||» Rezension «|| Fire and Frost 01: vom Eis berührt [von Elly Blake]

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9. September 2021 0 Von Patchis Books

FIRE AND FROST
– vom Eis berührt –
Elly Blake
Jugendfantasy || Romantasy
Band 1 von 3
Fire & Frost – Trilogie
416 Seiten
14. Februar 2018
Ravensburger Verlag
Hardcover
17,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


Ein Mädchen mit Feuer im Herzen. Ein Krieger so kalt wie Eis. Um das Königreich zu retten, müssen sich Feuer und Eis verbünden.

Ruby lebt in ständiger Gefahr, denn sie besitzt die Gabe, mit Feuer zu heilen und zu zerstören. Firebloods wie sie werden von der Frostblood-Elite des Königreichs gnadenlos gejagt. Als die königlichen Soldaten Ruby aufspüren, wird sie ausgerechnet von dem jungen Frostblood-Krieger Arcus gerettet. Kälte und Eis sind seine Waffen, doch er braucht Rubys Feuer, um eine Rebellion gegen den verhassten König anzuzetteln. Ruby weiß, dass sie einem Frostblood nicht vertrauen sollte, doch jede Berührung zwischen ihnen knistert wie eine Flamme im Schneesturm. Sie ahnt nicht, welch dunkles Geheimnis sich hinter Arcus‘ eisiger Fassade verbirgt …

(c) by Ravensburger Verlag

Dieses Buch hab ich 2018, kurz nach dem ET von meinem Papa zum Geburtstag bekommen, und seitdem liegt es hier, eingeschweißt in meinem Regal. Nun war es aber echt an der Zeit, es endlich mal von der Folie zu befreien und im selben Zuge hab ich mich dann auch dafür entschieden, es gleich zu lesen. Ich hatte im Vorfeld wahnsinnig viel Gutes gehört und war extrem gespannt darauf, wie mir die Story gefallen wird. Besonders deshalb, weil in den drei Jahren, die seit dem Erscheinen vergangen sind, viele enorm gute Fantasy-Werke auf den Markt kamen und ich Angst hatte, dass es neben all den epischen Fantasy-Büchern, etwas untergeht. Heute kann ich euch aber verraten, wie es mir beim Auftakt der Fire & Frost – Trilogie ergangen ist. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension ♥

Die Geschichte beginnt direkt mit einer sehr einnehmenden, aber auch interessanten Einführung in die Welt, die Elly Blake da geschaffen hat. Die Magie wird erklärt und auch die Probleme, die damit einhergehen. So ist der Einstieg wirklich wunderbar einfach gehalten, ohne dass es zu informativ oder gar langweilig geworden wäre. Ich hab mich von Sekunde Eins an total gut zurecht finden können und war von Anfang an mitten drin. Wir lernen zunächst erstmal unsere Protagonistin Ruby kennen, und mit ihr ihre Gabe, das Feuer zu beherrschen. Viel Zeit vergeht allerdings nicht, bis das Tempo spürbar rasanter, und die Handlung mitreißender und spannend wurde. Die Idee dahinter, in Form dieser phantastischen Welt, in der die Firebloods nicht gern gesehen sind und sogar gejagt werden, in Form von den vielen Plots, den ganzen Geschehnissen und den Setting-Wechsel; die Krieger und allem, was noch dahinter steckt, ist unglaublich fesselnd und überzeugt durch Abwechslung, Vielfalt, Action und Kreativität. Es ist eine Fantasy-Story, wie man sie nicht an jeder Ecke findet, sondern zeugt von Innovation und Einfallsreichtum. Es gab so viele, überraschende Elemente, die mich für sich einnahmen und dementsprechend begeisterten. Mir gefiel das Grundgerüst der Geschichte im Allgemeinen sehr gut: es gab keine langen Pausen, die einzelnen Geschehnisse sind kurz und knackig in Worte gefasst und es gab immer wieder überraschende Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Die Story bereitet eine Menge Spaß, reißt dauerhaft mit und die Neugier, die sie weckt, treibt einen unaufhörlich voran. Das Buch wegzulegen fällt schwer und ich hing auch im Alltag immer wieder mit den Gedanken bei den Figuren. Manchmal erinnert die Atmosphäre innerhalb des Buches ein wenig an Throne of Glass, obwohl die Handlungen überhaupt nicht bzw. kaum miteinander vergleichbar sind. Aber die Vibes erinnerten mich sehr an Celaena. Es fühlte sich ein bisschen an wie ToG; nur leichter. Versteht das jemand? „Fire and Frost“ ist nicht so komplex, nicht so brutal und längst nicht so vollgepackt; aber es versprüht sie selben Schwingungen. Durch all die Action, die Intrigen, das Setting kommen wohl einfach Erinnerungen daran auf – aber wie gesagt: die Handlungen gehen in ziemlich unterschiedliche Richtungen.
Und im gleichen Atemzug baut die Autorin auch noch eine zarte Lovestory auf, die sich weder zu sehr zurückzieht, noch zu sehr in den Vordergrund drängt. Sie fällt absolut authentisch aus und konnte mich auch emotional komplett in ihren Bann ziehen. Ruby und Arcus sind auch einfach zwei sehr spannende Persönlichkeiten, bei denen nicht nur im romantischen Bereich die Funken fliegen; sondern auch im Kampf. Es ist keine herkömmliche Enemies to Lovers Sache, aber geht schon deutlich in diese Richtung. Doch auch hier setzt Elly Blake auf Überraschungen – große Überraschungen, die mich, je weiter ich kam, immer mehr umhauten. Und zum Schluss hin gipfelte die ohnehin schon rasante Handlung in ein fulminantes Finale, das alles bisher geschehene nochmal ordentlich in den Schatten stellte. Brutal und bildgewaltig, komplett unerwartet und mit einem richtig fiesen Cliffhanger versehen – das perfekte Ende für diesen Auftakt, das definitiv neugierig auf die Fortsetzung macht. Und die definitiv das Potential mitbringt, dass auch Band 2 und 3 richtige Brecher werden könnten.

Die Charaktere innerhalb der Geschichte wirkten auf mich zunächst etwas oberflächlich, aber der Tiefgang kam mit jedem gelesenen Kapitel immer mehr dazu. Ich konnte sowohl zu Ruby als auch zu Arcus eine gewisse Verbindung verbauen. Die Handlungen und Gedankengänge der beiden waren stets zu 100% nachvollziehbar und jeder war auf seine eigene Art und Weise sehr greifbar und authentisch. Ruby entwickelte sich von einer eher zurückhaltenden, fast schüchternen Persönlichkeit zu einer mutigen, loyalen und aufopferungsvollen jungen Frau. Mir gefiel an ihr vor allem ihre Liebe zu ihrer Mutter und die Tatsache, dass sie wahnsinnig oft bedingunglos auf ihr Bauchgefühl vertraut. Allerdings trifft sie damit nicht immer die richtigen Entscheidungen, macht Fehler und manövriert sich in schwierige, wenn nicht sogar gefährliche Situationen. Trotzdem gibt sie niemals auf, kämpft, gibt alles und steckt den Kopf selbst dann nicht in den Sand, wenn die Schlacht schon verloren scheint. Ein weiterer, nicht unwesentlicher Aspekt ist eben Ruby’s Gabe – denn sie ist ein Fireblood. Das macht sie nicht nur super interessant, sondern bietet eine weitere Facette, die es zu entdecken gilt. Ich fand es toll, wie Ruby durch ihre Aufgaben und den Problemen, vor denen sie stand, über sich hinausgewachsen ist und auch dahingehend eine deutliche Entwicklung an den Tag gelegt hat. Es bietet Abwechslung, nicht nur die bodenständige, liebenswerte Frau zu begleiten, sondern auch immer mal wieder einen Blick auf die knallharte Kriegerin werfen zu können. Alles in allem war sie also unglaublich sympathisch, vielseitig, herzensgut, interessant und somit eine durch und durch perfekte Besetzung für diesen Roman.
Arcus kam, meiner Meinung nach, vielleicht ein klein wenig zu kurz. Im Allgemeinen nimmt er, bzw. seine Figur noch recht wenig Raum ein – oder besser gesagt: er bleibt neben Ruby ein bisschen blass. Trotzdem wurde auch eher ausreichend gut ausgeleuchtet, sodass er nicht nur Tiefgang erhalten hat, sondern auch Persönlichkeit. Ich mochte Arcus sehr, auch wenn er lange ein wenig undurchsichtig blieb und anfangs noch als der „Böse“ hingestellt wird. Aber eben das machte auch seinen Reiz aus. Er war nicht von vorn herein ein offenes Buch; weder für mich als Leser noch für Ruby und damit war seine Aura schlicht packend. Man wollte mehr über diesen jungen Mann wissen; mal wollte sein Geheimnis, das der Klappentext ankündigt, entschlüsseln und man wollte wissen, ob es hinter der Fassade genau so düster ist, wie außen. Im Laufe der Zeit werden dann einige Dinge zu seiner Person aufgedeckt und es wird immer spannender, ihn zu verfolgen. Also bleibt am Ende nur zu sagen: obwohl vielleicht noch ein wenig mehr Platz für ihn wünschenswert gewesen wäre, so begeisterte Arcus trotzdem auf ganzer Linie mit Authenzität, Emotionen und interessanten Facetten. Ich mochte ihn, genau so wie er war und konnte deshalb auch problemlos mit ihm mitfiebern und mitfühlen.
Ansonsten gibt es natürlich auch noch einige Nebencharaktere, sie ich mindestens genau so gut ausgearbeitet fand, wie die Protagonisten. Jeder einzelne weckte irgendwelche Emotionen im Leser, ob nun positive oder negative sei dahin gestellt. Sie alle erfüllten ihren Zweck, sie alle waren lebendig und greifbar und erwiesen sich entweder als absolute Bereicherung für die beiden Hauptfiguren, oder eben als gefährliche Feinde. Und ich fand genau das so spannend: jeder einzelne hätte dir in einem unbedachten Moment ein Messer zwischen die Rippen rammen können; weil man vielleicht den falschen vertraute. Oder aber man tat einem anderen wiederum total unrecht und musste einsehen, dass derjenige das Herz doch am rechten Fleck trug. Man merkt also auch hier: es gab eine gewisse Undurchschaubarkeit, die der Geschichte wahnsinnig gut tat und die Spannung auch in ruhigen Momenten auf ziemlich hohem Niveau halten konnte. Außerdem, und das ist fast noch wichtiger: manchen von ihnen schlichen sich sogar ganz heimlich in mein Herz und ich freue mich bereits jetzt darauf, manches Gesicht in Band 2 wiederzusehen.

Der Schreibstil von Elly Blake ist alles andere als kompliziert. Schon während der ersten Seiten bemerkte ich, wie gut ich in diese Geschichte reinkam und das ist nicht zuletzt dem Stil zu verdanken. Mittels einfachen, aber wirkungsvollen Beschreibungen werden die einzelnen Figuren und Szenen zu glasklaren Bildern vor dem inneren Auge und jede Emotion von Ruby und Arcus wird problemlos auf den Leser übertragen. Es macht Spaß, sich in dieser Welt, die die Autorin da geschaffen hat, aufzuhalten und man findet sich kinderleicht zurecht. Wie ich oben schon angeteasert habe: es gibt eine sehr einnehmende, authentische Atmosphäre, die nicht nur in ihren Bann zieht, sondern auch entfernt an die epische Throne of Glass – Reihe von Sarah J. Maas erinnert. Allein das spricht, denke ich, schon total für das Talent von Elly Blake. Ich jedenfalls traf auf keinerlei Verständnisprobleme oder dergleichen; ich flog quasi nur so durch die Seiten und konnte die Geschichte wahrlich genießen. Ich konnte mich mitreißen und emotional packen lassen; war gefesselt von dem, was geschah und überrascht, von dem, wie viel hier eigentlich passierte. Dabei wird lediglich auf Ruby gesetzt, denn sie ist die einzige, die eine eigene Sicht zugesprochen bekommen hat. Arcus bleibt also zunächst etwas „weiter weg“, und trotzdem bin ich auch davon überzeugt. dass man es hätte nicht besser machen können. Hätte nämlich auch der männliche Protagonist seine eigenen Kapitel bekommen, hätte man ihn viel eher durchschaut und die ganze Überraschung am Ende wäre zerstört gewesen. Also definitiv alles richtig gemacht.

„Fire & Frost 01: vom Eis berührt“ von Elly Blake ist ein wahnsinnig starker, mitreißender Trilogie-Auftakt, der durch Spannung, Action, Abwechslung und Innovation überzeugt. Dank der einnehmenden Atmosphäre und den sympathischen wie auch interessanten Figuren konnte ich total gut mitfiebern und mitfühlen und spürte den Sog,  den die Geschichte auslöste, mit jeder Seite noch ein bisschen mehr. Unerwartete Wendungen und große Überraschungen machten das Lesevergnügen schließlich perfekt, vor allem zum Ende hin, als sich die Ereignisse regelrecht überschlagen haben und mich fast ein wenig sprachlos zurückließen. Ich bin mir allerdings sicher, dass diese Reihe noch mehr kann und dass Band 2+3 somit noch mehr bieten können, darum lasse ich noch ein klein wenig Luft nach oben, was meine Bewertung betrifft. Für alle Fans von packender Romantasy definitiv ein absolutes Muss!

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Elly Blake hat einen Abschluss in Literatur und hat sich nach dem Studium mit einer Reihe unterschiedlicher Jobs durchgeschlagen: Sie war Projektmanagerin, Verkäuferin, Grafikdesignerin, Reporterin für ein lokales Wirtschaftsmagazin und Bibliotheksassistentin. Sie lebt mit ihrer Familie und einem Husky, der definitiv ein Frostblood ist, im südwestlichen Ontario, Kanada.

(c) by Ravensburger Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Ravensburger Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.