||» Rezension «|| „Constellation #1: Gegen alle Sterne“ von Claudia Gray

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Mein Fangirl-Herz hat doch ganz schön laut geschrien, als ich gesehen habe, dass Claudia Gray ein neues Buch herausbringt. Spätestens nach der Spellcaster-Reihe war mir klar: ich muss mehr von dieser Frau lesen. Dass sie dann sogar auf Science Fiction gesetzt hat, hat mich umso mehr gefreut und der krönende Abschluss war dann die Zusage vom Verlag, dass ich es als Rezensionsexemplar bekomme – vielen Dank an dieser Stelle. Aber nun genug Einleitung, ich möchte euch unbedingt sagen, wie mir das Buch, die Geschichte und alles drum herum gefallen hat. Viel Spaß:

Gerade bei SciFi – Geschichten hab ich meist ein etwas flaues Gefühl im Magen, was den Einstieg betrifft. Auch hier war nicht alles sofort vor meinem inneren Auge, und auch für das technische Verständnis habe ich etwas gebraucht. Die Autorin schmeißt den Leser halt auch direkt ins kalte Wasser, oder eben in den Orbit, wo sich sicher nur wenige direkt zurechtfinden. Mich hat das gar nicht weiter gestört – im Gegenteil! Ich hab sogar Spaß daran gefunden, mich mit dem Geschehen, den Fakten, dem Weltall auseinander zu setzen und zu beschäftigen. Es dauerte auch gar nicht lange, bis ich mich einigermaßen zurecht fand. Claudia Gray liefer halt schon zu Beginn enorm viele Fakten und dieser ganze Input muss auch erstmal gedanklich sortiert und verstanden werden – ist das dann passiert, fühlte ich mich richtig wohl in der Geschichte und konnte leicht mitfiebern und mithoffen.

„Das Gegenteil von Glauben ist nicht Zweifeln. Das Gegenteil von Glauben ist Gewissheit“
 [Zitat aus „Constellation – Gegen alle Sterne“ von Claudia Gray ♥ ich hätte sicher noch einige mehr gefunden, doch das hier ist mir einfach am meisten im Kopf geblieben :)]

Das Buch allgemein kommt eigentlich mit recht wenigen Charakteren aus – im Grunde gibt es da nur Noemi und Abel, die wirklich eine tragende Rolle spielen. Und deswegen fangen wir auch mit diesen beiden an. Noemi war mir anfangs doch sehr fremd. Irgendwie wirkte sie enorm distanziert auf mich und ich konnte über einen gewissen Zeitraum keinen Draht zu ihr finden. Jetzt kommt allerdings das große Aber: mich hat das gar nicht so großartig gestört. Ich kenne das gar nicht von mir, aber trotz dessen dass zu Beginn nicht viel Verbindung zu Noemi da war, fand ich sie dennoch sympathisch. Seltsam, ich weiß, aber ich kann es selbst nicht so recht benennen, was mich so an diese Figur gefesselt hat. Jedenfalls wurde es dann ab den zweiten Drittel immer besser und besser und Anfang des letzten Drittels war es dann auch um mich geschehen und Noemi hatte sich heimlich in mein Herz geschummelt. Wahrscheinlich lag das schlichtweg daran, dass diese junge Frau erst im Laufe der Zeit Gefühle zeigt und so erst authentisch wirkt. Mir ist klar, dass es auch „kalte“ Menschen gibt; aber sind wir ehrlich; in Büchern, besonders in Jugendbüchern und noch besondereres als Protagonisten, begegnen wir solchen eher selten. Aber irgendwie machte sie das zu was Besonderem und rückblickend betrachtet, wird mir diese Kämpferin sicherlich lange in Erinnerung bleiben.

Auch Abel war eine Persönlichkeit für sich. Diese steife Roboter-Verhalten, sein immenser Wissensschatz, sein Klugscheißer-Modus.. das alles war halt super interessant und abwechslungsreich; und noch viel interessanter war seine Entwicklung, die ich wirklich voller Spannung mitverfolgt und miterlebt habe. Ich mochte diesen verschrobenen Kerl total gerne – konnte ihn teilweise sogar besser leiden als Noemi und obwohl er kein Mensch war, eroberte er mein Leserherz im Sturm. Nicht jede seiner Entscheidungen und Aussagen war nachvollziehbar, aber das war gar nicht nötig, immerhin reden wir hier von einer künstlichen Intelligenz, und nicht von einem normalen Menschen. 
Die Nebenfiguren, die eher spärlich auftreten, trotzdem nocht nebensächlich sind, gefielen mir ebenfalls richtig gut. Es gab sowohl Charaktere, die ich unheimlich gerne mochte, wie auch Personen, denen ich wahrhaftig die Pest an den Hals wünschte; doch jeder war auf seine eigene Art und Weise passend für die Geschichte glaubhaft dargestellt.

Der Schreibstil wird ja doch recht oft kritisiert. Ich muss zugeben, ich sehe da überhaupt keine Kritik und kann all die negativen Meinungen in keinster Weise nachvollziehen. Es ist die Rede von viel zu langen, verschachtelten Sätzen .. womit ich sicher auch Probleme gehabt hätte .. aber ich kann das einfach nicht bestätigen. Ich kam super leicht durch die Geschichte, hatte, nach den normalen Startschwierigkeiten stets ein klares Bild vor Augen, fand die Emotionen gut transportiert, das Worldbuilding ausreichend detailliert und wurde kein einziges Mal so richtig aus dem Lesefluss geworfen. Selbst nach Lesepausen war ich sofort wieder drin und hatte überhaupt keine Probleme oder sonstige Kritik. Vielleicht – und nur vielleicht – hätte ich es noch besser gefunden, wenn aus der ersten Person anstatt der dritten Person erzählt worden wäre, aber gestört hat es mich überhaupt nicht, ist auch mal wieder ne Abwechslung zu den anderen Jugendbücher.

Die Idee an sich ist großartig. Ich fand die einzelnen Aspekte sehr gut durchdacht und schön miteinander kombiniert; es gab, neben dem Hauptplot auch viele Twists am Rande, wodurch Langeweile einfach keinen Platz fand. Ich hatte einfach über all die 500 Seiten das Gefühl, von einem Abenteuer ins Nächste zu stürzen und fühlte mich schlicht und ergreifend richtig mitgerissen von der Action und dem Tempo, ebenso wie von den unterschiedlichsten Überraschungen und Wendungen. Die Umsetzung dieser vielen Ideen war also in jeder Hinsicht super gelungen und hat mich total fesseln und begeistern können. Es kam, bis auf ein paar wenige „Ruhe-Phasen“, die man als Leser einfach auch mal braucht, überhaupt keine Langatmigkeit oder gar Langeweile auf. Was mich ebenfalls sehr positiv stimmte, war die Zusammenführung der einzelnen Szenen.  Jedes Geschehnis hat die Geschichte beeinflusst; teilweise voran gebracht, teilweise gedreht und am Ende ergab alles einen Sinn und ein großes Ganzes, das sich zu einem fulminanten Finale steigerte. Es wurden quasi alle offenen Fragen beantwortet, es gab ordentlich Tempo und ein richtiges Feuerwerk an Auflösung. Auch der „Hach“ – Moment blieb nicht aus. Was mich überraschte ist die Einleitung zu Band 2 [ihr wisst sicher, was ich meine… in jedem Auftakt wird ja noch etwas angerissen um die Neugierde auf Band 2 zu steigern] – damit hätte ich so in keinsterweise gerechnet und war einfach nur geflasht von dem Mut der Autorin; ich persönlich hätte das wohl anders eingefädelt, aber das Ziel, mich neugierig zu machen, hat sie jedenfalls erreicht.

„Constellation #1 – Gegen alle Sterne“ von Claudia Gray ist eine extrem gut durchdachte Geschichte, die einmal quer durch die Galaxie tingelt. Interessante Charaktere, die ein wenig Zeit brauchen um ihren ganzen Charme zu entfalten, ein toller, mitreißender Schreibstil und eine Idee, die zu überzeugen weiß, kombiniert mit einer riesigen Portion Spannung und Action, rundet mein Schwärmen rund um dieses Buch ab. Wer es schafft, so viele Abenteuer so gut miteinander zu verknüpfen und zu so einem Finale zusammenfließen zu lassen; der hat die folgende Bewertung absolut verdient. Einziges Manko ist also die etwas kühle Protagonistin; außerdem möchte ich noch ein Minimum an Luft nach Oben lassen; deshalb gibt es von mir

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Claudia Gray hat unter anderem als Anwältin und Journalistin gearbeitet,
bevor sie zu schreiben begann und mit ihrer romantischen Fantasyreihe
„Evernight“ weltweit die Bestsellerlisten eroberte. Claudia Gray geht
gern auf Reisen, mag Architektur, Geschichte, Science-Fiction und –
natürlich – das Schreiben. Zurzeit lebt sie in New Orleans.

An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass dies meine ganz persönliche Meinung ist und bei jedem anderen Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich ganz herzlich beim cbj-Verlag bedanken, Bilder, Klappentexte und Co. in dieser Rezension verwenden zu dürfen, denn alle Rechte liegen beim Verlag. Desweiteren ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.