||» Rezension «|| Emerald Witches 01: Ahnenmond

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6. Oktober 2022 0 Von Patchis Books
EMERALD WITCHES
– Ahnenmond –
Laura Labas
Romantasy
Band 1 von 2 [?]
Die Hexen von Seoul – Dilogie
» Band 2 erscheint im Januar 2023 «
416 Seiten
01. September 2022
Piper Verlag
Paperback
15,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


Sieben Hexenzirkel regieren die Stadt Seoul. Als der Ahnenmond aufsteigt, neigt sich die Herrschaft des stärksten Zirkels dem Ende zu. Ein Kampf zwischen sieben Auserwählten, einer Hexe aus jedem Zirkel, soll die Nachfolge klären. Die junge Hana aus dem Smaragdzirkel will eine von ihnen sein. Nach einem verhängnisvollen Kuss mit dem Dämon Bobby wird Hana jedoch vom Herrschaftskampf ausgeschlossen – zum Glück, denn die Oberste des Opalzirkels hintergeht und opfert alle verbliebenen Anwärterinnen. Hana flieht, doch um zu überleben, muss sie ausgerechnet dem zwielichtigen Bobby vertrauen …

(c) by Piper Verlag

Ich hatte bereits vor einigen Monaten ein Auge auf Laura Labas‘ „Lady of the Wicked“ geworfen, aber irgendwie kam es nie dazu, dass ich es mir gekauft habe. Nun hab ich gesehen, dass sie eine neue Reihe veröffentlicht, in der es ebenfalls um Hexen geht – aber anders. Und als ich mir den Klappentext von „Emerald Witches 01: Ahnenmond“ durchgelesen hatte, war klar, dass ich da jetzt definitiv nicht mehr drum herum komme. Dank des Piper Verlags ist das Buch dann pünktlich zum ET hin bei mir eingezogen (vielen Dank!) und inzwischen hab ich es auch schon verschlungen – allerdings mit Hilfe des Hörbuchs von HörbuchHamburg. Auch an euch ein riesengroßes Danke. Nun spanne ich euch aber nicht länger auf die Folter, sondern erzähle euch, wie es mir in Seoul, an der Seite unserer Protagonistin Hana gefallen hat. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gern dran. Viel Spaß bei der Rezension. ♥

Laura Labas hat mit dem Auftakt der „Die Hexen von Seoul“-Reihe eine vielversprechende Idee zu Papier gebracht, die von Anfang an einiges an Potential aufweist. Schon der Klappentext machte mich extrem neugierig und dementsprechend gespannt war ich natürlich darauf zu sehen, wie die Umsetzung ausfallen würde. Als großer Hexen-Fan hatte ich natürlich gewisse Ansprüche; aber ich kann schon mal so so viel verraten: sie wurden fast alle erfüllt. Aber fangen wir vorn an, und arbeiten uns, wie immer, der Reihe nach durch.
Schon der Einstieg bot vor allem eins: Atmosophäre. Die koreanischen bzw. asiatischen Vibes ließen sich nicht lange bitten, sondern versprühten quasi vom ersten Moment an eine einnehmende Wirkung. Ich fand mich wunderbar zurecht, und empfand die Darstellung der Hexen und ihren jeweiligen Zirkels total interessant und wollte um jeden Preis mehr erfahren. Auch warfen die ersten Kapitel schon einige Fragen auf und es ist mehr als ersichtlich, dass da eine Menge Zündstoff entstand, der über kurz oder lang in die Luft gehen würde. Ich kam also sehr gut in die Geschichte rein, fühlte mich direkt wohl an Hana’s Seite. So konnte ich auch schon früh mit ihr mitfiebern und mitfühlen und die Spannung nahm dadurch nur noch mehr zu. Was würde mit ihr geschehen; wie würde sie diese Aufgabe, die vor ihr lag, meistern; womit und vor allem mit wem muss sie sich auseinandersetzen? Das und noch vieles mehr fragte ich mich und die Antworten darauf ließen mal länger, mal kürzer auf sich warten. Trotzdem empfand ich es als recht untypisch für eine Hexen-Geschichte, da schon nach dem ersten Drittel klar war, dass es dann doch sehr jugendlich gehalten ist. Neben den interessanten Elementen rund um die sieben Zirkel und dem Krieg, der da zwischen ihnen stattfindet, beschäftigen wir uns auch enorm viel mit der zwischenmenschlichen Ebene. Prinzipiell nicht schlecht, aber so manch Szene war, für meinen Geschmack, dann doch etwas unnötig. Manches trug einfach nicht zum weiteren Ablauf der Handlung bei und war deshalb, nur ein netter Bonus, den es nicht zwingend gebraucht hätte. Allgemein war die Liebesgeschichte etwas, was mich längst nicht so sehr catchte. Zwar nahm ich den Figuren ihre Gefühle bedingungslos ab – aber so richtig fesselnd war dieser Teil des Buches eher nicht. Aber er störte auch nicht. Laura Labas ist es nämlich gelungen, die beiden Aspekte (Fantasygeschichte und Romance) so miteinander zu verweben, dass sie sich dauerhaft überschnitten und deshalb keine Langeweile entstehen konnte. Keine ruhigen Passagen; keine Spannungslöcher – und das war mir persönlich definitiv das Wichtigste. Stattdessen gibt’s mal einen Satz, der auf die Lovestory abzielt, und dann wieder einen, der das aktuelle Geschehen und die brenzlige Lage von Hana und Bobby vorantrieb. Und immerzu herrschte eine einnehmende Stimmung, die zwar längst nicht so düster ausfiel, wie erhofft, aber die Sogwirkung dennoch nicht verfehlte.
Gen Ende nimmt das Tempo nochmal ordentlich zu und es kommt zum vorläufig finalen Kampf. Und dieser Schlusspart hatte es dermaßen in sich, dass ich vor Staunen kaum noch den Mund zu bekam. Es gab unglaublich überraschende Wendungen; Action, atemberaubende Spannung und dann doch auch wieder einiges an Emotionen. Ich war ehrlich verwundert, in was für einem, fast, epischen Finale diese jugendliche Geschichte gipfelte und konnte deshalb auch gar nicht mehr aufhören, zu lesen bzw. zu hören und zu staunen. Meiner Meinung nach hätte man diese Handlung nicht besser zu Ende bringen können – zumindest vorläufig, immerhin kommt da ja noch was; auf das man sich, dank des Cliffhangers, auch wirklich freuen kann.

Der Schreibstil von Laura Labas sorgt ebenfalls dafür, dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legen möchte. Die Art, wie sie uns die Geschichte erzählt, ist unheimlich greifbar und lebendig, und fühlt sich oftmals viel mehr so an, als würde man einen Film schauen, anstatt „nur“ ein Buch zu lesen. Die Bilder waren so klar, so authentisch und real, dass es wirklich Spaß machte, fiktiv ins weit entfernte Seoul zu reisen und Hana auf ihrem Weg, ihren Zirkel zu retten zu begleiten. Auch die Art und Weise, wie sie die Handlung aufgebaut hat, sprach ganz klar für sie. Sie verwebt die einzelnen Elemente und lässt langweiligen Passagen so keine Chance, sich in den Vordergrund zu drängen. Nicht immer herrscht absolut rasante Action – es gibt durchaus auch mal ruhige Phasen; aber eben die waren dann trotzdem gefüllt mit Geschehnissen. Und so glitt ich federleicht und total locker durch das Buch und merkte oft gar nicht, wie schnell die Seiten dahinflogen. Die Kapitelanfänge, in Form der koreanischen Wörtern bzw. Zeichen rundeten den Lesespaß dann ab. Was für eine tolle Idee! Und jede Überschrift ließ bereits erahnen, worum es im entsprechenden Kapitel gehen könnte und das machte es noch spannender.
Auch das Hörbuch kann hier glänzen, denn die Sprecherin Julia Bautz macht einen wunderbaren Job, indem sie klar und deutlich, mit geschickt platzierten Betonungen spricht und Hana damit eine Stimme verleiht. Rund herum perfekt, was Autorin und Sprecherin da ablieferten und ich bin mir sicher, dass ich Band 2 definitiv auch wieder hören werde.

Die Charaktergestaltung gefiel mir ebenfalls sehr gut, obwohl ich hier einen kleinen Wehmutstropfen gefunden habe: die Namen. Während mir Hana und Bobby noch einigermaßen im Gedächtnis geblieben sind, tat ich mir bei so manch anderem etwas schwerer, ihn zuzuordnen – und das über die gesamte Geschichte hinweg. Zwar unterschieden sich die Namen schon deutlich voneinander, aber half das auch nichts, um mein Chaos im Kopf zu lichten. Ansonsten aber fand ich die Ausarbeitung aller Beteiligten absolut gelungen. Jeder Charakter hatte seine Daseinsberechtigung und trug aktiv – oder passiv – zum Fortschreiten der Handlung bei. Manch einer erschien mir zwar eine Nuance zu blass, aber das erklärte sich dann, indem offenbart wurde, dass derjenige gar nicht so eine wichtige Rolle besetzte.
Alles andere als blass waren jedenfalls Hana und Bobby. Beide Protagonisten waren mit einer Menge Greifbarkeit und Authenzität ausgestattet und machten es uns Lesern so echt leicht, sich mit ihnen zu identifizieren. Besonders Hana mochte ich unheimlich gerne, weil sie so herrlich bodenständig und lebendig wirkte und trotzdem das gewisse Etwas mitbrachte. Als Hexe eines Zirkels bot sie ganz spannende Facetten: allem voran: ihre Magie. Aber auch in Sachen Herzlichkeit, Loyalität und Ehrgeiz glänzte die junge Hexe auf ganzer Linie. Sie besaß Humor, und brachte mich sogar immer wieder kurzzeitig zum Schmunzeln. Außerdem hatte sie eine Stärke und einen Kampfgeist an (oder in?) sich, was mich schwer beeindruckte. Ihre Schwächen, die auch absolut nicht von der Hand zu weisen waren, aber doch nie zu sehr im Vordergrund standen, rundeten sie für mich, als Protagonistin ab. Und last but not least ist auch ihre Entwicklung nicht zu übersehen. Zwar ist sie längst nicht so auffällig und penedrant, wie in vielen anderen Jugendbücher, aber doch lernt Hana aus ihren Fehlern und reift im Verlauf des Buches zu einer beinah erwachsenen jungen Frau heran.
Bobby hatte es dagegen schon eine Nuance schwerer. Das lag vor allem daran, dass ich ihn mir nur schwer als Dämon vorstellen konnte. Mit seinen Charakterzügen erinnerte er mich viel mehr an ein menschliches Wesen und viel weniger an eine Ausgeburt der Hölle. Denn Bobby war nicht brutal, nicht düster, nicht teuflisch. Er war ein ganz normaler, junger Kerl, der scheinbar zur rechten Zeit am rechten Ort war und damit ein aktives Mitglied der Charakter-Bande von Laura Labas. Ich mochte ihn von Anfang an; denn er war einerseits sehr spritzig, andererseits auch bodenständig und alltäglich. Irgendwie eben so gar nicht Dämon. (blödes Schubladen-Denken). Trotzdem hatte er, trotz aller Liebenswürdigkeit, auch etwas an sich, was ich nicht so recht zu deuten wusste. Ich vertraute ihm – fast bedingungslos – aber irgendwas ließ mich doch etwas zögerlicher an ihn herangehen, als an Hana.
An Nebenrollen gibt es, wie gesagt, auch eine große Bandbreite an unterschiedlichen Persönlichkeiten. Wir haben die ganzen Hexen der sieben Zirkel, obwohl wir uns hier nur auf die wichtigsten beschränken. Wir haben Freunde von Bobby und Hana, und wir haben die Familie. Und sie alle waren, für meinen Geschmack ausreichend detailliert dargestellt, sodass man sich ein Bild von ihnen machen und vor Augen führen konnte und zu denen man automatisch eine entsprechende Verbindung herstellte – ob nun eine innige, positive Verbindung, aber pure Abneigung, das lasse ich mal dahingestellt. Aber gerade das machte auch Spaß – das Kennenlernen jedes einzelnen.

„Emerald Witches 01: Ahnenmond“ von Laura Labas ist eine Geschichte, die alles mitbringt, was es für ein gutes Jugend-Romantasy-Werk braucht: sympathische Charaktere, ein großartiges Setting, eine vielversprechende Idee und eine spannende Umsetzung. Für meinen Geschmack hätte es noch eine Spur düsterer und weniger jugendlich sein können. Und auch die Liebesgeschichte war nichts, was das Buch unbedingt gebraucht hätte – aber alles zusammen war doch sehr rund und machte den Auftakt der „Die Hexen von Seoul“-Dilogie absolut lesenswert. Ich hatte jedenfalls echt Spaß; vor allem mit der Atmosphäre und dem phänomenal spektakulären letzten Drittel. Nun freu ich mich unheimlich auf Band 2 und bin gespannt, wie es mit Hana und Bobby und den Hexenzirkeln weitergeht.

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Laura Labas wurde 1991 in der Kaiserstadt Aachen geboren. Schon früh verlor sie sich im geschriebenen Wort und entwickelte eigene fantastische Geschichten, die sie mit ihren Freunden teilte. Mit vierzehn Jahren beendete sie ihren ersten Roman. Spätestens da wusste sie genau, was sie für den Rest ihres Lebens machen wollte: neue Welten kreieren. Heute schreibt sie nach ihrem Master of Arts in Englisch und Deutscher Literaturwissenschaft immer noch mit der größten Begeisterung und Liebe und vertieft sich in Fantasy, Drama und Romance. Mehrere ihrer Romane standen auf der Shortlist zum Lovelybooks Leserpreis.

(c) by Planet! Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Piper Verlag und bei HörbuchHamburg bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen und für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.