||» Rezension «|| Ever since I loved you [von Elle Kennedy]

||» Rezension «|| Ever since I loved you [von Elle Kennedy]

10. Januar 2023 0 Von Patchis Books
EVER SINCE
– I loved You –
Elle Kennedy
Übersetzung: Silvia Gleißner
New Adult
Band 1 von 2 [?]
Avalon Bay – Reihe
448 Seiten
25. November 2022
Lyx Verlag
Paperback
14,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


Sie folgt immer den Regeln. Doch mit ihm bricht sie jede einzelne…

Mackenzie Cabot soll auf Wunsch ihrer Eltern ihren College-Abschluss machen. Widerwillig schreibt sie sich für das Garnet College in Avalon Bay ein, obwohl sie sich viel lieber weiter um ihr erfolgreiches Online-Start-up kümmern würde. Aber als sie Cooper Hartley trifft, stellt das ihre Welt auf den Kopf, denn er ist ganz anders als alle Männer, die sie bisher kennengelernt hat. Der Bad Boy mit den Tattoos ist der Einzige, der sie wirklich sieht: ihre Hoffnungen und Wünsche, ihre Träume und Ängste. Und schon bald kann sie seiner Anziehungskraft nicht länger widerstehen. Doch was Mackenzie nicht weiß: Es war kein Zufall, dass sie Cooper begegnet ist …

(c) by Lyx Verlag

Ehrlich gesagt hat mich das Buch zunächst nicht wirklich angesprochen. Weder das Cover noch der Klappentext übten irgendeinen Sog auf mich aus, und deshalb hab ich auch erstmal einen Bogen drum gemacht. Bis meine liebe Susi [@magische_momente_] mich mal wieder restlos angefixt hat. Ich weiß inzwischen gar nicht mehr, wie oft das passiert. Gefühlt verlinke ich sie jedenfalls in jeder zweiten Rezension – also oft! Aber hat sie meinen Geschmack richtig eingeschätzt? Hat mich „Ever since I loved you“ wirklich überzeugen können? Oder lag ich doch richtig damit, es nicht sofort am ET zu kaufen? Das und noch vieles mehr erzähle ich euch jetzt:

Wie schon unzählige Male gehört, überzeugt hier schon während den ersten Seiten der unheimlich lebendige Schreibstil der Autorin. Klare Beschreibungen sorgen dafür, dass man als Leser mitten hinein gerät in die Geschichte und sich somit jede Szene leicht vor Augen führen kann. Die Atmosphäre, die dabei entsteht, passt perfekt zur Kulisse und wirft nicht nur mitreißende Vibes auf, sondern auch eine Vielzahl an Emotionen. So lässt sich herrlich intensiv mitfiebern und mitfühlen, während man immer wieder zwischen Mackenzie‘s und Cooper‘s Sicht hin und her springt. Ein leichter, schneller und vor allem verständlicher Lesefluss rundeten den Stil schlussendlich ab. Besonders positiv stechen übrigens auch die Dialoge hervor, die wie aus dem echten Leben gestaltet wurden und nochmal mehr Glaubwürdigkeit in die Handlung bringen.
Apropos Handlung! Die Idee, die sich hinter diesem Buch verbirgt, ist in ihren Grundpfeilern doch recht bekannt. Die junge Frau aus reichem Hause trifft auf den Bad Boy, dessen Ruf kaum schlechter sein könnte. Tätowiert, ein Draufgänger und Weiberheld. Allerdings besticht dieser Roman viel mehr durch die einzelnen Elemente, aus denen die Storyline besteht. Absolut cozy Lagerfeuer-Momente treffen auf tiefgründige Gespräche; Familiendrama trifft auf Selbstfindung. Natürlich haben wir schon so gut wie alles gelesen, was sich mit diesem Grundgerüst beschäftigt, aber doch fühlt es sich hier so an, als wäre es etwas Neues – etwas Erfrischendes. Elle Kennedy baut vielerlei innovative Ideen ein und verwischt damit die Grenzen zwischen alt und neu. Das, was zwischen Mackenzie und Cooper passiert ist vollkommen echt und glaubhaft; absolut greifbar und hochgradig emotional. Ich nahm ihnen alles bedingungslos ab und genoss es, wie sehr mich ihre Geschichte einnehmen konnte. Es ist eine Lovestory, die wirklich Tiefgang ausweist und sich auch mit schwierigeren Themen beschäftigt als nur mit der Kluft zwischen arm und reich. Die Geschichte hat eine so wichtige Message und animiert immer wieder dazu, nachzudenken und das Geschehene oder Gesagte wirken zu lassen.
Ein weiterer, positiver Nebeneffekt war, dass die Liebesgeschichte zwar ganz allein im Fokus stand, aber beide doch noch ihre eigenen Alltage hatten. Und so manch Situation ließ mich toben; beinah platzen vor Wut. Andere hatten die Kraft, mir Tränen in die Augen zu treiben und wieder andere ließen mich dümmlich grinsen. Damit war die Gefühlsachterbahn perfekt. Beide Protagonisten schlugen sich mit eigenen Problemen herum, und das Vertrauen, um sich gegenseitig davon zu erzählen, baute sich in einem sehr realistischen Tempo auf. Der ganze Kennenlern-Prozess war allgemein alles andere als gehetzt. Einziger Wehmutstropfen waren schlussendlich die spicy Szenen. Da zuvor wirklich viel auf der Gefühlsebene geschah und der Tiefgang so im Mittelpunkt stand, wirkten die derben Erotikszenen doch etwas deplatziert. Ich hab nichts gegen prickelnde Szenen, aber hier empfand ich es als unpassend und störend. Es ruinierte meiner Meinung nach die Stimmung.
Das große Finale war dann bereits abzusehen. Natürlich musste den beiden alles nochmal gehörig um die Ohren fliegen und das Drama nahm seinen Lauf. Aber auch hier wieder auf eine sehr sehr echte, realistische Art und Weise. Der gesamte Schlusspart war rund herum stimmig und großartig inszeniert und barg zudem auch noch die ein oder andere kleinere Überraschung.

Die Charaktere sorgten ebenfalls dafür, dass es dem Leser an nichts fehlte. Alle, sowohl Haupt- wie auch Nebenfiguren waren herrlich detailliert ausgearbeitet und deshalb in der Lage, die unterschiedlichsten Emotionen im Leser hervorzurufen. Wo der eine direkt Sympathie weckte, musste sich der andere deutlich mehr bemühen, sich einen Platz in unseren Herzen zu sichern. Wieder andere verfehlten dieses Ziel meilenweit, indem sie von Anfang an nichts als ein unmögliches, fast widerwärtiges Verhalten an den Tag legten. Noch heute hab ich auf gewisse Charaktere einen unheimlichen Hass, wenn ich nur an sie denke.
Nicht so bei Mackenzie und Cooper. Beide Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch, obwohl sie beide alles andere als perfekt waren. Beide hatten ihre Ecken und Kanten; ihre Fehler, aber das machte sie erst so richtig lebendig. Es zeigte auch nochmal ganz deutlich, wie gern ich sie doch hatte, denn das Verzeihen fiel mir alles andere als schwer. Natürlich handelten sie mal unüberlegt; natürlich ließen sie sich auch mal von ihren Gefühlen verleiten, Dummes zu tun, aber es war rund herum okay. Nur so lernt man. Mackenzie ist zunächst das typische Töchterchen aus reichen Verhältnissen. Abgeschottet von allem bösen, ist es ihr oberstes Ziel, es allen recht zu machen. Trotzdem hat sie eigene Ziele, wird nur dummerweise von keinem ernst genommen, außer von Cooper. Damit war der Grundstein für die Liebesgeschichte dann gelegt. Mackenzie legt innerhalb des Buches eine beinah unglaubliche Entwicklung an den Tag – und trotzdem bleibt sie sich selbst stets treu. Sie wächst über sich hinaus; öffnet die Augen und setzt damit ganz neue Maßstäbe in Sachen Entwicklungsprozess. Elle Kennedy ist mit dieser jungen, dynamischen und zielstrebigen Frau eine wahnsinnig lebendige Protagonistin gelungen, die den Leser im Handumdrehen um den Finger wickelt und mich persönlich einfach unheimlich von sich überzeugte.
Cooper muss zunächst damit leben, dass er von mir auf sein Äußeres reduziert wurde; wobei ich fest davon ausgehe, dass genau das das Ziel der Autorin war. Anfangs ist Cooper nichts weiter als ein super heißer Bad Boy, ohne viel Substanz. Erst mit der Zeit wird offenkundig, wie groß sein Herz wirklich ist. Er ist ein junger Mann, der auch schon einiges in seinem bisherigen Leben einstecken musste und im Grunde nichts mehr hat, außer seinen Bruder. Und diese Darstellung der geschwisterlichen Beziehung war ebenfalls absolut perfekt; genau so, wie es Cooper an sich auch war. Ja, er ist kein Kind von Traurigkeit. Ja, er hat Fehler gemacht. Aber er besitzt auch die Reife, dafür geradezustehen. Ich hab Cooper wirklich – wirklich – lieb gewonnen. Nicht weil er so süß und nett und zuvorkommend ist, sondern weil er echt ist. So lebendig, so real, so glaubwürdig.
Um auch nochmal kurz auf die Nebenrollen einzugehen, befasse ich mich kurz und knapp noch fix mit dem familiären Umfeld der Figuren. Wie oben schon erwähnt, waren sie alle unheimlich greifbar und alles andere als oberflächlich. Und absolut verschieden. Während ich Mackenzie’s Familie gern umgehend auf den Mond geschossen hätte, zeigte mir Cooper’s Umfeld, dass man sich in Menschen auch enorm täuschen kann. Leider. Was für einev heftige Entwicklung; nicht unbedingt von den Personen selbst, sondern eher von der Geschichte. Blut ist dicker als Wasser sagt man; aber hier zeigt sich, dass das nicht immer der Wahrheit entsprechen muss. So ist auch nochmal mit den Figuren darauf aufmerksam gemacht worden, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt und dass es sich immer lohnt, nicht blind zu vertrauen.

„Ever since I loved you“ von Elle Kennedy hat mich wirklich positiv überrascht und mir mal wieder gezeigt, dass es sich doch lohnt, nicht immer den ersten Eindruck gewinnen zu lassen. Mit Mackenzie und Cooper hab ich zwei großartige Persönlichkeiten kennenlernen dürfen, die mir unheimlich nah kamen und mich mit ihrer Art und Weise einfach überzeugten. Die ganze Geschichte hatte eine ganz eigene, ganz spezielle und doch wahnsinnig tolle Dynamik, und bot den perfekten Mix aus tiefgreifenden Gefühlen und Wohlfühl-Momenten. Einzig die etwas derb beschriebenen Erotikszenen störten das Bild des perfekten New Adult Romans – aber ansonsten bin ich rund herum begeistert und weiß bereits jetzt, dass das nicht mein letztes Buch der Autorin war. Falls ihr Lust auf eine spannende, emotionale Story habt, und euch Lebendigkeit, Authentizität und Nachvollziehbarkeit ebenso wichtig ist wie mir, dann kann ich euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen.

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Elle Kennedy ist eine SPIEGEL-Bestseller-Autorin. Sie wuchs in einem Vorort von Toronto (Kanada) auf und studierte Englische Literatur an der York University. Sie wusste schon früh, dass sie Autorin werden will, und im Alter von zwölf Jahren schrieb sie ihren ersten Liebesroman. Weitere Informationen unter: ellekennedy.com

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.