mit Hunter keinerlei Probleme. Er war der typische Schönling: unfassbar attraktiv und irgendwie auch ein wenig Bad Boy, obwohl das eher auf seine bissigen Kommentare bezogen ist als auf sein allgemeines Benehmen. Ich für meinen Teil fand ihn total sympathisch und liebenswert, sehr sexy und einfach rund herum gelungen. Dadurch, dass er „neureich“ war, befürchtete ich ein gewisses Maß an Arroganz, aber da lag ich so was von daneben. Er war alles, nur eben nicht arrogant und das gefiel mir besonders gut.
Die Nebenfiguren. Ja. Eins meiner großen Probleme. Da gab es einige und besonders zwei von ihnen stachen absolut negativ hervor. Ich nenne jetzt aus Spoilergefahr keine Namen, aber diese beiden Charaktere gingen mir so auf den Sack und ich war jedes Mal unendlich genervt, wenn sie auftraten. Und dann sind sie auch noch so unnötig. Weder den einen noch den anderen hätte es für die Geschichte gebraucht. Das habe ich bis heute nicht verstanden. Allgemein gab es nur wenige Randfiguren, die mich erreichen konnten. Bis auf Lauren und David konnte ich zu niemandem einen Draht aufbauen, geschweige denn jemanden lieb gewinnen oder dergleichen.
Der Schreibstil hingegen mochte ich wieder gerne. Ich kam super leicht und vor allem super schnell durch die Geschichte und fand sowohl Sprache wie auch die aufgebaute Atmosphäre sehr passend für die Thematik. Julia K. Stein hat New York von seiner schönsten Seite eingefangen und mich so direkt in die Millionenmetropole katapultiert. Es gab immer wieder solche Wohlfühl-Momente, in denen ich einfach abtauchen und genießen konnte. Gleichzeitig wird es aber auch mal turbolenter, was die Autorin ebenfalls gut gelöst hat. Besonders die Gliederung tat der Story gut, denn wir begleiten beide Protagonisten gleichermaßen in jeweils eigenen Kapiteln und bekommen so einen tieferen Einblick in beide Parteien.
Der Grundgedanke des Buches ist nicht schlecht. Zwei Menschen, die sich lieben und heiraten wollen, zwei Trauzeugen die nicht einverstanden sind mit der Hochzeit, alles probieren um das Paar zu trennen und dann letztlich selbst zusammen finden. Grundsätzlich vielversprechend, wenn denn die Umsetzung stimmt. Der Start in die Geschichte war noch sehr schön gestaltet und bewusst einfach gehalten. Doch schnell kristallisierte sich ein gewisses Schema heraus und die Klischees kamen quasi Schlag auf Schlag. Ich fand alles, wirklich alles was in dem Buch geschah, unglaublich vorhersehbar. Genau so bediente sich die Autorin aller gängigen Plots und Twists und die Geschichte verlor so nach und nach ihren Reiz für mich. Ich langweilte mich zwar nicht, aber so ein richtiger Lesefluss und erst recht kein Lesegenuss kam auf. Vieles wirkte auf mich übertrieben – gerade in Hinblick auf die Hochzeit oder die Familie von Lauren; auch da spielten Klischees eine so große Rolle, dass ich immer wieder die Augen verdrehen musste. Zudem bleiben nach dem Finale, das ebenfalls wenig überraschend kam, so viele Fragen offen; was ich einfach nicht verstehe. Es gab ein paar Wendungen, die auf etwas hinauslaufen sollten – was sie aber nicht taten. So waren manche Szenen einfach unnötig und so belanglos.
„All I want for Christmas“ von Julia K. Stein ist eine unterhaltsame, süße Weihnachtsgeschichte für das jüngere Publikum, mit Standard-Figuren, teils sehr nervigen und unnötigen Randcharakteren, einem einfachen Schreibstil und einer klischeehaften Abhandlung. Dennoch kann ich nicht behaupten, dass ich nicht mitgefühlt hätte oder mich langweilte. Ich habe lang überlegt wie ich das Buch bewerten soll, doch lertzten Endes entschied ich mich für:
Julia K. Stein schreibt romantische Komödien für Erwachsene und Liebesgeschichten mit Spannung für Jugendliche. Sie wurde im Ruhrgebiet geboren und hat in Kalifornien und an der Ostküste der USA Literatur studiert, einen Magister der Philosophie und über Literatur promoviert. Davon merkt man in ihren Büchern allerdings (glücklicherweise) nichts.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Ravensburger-Verlag bedanken, einerseits für die Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar, andererseits dafür, alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.