||» Rezension «|| Bunte graue Welt [von Navika Deol und Robyn Skye]

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18. Januar 2020 0 Von Patchis Books
BUNTE GRAUE WELT
Navika Deol und Robyn Skye
Gedankensammlung
Einzelband
112 Seiten
13. April 2019
Books on Demand || Selfpublishing
Taschenbuch
6,99€
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#werbung #rezensionsexemplar

WELCHEN SINN HAT LIEBE? WOFÜR LOHNT ES SICH ZU KÄMPFEN? WAS SIEHT DER MENSCH?

Manchmal reichen Gedanken, die wie Funken fliegen, um Wirkung zu erzeugen. Entzünde das Feuer in dir, um das Grau zu verscheuchen. Leuchte Bunt. Erhelle die Welt.

Navika Deol und Robyn Skye zeigen in ihren Texten Licht- und Schattenseiten der Welt. Es ist die Aufgabe eines jeden Menschen, das Graue zu verscheuchen und die Welt zum Leuchten zu bringen.

(c) by amazon

Wer auf Instagram aktiv ist, kam in den vergangenen Monaten nicht an diesem Büchlein vorbei. Zugegeben, Gedankensammlungen sind nicht das, was ich bevorzuge – aber meine Neugier war trotzdem groß. Als mir Robyn, bzw. Timo mir dann ein Rezensionsexemplar angeboten hat, hab ich die Chance genutzt um das „Genre“ doch mal für mich auszuprobieren. (vielen Dank an der Stelle nochmal – ich hab mich sehr gefreut!) Ob ich nun in dem Bereich Fuß fasse, oder ob es noch nicht so das wahre für mich ist, verrate ich euch jetzt. Bleibt also gerne dran und viel Spaß.

Bereits der Klappentext macht Lust auf mehr. Meine Erwartungen waren allerdings eher durchwachsen, schließlich wusste ich nicht recht, was auf mich zukommt. Gedanken und Gedichte über Emotionen können niemals alle erreichen; dafür sind das Verständnis, die Auffassung und die Gefühle eines jeden einzelnen zu unterschiedlich. Die Chance, dass man enttäuscht wird, ist also nicht gering. Und mit dieser Einstellung ging ich an „Bunte graue Welt“ heran.

Schon sehr früh wird klar, dass es nicht nur Gedichte und Gedankenansammlungen sind, die die Seiten füllen, sondern auch fiktive, fast phantastische Geschichten, die aber mindestens genau so viel Tiefgang besitzen. Ohne erkennbares Schema aufgebaut switchen wir als Leser in unregelmäßigen Abständen zwischen den beiden Autoren und sind auch thematisch betrachtet immer auf dem Sprung. Während sich Navika eher auf Liebe, Trennung und den Schmerz konzentriert, gibt es bei Robyn die unterschiedlichsten Möglichkeiten, seine Parts zu verstehen. Der Interpretationsspielraum war beeindruckend groß und man konnte seine Worte auf so vielerlei Situationen projezieren. Dafür erst einmal ein großes Lob. Ob da aber dann politische Ansichten wirklich etwas zu suchen haben, und das gleich auf den ersten Seiten, bleibt fragwürdig. Für mich war es eher störend – ganz gleich ob wir nun eine Meinung teilen oder nicht – und wenig motivierend weiterzulesen.  Letztlich beschränkt sich die Thematik aber auf eine einzelne, kurze Geschichte, wodurch man dann doch darüber hinweg sehen kann.

Stilistisch betrachtet schenken sich die Autoren nichts, obwohl Navika Deol’s Wortwahl manchmal harmonischer wirkt, erzeugt Robyn Skye ein deutlicheres Bild – greifbarer und intensiver. Insgesamt gab es aber auch mehrere Gedichte, die mich persönlich nicht erreichten. Zu klischeehaft und banal; teilweise zu bekannt und abgedroschen. Manche Gedichte waren verworren, ergaben in meinen Augen keinen Sinn oder erzeugten den Eindruck, das alles schon mal irgendwo gehört oder gelesen zu haben. Dafür hab ich aber auch mehrere Seiten markiert; Stellen notiert, die mir enorm zusagten und mich dabei auch zum Nachdenken anregten. So wie die beiden streckenweise ein wenig im Nebel rumschreiben, so finden sie mindestens genau so oft haargenau die richtigen Worte, um den Leser – oder besser gesagt: mich – zu berühren.

Alles in allem sind Gedankensammlungen nichts, was lange nachklingt. Sie sind kurzweilig, unterhaltsam, teilweise sogar sehr emotional, tiefgründig und bewegend. Doch so sehr man es sich vielleicht wünscht: man nimmt nichts davon mit. Zumindest erging es mir so. Um noch einmal kurz zusammen zu fassen: es tat gut, man in das Genre zu schnuppern und die Gedankengänge und poetischen Gedichte der beiden Autoren lesen zu dürfen. Es ist war neues; was anderes und kann größtenteils gut unterhalten. Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass solche Werke noch öfters den Weg in mein Regal finden, obwohl sie mir dann doch wahrscheinlich zu kurzweilig sind.

„Bunte graue Welt“ ist eine schöne Ansammlung an Gedanken, Gedichten und Geschichten. Wie es bei solchen Texten oft so ist, trifft man auch mal auf Passagen, die einem nichts geben; andere wiederum überzeugen durch Gefühle, Tiefgang und einer aussagekräftigen Message. Für mich ein kurzweiliger Spaß, der nicht ganz ohne Kritik auskommt. Stilistisch zwar gut geschrieben, aber definitiv noch ausbaufähig – inhaltlich sehr unterschiedlich; wobei der politische Zug nicht unbedingt hätte sein müssen. Trotzdem kann ich euch dieses dünne Büchlein durchaus empfehlen, vor allen Dingen denjenigen unter euch, die selbst vielleicht gern solche Texte schreiben oder einfach mal einen Ausflug in ein ganz neues Genre machen möchten.

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Navika Deol, geboren 1998 in Pforzheim, absolvierte 2016 ihr Abitur und zwei Jahre später veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Gedankenverloren“. Wenn sie nicht gerade mit der Uni beschäftigt ist, vertreibt sie ihre Zeit mit Lesen und auf ihrem Blog, den sie 2015 ins Leben gerufen hat.
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Robyn Skye, geboren 1998 in Ludwigshafen am Rhein, ist das Pseudonym eines deutschen Buchbloggers, der seine Liebe zu Büchern gerne mit seinen Abonnenten teilt. „Bunte Graue Welt“ ist sein Debüt und wenn er nicht gerade ein Buch in der Hand hat, hält er seinem Essen eine Liebeserklärung.

(c) by amazon

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei den Autoren bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen, sowie für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Danke.