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12. Januar 2019 0 Von Patchis Books
HELIOPOLIS – MAGIE AUS EWIGEM SAND
Stefanie Hasse
Jugendbuch || Fantasy
Band 1 von 2
Heliopolis
464 Seiten
24. Juli 2018
Loewe Verlag
Hardcover
16,95€
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Akasha ist die Prinzessin von Heliopolis. An ihrem 16. Geburtstag wird sie eine der acht magischen Gaben erhalten und mit Riaz vermählt werden. Doch Akasha bekommt nur das Leere Zeichen in den Nacken gebrannt. Keine Gabe! Keine Magie! Zu allem Überfluss droht nun eine Hochzeit mit dem arroganten Dante. Um den Makel auszumerzen, schickt ihr Vater sie in einer wichtigen Mission auf die Erde.

Dort soll die sechzehnjährige Hailey eine Ausstellung mit antiken Artefakten organisieren. Aber wieso versteht sie plötzlich sumerisch? Und warum kann sie Keilschrift lesen? In ihrem spannenden Doppel-Drama um Akasha und Hailey entführt Stefanie Hasse ihre Leserinnen erneut in eine Welt voller Magie, in der nichts so ist, wie es zunächst scheint.

Die Geschichte zwischen mir und diesem Buch ist nahezu endlos. Ich habe es der lieben Ari von Arisbuechertick [« klick um auf ihren Insta-Account zu gelangen] abgekauft weil sie es so schlecht fand. Meine Erwartungen waren also dementsprechendx niedrig. Als es dann ankam, habe ich lange überlegt, ob es nicht ein Fehler war, das Buch zu kaufen, weil es mich von Tag zu Tag weniger reizte – und jetzt, drum Band 2 und somit das große Finale erschienen ist, war es wieder in aller Munde und ich bin so neugierig geworden, dass ich prompt danach gegriffen habe. Ob ich nun, da meine Erwartungen doch ein wenig gestiegen sind, enttäuscht wurde und Ari zustimmen muss; oder ob ich von Stefanie überrascht wurde, erzähle ich euch hier und jetzt:

In Heliopolis treffen wir auf eine Vielzahl an Charakteren und lernen quasi jeden genau kennen. Zumindest konnte ich mir, rein optisch erstmal, eine jede Figur problemlos vorstellen und mir bildlich vor Augen führen. Die Dynamik zwischen den einzelnen Personen war toll ausgearbeitet und es gab die unterschiedlichsten Kombinationen wie beste Freunde, Pärchen, Familie; doch auch Misstrauen und Antipathie kam dabei nicht zu kurz. Das sorgte in erster Linie dafür, dass die Geschichte an sich sehr glaubhaft wirkte und dem wahren Leben einfach entrissen hätte sein können. Zudem herrschte auch untereinander Undurchsichtigkeit, Zweifel ob man demjenigen nun wirklich vertrauen konnte und sogar eine gewisse Feinseligkeit. Mir gefiel das Miteinander der vielen Figuren enorm gut und freute mich stets, wenn es wieder mal zu Komplikationen kam und man als Leser selbst ins Grübeln geriet, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört.
Unsere beiden Protagonistinnen Hailey und Akasha waren sich oft ähnlich; hatten aber auch unterschiedliche Charakterzüge, die wiederum für Abwechslung sorgte. Ich mochte beide auf ihre eigene Art, obwohl Akasha’s Leben definitiv eine Spur interessanter war als Hailey ihres. Akasha verkörperte halt einfach die „Fantasy-Figur“, während Hailey ein ganz normal Teenager-Mädel ist. Doch beide gefielen mir, weil sie gleichermaßen realistisch, sympathisch und liebenswert waren und weil ich mit beiden so gut mitfiebern konnte. Dabei zeigten auch beide sehr echt ihre Gefühle, was sie enorm greifbar machte und ihnen Tiefgang verlieh.
Doch auch die Nebenfiguren wie Riaz, Jared, Kyle, Dante und all die anderen erreichten mich und konnten mich für sich gewinnen. Besonders eben die oben genannte Undurchsichtigkeit hat mich von einem jeden überzeugt; und dabei schwankten meine Gedanken einem jeden einzelnen gegenüber quasi im Seitentakt und ich wusste am Ende selbst nicht mehr, wem ich vertrauen konnte; wen ich zurecht ins Herz ins Herz geschlossen habe und wer diesen Platz eigenttlich gar nicht verdient hatte; wen ich zu unrecht verteufelt und gehasst hatte und so weiter. Sehr schön inszinierte Charakterwelt, die Stefanie Hasse da kreiert hatte.

Schreibstil-technisch habe ich auch rein gar nichts auszusetzen. Im Gegenteil! Die Geschichte hat sich enorm flüssig und leicht lesen lassen und war trotzdem detaillreich beschrieben. Natürlich kein Vergleich zu den großen Fantasy-Reihen; aber man muss sich auch ganz klar vor Augen führen, dass diese Story ab 13 Jahren deklariert ist – verschachelte Sätze und aneinander gereihte Beschreibungen, die den Lesefluss stören, haben da überhaupt nichts zu suchen und traten Gott sei dank auch nicht ein einziges Mal auf. Die Sprache war der Thematik wie auch dem empfohlenen Alter gut angepasst, glaubwürdig und realistisch und die Dialoge überzeugten ebenfalls durch Greifbarkeit und Echtheit. Besonders gut gefiel mir die Gliederung anfangs: denn die Erzählperspektive wechselte stets zwischen Heliopolis und der normalen Welt. Leider liefen mir persönlich die Stränge ein Tick zu früh zusammen, sodass recht schnell eine der beiden Sichte wegfiel und wir lediglich mit der anderen weitermachten. Ansonsten aber wie gesagt: keinerlei Kritikpunkte am Stil von der Autorin.

Die Idee hinter diesem Auftakt ist vielversprechend und meiner Meinung nach auch neu und innovativ, denn ich habe zuvor kein einziges Buch in den Händen gehalten, in dem die ägyptischen Götter und Mythen eine Rolle spielten. Zugegeben, großartig eingegangen wird auf besagte Thematik nicht und letztlich sind es wohl nur die ägyptischen Namen der einzelnen Häuser und die am Rande erwähnten Pyramiden, die darauf anspielten. Besonders als sich der Schauplatz dann komplett auf die Erde verlagerte [kein Spoiler, das steht im Klappentext], was es dann auch schon zu Ende mit Mythen und Pyramiden und es wurde zu einer relativ bekannten Teenie-Jugend-Fantasy-Geschichte. Gerade die Wendung, bei der sich des Geschehen dann fort an nur noch auf der Erde abspielte, war nicht 100% mein Geschmack; tat der Spannung, die ich empfand aber keinerlei Abbruch. Denn ja, fesseln konnte mich Akasha’s und Hailey’s Geschichte wirklich. Von der ersten Seite an war ich total in das Buch hinein gezogen und fühlte mich richtig mitgerissen und sehr sehr sehr gut unterhalten. Es wurde, zu keiner einzigen Sekunde langweilig, es wurde auf langweilige Alltagsszenen verzichtet und es gab von jedem Tempo was zu finden. Sowohl mitreißende Action, strategische Gedankengänge wie auch die großen Gefühle – nichts davon kam zu kurz und ich war, wie man in meiner Insta-Story deutlich erkennen konnte, sooo begeistert.
Und dann kam das große Finale dieses ersten Bandes. Die Szene, auf die das ganze Buch aufzielt. Vorweg: das Ende war fulminant und actionreich, mitreißend und spannend; aber ich hatte auch Probleme damit. Einerseits gab es immer wieder Wendungen innerhalb dieses finalen Plots, und zwar so viele, dass ich schon nach der Hälfte davon die Nase voll hatte, und zum anderen war das alles so chaotisch und wirr, dass ich stellenweise echt nur riesige Fragezeichen im Kopf hatte. Das Ende – das wirkliche Ende; die Schlüsselszene wiederholt sich gefühlt 10 Mal, ehe dann auch wirklich die Auflösung ans Licht kommt. Allein diese Visionen von einer bestimmten Person bringen so viel Unklarheit in den Schluss. Denn die besagte Szene, quasi der Endkampf, erleben wir schon nach den ersten zwei Dritteln zum ersten Mal, weil es irgendjemand vor sich sieht – und das passiert oft; je näher wir dem Ende kommen, umso öfter. Kann man sich im Umkehrschluss also so vorstellen: jemand hat eine Vision, der Kampf findet statt und xy und yz sterben dabei, plötzlich leben die aber wieder, weil ich persönlich keine klare Trennlinie zwischen Vision und Realität erkennen konnte. Meiner Meinung nach hätte man das anders lösen können – klarer, mit mehr Struktur und dafür weniger Chaos.

„Heliopolis – Magie aus ewigem Sand“ von Stefanie Hasse ist in Sachen Charakter, Schreibstil und Grundidee nahezu perfekt. Auch die Umsetzung hat mich lange Zeit überzeugen können. Lediglich der finale Plot war von der Umsetzung her nicht ganz mein Geschmack. Inhaltlich; sprich: was da passiert ist war großes Kino und enorm kreativ, nur gefiel mir die Inszenierung dieses Endes leider nicht. Dennoch war der Lesespaß, das Mitfiebern und vor allem die Spannung definitiv gegeben und deswegen freue ich mich unheimlich auf Band 2 der Reihe und werde ihn mir sicher noch diesen Monat holen und spätestens im Februar zu Gemüte führen, denn ich bin sehr neugierig auf Akasha’s und Hailey’s nächsten Abenteuer, die dann auch schon das Ende der Dilogie mitbringen.  Da mich bis auf den Schluss alles überzeugen konnte, gibt’s von mir verdiente


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Stefanie Hasse lebt mit ihrem Mann und ihren lesebegeisterten Kindern in Süddeutschland. Wenn sie nicht gerade selbst in fremden Buchwelten versinkt oder darüber bloggt, denkt sie sich phantastisch-romantische Geschichten aus und liebt es, ihre Leser mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Loewe-Verlag bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.