||» Rezension «|| „Fünf am Meer“ von Emma Sternberg

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17. Juni 2016 3 Von Patchis Books

Titel:Fünf am Meer

Autor: Emma Sternberg
Verlag: Heyne Verlag
Reihe/Serie: Einzelban
Genre: Roman
Seitenanzahl: 464
ISBN: 978-3453421639
Erscheinungsdatum: 09.Mai.2016
Format: Taschenbuch
Empfohlen für Erwachsene
Unverbindliche Preisempfehlung: 9.99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
Amazon  ►♥◄  Verlag
Besonderheiten: ———-
Leseprobe: *klick* (.pdf-Datei)
 
 

Es zieht Linn den Boden unter den Füßen weg, als sie ihren Verlobten in
flagranti erwischt. Aber dann erfährt sie, dass sie geerbt hat – und
findet sich in einem Haus in den Hamptons wieder, direkt am Meer. Die
Bewohner, fünf lebenslustige Senioren, wachsen Linn bald ans Herz,
genauso wie die gemeinsamen Granatapfel-Manhattans und die Storys über
ihre glamouröse Tante Dorothy. Doch dann taucht dieser attraktive
Journalist auf, der noch ein bisschen mehr zu wissen scheint …

Die liebe Padi von Padi LoveBooks (*hier* gehts zu ihrem YT-Kanal) hat dieses Buch in einem ihrer Videos gezeigt und ich musste sofort recherchieren und mich informieren. Als ich Klappentext gelesen hatte, war klar – das interessiert mich! Ich hab es also angefragt und innerhalb von zwei Tagen die Zusage bekommen und habe mich riesig gefreut. Es hat dann eine relativ lange Zeit gedauert, bis es bei mir war, aber dann hab ich mich auch direkt drauf gestürzt. Wie ich es letztlich fand, erzähle ich euch jetzt:

Der Einstieg gelang mit absolut problemlos. Durch die Szene, wie Linn ihren Verlobten Martin beim Sex mit einer anderen Frau erwischt, bringt schon am Anfang eine Menge Emotionen und eine gewisse Grunspannung mit sich, was mich ohne Umschweife mitriss und Linn direkt einmal die Opfer-Rolle einbrachte und Mitleid bei mir weckte. Doch die nachfolgenden Geschehnisse passieren so Knall auf Fall, dass aus dem Mitleid bald schon Sympathie wurde und ich herrlich leicht in ihre Welt eintauchen und mit ihr mitfiebern konnte. Auch am Stil oder der Sprache bin ich keineswegs hängen geblieben, sondern direkt flüssig voran gekommen.

Linn, unsere Hauptfigur erhielt anfangs eine gewisse Portion Mitleid von mir. Klar, wer will schon von seiner großen Liebe betrogen werden? Doch kaum hatten Linn und ich den ersten Schock verdaut, freundeten wir uns an und bestritten jede Hürde gemeinsam. Ich fieberte also unheimlich gern mit ihr mit, fühlte mich ihr nahe und obwohl sie doch einige Jährchen älter war als ich, fand ich in ihr eine Freundin, deren Leben mich außerordentlich interessierte und deren Gefühle gut auf mich transportiert wurden. Auch ihre Gedankengänge und Handlungen empfand ich als durchweg nachvollziehbar und realistisch. Allgemein war Linn eine sehr lebensechte Figur, die das Herz definitiv am rechten Fleck trug und ihre Hilfsbereitschaft gern unter Beweis stellte. Kurz gesagt: Linn passte in diese Geschichte, wie die Faust aufs Auge! Ich hätte mir keinen liebenswerteren Charakter wünschen können und so hab ich an ihr absolut nichts, wirklich nichts auszusetzen. 
Einen männlichen Hauptcharakter gab es in dieser Geschichte nicht, dafür jedoch einige sehr wichtige Nebenfiguren, wie beispielsweise Ted, Alan, Patty und die anderen 4 Senioren. Ich fand jeden einzelnen davon unheimlich authentisch und lebensecht dargestellt, besonders die Senioren haben mein Herz im Sturm erobert. Jeder von Ihnen hat eine tiefberührende Geschichte, besaß jede Menge Tiefgang und jeder verfügte über diesen liebenswerten „Alte-Leute-Charakter“. Sie hatten teilweise ganz andere Ansichten bezüglich gewissen Dingen und waren daher nicht nur sympathisch, sondern auch irrsinnig interessant. Ted war im Bereich der männlichen Figuren mein absoluter Liebling, während ich Alan nicht wirklich gemocht hatte. Aber alles in allem haben mir die Figuren in dieser Geschichte sehr gut gefallen und waren einzigartig und was ganz besonderes.

Zum Stil gibt es nicht viel zu erzählen. Er war nichts besonderes, ließ sich aber sehr gut und flüssig leben und zauberte mir stets ein klares Bild vor Augen. Auch die Ansichten der älteren Leutchen waren sehr schön in Worte gefasst und haben mich teilweise richtig zum nachdenken gebracht. Die Atmosphäre während des Lebens war sehr eingehend und mitreißend und hat mir super gefallen. Geschrieben ist das Ganze übrigens in meiner geliebten Ich-Perspektive und passte sehr gut zur Geschichte.

Auch zur Idee gibt es im Grunde nicht sonderlich viel zu sagen. Fakt ist jedenfalls, dass es für mich was völlig neues war. Ich bin tatsächlich noch nie Charakteren Ü60 begegnet, zumindest nie als Hauptfiguren. Das allein ist für mich schon ein Punkt, der mich positiv stimmte. Auch die Umsetzung der Rentner war exakt das, was ich mir, rückblickend natürlich, gewünscht hatte. Liebenswert, ein wenig altmodisch und ein bisschen traditionell. Der Gedanke mit dem Erbe und der Ablauf der Story sprachen mich ebenfalls total an und da ich ewig lange nichts mehr in diese Frauenroman-Richtung gelesen hatte, fesselte mich „Fünf am Meer“ unheimlich.

An der Umsetzung scheiterte es dann ebenfalls nicht. Ich fühlte mich Linn über all die 460 Seiten unheimlich nah und war stets bei ihr, konnte wunderbar in der Geschichte versinken und mich in die Hamptons entführen lassen. Eine gewisse Grundspannung war dabei stets vorhanden und klar, man fiebert sowohl mit Linn wie auch mit den Senioren total mit und hofft natürlich nur das Beste. Während des Anfangs und der Mitte fand ich die Umsetzung auch noch sehr realistisch, doch dann kamen ein paar Momente, die teilweise etwas unglaubwürdig bei mir ankamen. Nichts desto trotz kann ich sagen, dass am Ende dann eine wirkliche Überraschung auf mich wartete, mit der ich so nicht mehr gerechnet hätte. Alles in allem hat mir also die Umsetzung auch sehr gut gefallen, wenngleich ich aufgrund der Unglaubwürdigkeit dann doch ein bisschen was abziehen muss an der Wertung.
 

„Fünf am Meer“ ist eine unheimlich schöne Geschichte für herrliche Stunden weit weg von Zuhause. Liebenswerte Charaktere und eine traumhafte Kulisse machen das Buch zu einem wahren Genuss und auch die Idee glänzt auf ganzer Linie. Als gen Ende dann noch ein paar kleine Unglaubwürdigkeiten auftauchten, war ich zwar etwas enttäuscht, doch alles in allem konnte ich darüber hinweg lesen und das tatsächliche Ende überzeugte mich dann nochmal auf ganzer Linie und ließ mich mit einem guten Gefühl zurück, was ich bei solchen Büchern immer unheimlich wichtig finde.
 

Ich vergebe liebgemeinte 4 von 5Das Buch hat mir total gefallen und auch wenn ich diesen Kritikpunkt erwähnen musste, kann ich euch sagen, dass ich eine 100%ige Lese-Empfehlung ausspreche für all die, die gern solche Bücher lesen im Bereich der Frauenromane oder auch für all die, die gern mal in das Genre reinschnuppern möchten – denn auch dafür eignet sich „Fünf am Meer“ sehr gut.

Emma Sternberg

Emma Sternberg, geboren 1979, hat schon fast überall gewohnt: in
Hamburg, in Oberbayern, in Frankfurt, in Berlin. Wo es am schönsten ist?
Natürlich immer da, wo sie noch nicht gewesen ist – das ist ja die Krux
mit dem Leben.

 



An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Heyne-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Ebenfalls „Danke“ sagen möchte ich für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares. Es war mir eine große Freude, die Geschichte lesen zu dürfen.
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.