||» Rezension «|| Hope Again [von Mona Kasten]
Mona Kasten
New Adult
Band 4 von 5
Woodshill-Reihe
Sie wollte sich niemals verlieben – doch seine Worte verändern alles
Everly Penn hatte nie vor, sich zu verlieben – schon gar nicht in ihren Dozenten. Doch Nolan Gates ist charmant, intelligent und sexy, und er ist der Einzige, bei dem Everly die dunklen Gedanken vergessen kann, die sie jede Nacht wachhalten. Je näher sie Nolan kennenlernt, desto intensiver wird die Verbindung zwischen ihnen – und desto mehr wünscht sich Everly, die unsichtbare Grenze, die sie voneinander trennt, zu überschreiten. Was sie nicht ahnt: Hinter Nolans lebensbejahender Art und seiner ansteckenden Begeisterung für Literatur verbirgt sich ein Geheimnis. Und dieses Geheimnis könnte ihre Liebe zerstören, bevor sie überhaupt begonnen hat …
(c) by Lyx Verlag
Endlich! Endlich konnte ich den vierten Band der Woodshill-Reihe entdecken! Nach dem ReRead der ersten drei Bände war ich wieder komplett in dieser fiktiven Welt versunken und hab gemerkt, wie sehr mir Begin Again, Trust Again und Feel Again eigentlich am Herzen liegen. Es sind mitunter die besten Wohlfühl-Bücher, die ich jemals gelesen habe – und die, die mich überhaupt erst zu New Adult gebracht haben. Da mich Band 1-3 wieder komplett begeistern konnten war klar, dass ich ganz schnell mit dem vierten Band weitermachen muss; und ich war echt gespannt ob Mona Kasten mich mit den zwei Nachzüglern auch wirklich catchen kann. Die Meinungen sind ja nicht durchweg positiv. Zumindest kann ich euch heute schon verraten, wie es sich mit „Hope Again“ verhalten hat. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran und viel Spaß mit der Rezension ♥
Die Geschichte beginnt, genau so wie die anderen Bände auch, ohne großes Vorgeplänkel oder dergleichen. Wir begleiten in diesem Band die „Stiefschwester“ von Dawn, Everly, die wir schon in den Vorgängern kurz kennenlernen durften. Und während sie zuvor eigentlich nur ein blasser Schemen war und kaum Aufmerksamkeit zugesprochen bekam, so erlangt sie hier einiges an Tiefgang und bekommt die Möglichkeit, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Und die überzeugt! Everly musste in ihrem bisherigen Leben bereits so einiges erleben und einstecken und trägt bis heute eine nicht ganz leichte Last auf ihrem Schultern. Schon der Klappentext verrät, dass sie nicht die einzige ist, die ein Geheimnis hütet. Dazu aber gleich mehr. Erst einmal muss ich betonen, wie positiv Everly sich entwickelt hat. Ich hegte nicht wirklich viel Sympathie für sie, als wir ihr in „Trust Again“ zum ersten Mal und in „Feel Again“ zum zweiten Mal begegneten. Sie war eher ein Störfaktor und darüber hinaus relativ unrelevant für die Handlungen in den jeweiligen Bänden. Doch hier überzeugte sie mich! Ihre Persönlichkeit war zwar nichts besonderes, aber dennoch gewann sie mich für sich. Everly ist eine eher ruhige, zurückhaltende Figur, die nicht gern im Mittelpunkt steht. Sie lebt ihr Leben, macht ihr Ding und nimmt dabei, vermutlich viel zu viel, Rücksicht auf alles und jeden.Mit Everly mitzufiebern und mitzufühlen wird dem Leser bewusst leicht gemacht, weil sie ein durch und durch guter Mensch ist und durch ihre Selbstlosigkeit ein riesiges Herz beweist. Trotzdem ist sie auch in der Lage, mal auf den Tisch zu hauen, was ich bei ihrer stillen Art extrem gebraucht habe. Sie lässt sich nicht einschüchtern, ist aber auch nicht die größte Kämpferin. Allerdings durchlebt sie auch dahingehend eine gewisse Entwicklung, auch wenn da sicher noch etwas Luft nach oben gewesen wäre. Nichts desto trotz passte Everly perfekt in diese Geschichte und verpasst ihr quasi den letzten Schliff. Für mich war sie, neben Allie und Co. nicht die „stärkste“ Protagonistin, aber einen Platz in meinem Herzen hat sie allemal gewonnen.
Und nun zum anderen Geheimniskrämer. Nolan – ein junger Mann, der zunächst unheimlich empathisch, lebensfroh und lustig wirkt. Schon in den Vorgängerbänden ist er ein absoluter Sympathieträger und daran ändert sich auch in diesem Band nichts. Nolan bringt eine Menge Schwung ins Geschehen und sein Lachen war regelrecht ansteckend. Ich konnte Everly’s Schwärmerei für ihn durch und durch nachvollziehen. Aber im weiteren Verlauf offenbart sich auch die Vergangenheit des Dozenten.. und die hatte es ihn sich. Es ließ ihn als Charakter noch stärker, noch größer und noch mutiger erscheinen und war eine echte Überraschung. So war auch manches Verhalten viel leichter zu verstehen und beantwortete so manche offene Frage in meinem Kopf. Ich mochte Nolan, weil er so viel mehr war als nur ein attraktiver, humorvoller und charismatischer Mann. Er besaß Tiefe, war einfühlsam, loyal, treu und ein echter Herzensbrecher. Kurz um: ein richtiger Good Guy mit einem großen Herzen und Traummann-Potential. Und das, obwohl er mich optisch betrachtet gar nicht mal so sehr ansprach – da war der Charakter um Welten attraktiver.
Ansonsten gab es natürlich auch wieder die üblichen Verdächtigen – Allie, Kaden, Dawn, Spencer usw. Und jede Begegnung mit einem von ihnen, fühlte sich an, wie alte Freunde wieder zu treffen. Ich liebe diese Clique einfach, weil sie so unterschiedlich sind und trotzdem so eine stimmige Chemie zwischen ihnen herrscht. Die Stimmung ist immerzu herrlich ausgelassen, und wenn was vorfällt, ist der Zusammenhalt stärker denn je. Ich liebe jeden einzelnen und weiß jetzt schon, dass sie für immer meine Nummer 1 bleiben werden. Allerdings gab es auch Figuren, die bewusst einen eher negativen Beigeschmack hatten. So konnte ich beispielsweise die Mutter von Everly überhaupt nicht nachvollziehen und war schlicht genervt von ihrer Art. Blind und blauäugig, aber immer die besten Tipps auf Lager haben; das sind mir ja die liebsten.
Den Schribstil von Mona Kasten habe ich ja nun wirklich oft genug gelobt, und deshalb fasse ich mich hier nur kurz: auch diesen „Nachzügler“ erzählt die Autorin wieder voller Intensität, Lebendigkeit und Gefühl. Es ist so leicht, sich in die Geschichte fallen zu lassen, denn die Atmosphäre ist so dicht, dass man sich regelrecht darin verliert. Auch hier trifft der altbekannte Wohlfühlfaktor auf ein gewisses Maß an Drama und ergibt im Gesamten eine abwechslungsreiche, vielfältige Storyline. Genau so wie Band 1-3 ist auch hier die Sprache wieder äußerst bildhaft und authentisch, sodass man sich eine jede Szene, einen jeden Charakter und alles weitere kinderleicht und dennoch ungetrübt vorstellen kann. Dazu noch die spritzigen, lebensechten Dialoge und schon ist der perfekte Schreibstil abgerundet. Ich liebe es einfach, mit welcher Leichtigkeit sich die Bücher lesen lassen, ohne dass sie etwas an Stimmung oder Emotionen einbüßen müssten.
Und auch die Handlung begeistert. Obwohl ich zunächst skeptisch war, ob mich eine Lehrer-Schüler bzw. wie in diesem Fall eine Dozent-Student-Geschichte wirklich überzeugen kann, musste ich schnell feststellen, dass Mona gar nicht allzu sehr auf diesem Tabu herum geritten ist. Sicher, es wurde thematisiert und auch klar gestellt, dass es nicht unproblematisch ist – aber das große Drama blieb zum Glück aus. Zunächst aber mal zurück an den Anfang:
Wie schon gesagt, ist der Einstieg ins Geschehen wirklich leicht gehalten. Wir treffen auf Everly, bekommen ein paar Minütchen Zeit, um sie ein wenig näher kennen zu lernen und dann beginnt der Spaß auch schon. Mona Kasten erzählt auch diesen vierten Band so bodenständig und alltäglich, dass man sich einbilden könnte, Teil der Geschichte zu sein. Die Umstände sind nicht super dramatisch, die Charaktere sind es nicht und die Handlung ebenso wenig. Und trotzdem bleibt es dauerhaft spannend. Mir persönlich ist es ein totales Rätsel, wie man es schafft, eine so unaufgeregte Story so interessant und mitfiebernswert zu gestalten. Everly’s Leben ist nämlich ebenfalls keine Neuerfindung des Rads. Sie hadert mit ihren Gefühlen für den Dozenten, sie hat familiäre Probleme und dazu bürdet sie sich die Probleme ihrer Mutter gleich mit auf. Und trotzdem ist sie ein total normales Mädchen von nebenan. Was mich aber wohl am meisten überraschte, ist der Zeitpunkt, zu dem sich dieser vierte Band abspielt. Entgegen meinen Erwartungen schließt er nämlich nicht an seinen Vorgänger an, sondern verläuft, mehr oder weniger, parallel zu „Feel Again“. Das hatte den netten Nebeneffekt, dass wir Szenen, die wir schon kennen, nochmal aus einem anderen Blickwinkel miterleben können. Das verpasste diesem Buch hier ein paar unerwartete Überraschungen, und warf auch nochmal ein anderes Licht auf Sawyer und Isaac. Eine echt gute Idee, die „Hope Again“ definitiv zuspielte und die Unterhaltung nochmal auf eine höhere Stufe anhob. Mit von der Partie sind, wie ebenfalls schon mal erwähnt, auch die privaten Probleme der Figuren. So erhielten nicht nur sie als Persönlichkeiten Tiefgang, sondern auch die Geschichte. Wer hier mit einem reinen Wohlfühl-Buch rechnet, wird wohl am Ende enttäuscht sein, denn Everly’s Lebensumstände sind alles andere als einfach. Streitereien, Aufarbeitung und Verlust sind nur ein paar wenige Themen, die hier aufgegriffen werden.
Ansonsten lässt sich die Handlung ziemlich einfach und ziemlich schnell beschreiben: packend! Neben den emotionalen und dramatischen Szenen verbaute die Autorin auch immer wieder Atempausen, die mit so viel Charme und Wohlfühl-Atmosphäre ausgestattet waren, dass man sie mindestens so gerne mögen musste, wie die „vollgepackten“ Passagen.
Alles in allem bot die Geschichte alles, was ich mir erhofft und gewünscht hatte: Spannung, viele berührende Emotionen, Unterhaltung, Charme und einen runden, stimmigen Schluss. „Hope Again“ wird inhaltlich nicht mein liebster Band, aber mir gefiel der Verlauf des Buches extrem gut und vor allem zum Ende hin wurde es nochmal temporeich und emotional.
„Hope Again“ von Mona Kasten steht der eigentlichen Woodshill-Trilogie in nichts nach. Ich bin unheimlich froh, dass die Autorin sich dafür entschieden hat, uns nochmal zu den Figuren zurückkehren zu lassen und dementsprechend stark habe ich es auch genossen. Die Geschichte rund um Everly und Nolan ist keine Neuerfindung des Rads, birgt aber einiges an wichtigen Themen, viel Gefühl und jede Menge toller Lesestunden. Wie bereits gesagt, wird dieser Band nicht mein Liebster der Reihe, aber trotzdem war es für mich, allein schon deshalb, weil ich nochmal auf Dawn & Co. treffen durfte und dabei eine gehörige Portion Spaß empfand, ein kleines Highlight. Für die 5 Sterne reichte es aber, meiner Meinung nach, nicht ganz. Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen, vor allem dann, wenn ihr die ersten drei Bände schon mochtet.
» » » Mona Kasten « « «
Mona Kasten wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.
(c) by Lyx Verlag
An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.