||» Rezension «|| Hunter and Prey 01: Game of Survival [von Ava Harrington]

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17. August 2021 0 Von Patchis Books
HUNTER AND PREY
– Game of Survival –
Ava Harrington
Romantic Thrill
Band 1 von 2
368 Seiten
09. Juli 2021
Federherz Verlag
Taschenbuch
12,99€
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#werbung #rezensionsexemplar


Hallo, Fremde. Hast du Lust, ein Spiel zu spielen? Du hast die Wahl. Willst du überleben oder sterben? Wirst du kämpfen oder aufgeben? Es gibt keinen anderen Ausweg. Du kannst nicht entkommen! Du entscheidest! Bist du der Jäger … oder bist du die Beute?

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich mitten auf einem Feld zu mir komme und in den Himmel starre. Was ist passiert? Wieso bin ich hier? Wo ist hier? Einhundert Menschen, fünfzig Teams, zwei Überlebende. »Du wurdest auserwählt.« Das hat der Fremde gesagt, der mich begleitet. Liam. Er kennt das Spiel, hat es schon einmal überlebt. Er kann mir helfen, kann mich beschützen. Er wird mich von dieser Insel runterbringen. Ich sollte ihm vertrauen. Ich muss ihm vertrauen. Oder?

(c) by Federherz Verlag

Dieses Buch ist mir bereits einige Zeit vor dem Erscheinungstermin aufgefallen, doch als ich mich dann näher damit beschäftigte wurde wahnsinnig schnell klar: Das muss ich lesen! Ich bin ein großer Fan von dieser Art Geschichten: Überlebenskampf, Action, Gewalt und Brutalität. So sah zumindest meine Erwartung aus; aber konnte der Auftakt der „Hunter & Prey“-Dilogie diese auch erfüllen? Das und noch ganz viel mehr erzähle ich euch jetzt in aller Ausführlichkeit. Falls ihr also wissen wollt, wie mir das Buch gefallen hat, dann bleibt jetzt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension. ♥

Zunächst einmal dürfen wir einen ungetrübten Blick auf unsere Protagonistin Emily werfen und uns so bereits ein erstes Bild von ihr machen; ehe dann auch Liam ins Spiel kommt und die Geschichte so richtig an Fahrt aufnimmt. Mein erster Eindruck von Emily war absolut positiv. Sie war eine ganz bodenständige, durch und durch normale, junge Frau, die nichtsahnend auf dieser Insel erwacht und zunächst erstmal gar nichts versteht. Mir gefiel die Art, wie die Autorin Emily eingefangen und all ihre Emotionen wiedergegeben hat; denn ich konnte problemlos mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Die Naivität, die sie an den Tag legt, ist anfangs noch ganz amüsant und passt perfekt zu ihr; doch im Laufe der Zeit hätte ich mir dahingehend ein wenig mehr Entwicklung gewünscht. Ich schwanke immer noch etwas, ob ich es bewundernswert oder schlicht dumm finde, dass Emily ihre Menschlichkeit nicht verlor – aber ihre unbedachten Aktionen machten es mir zuweilen schwer, so richtig bei ihr zu bleiben. Andererseits .. wer weiß schon, wie ich in diesen Situationen, denen sie ausgesetzt war, reagiert hätte? Einerseits war es also durchaus realistisch, dass sie ihren Prinzipien treu blieb; aber es war auch ein wenig anstrengend. In Gesamten kann ich sagen, dass mir Emily durch und durch sympathisch war und ich die Geschichte doch gern an ihrer Seite erlebt habe. Sie bot so viel Emotionen an, die ich als Leser dankbar ergriff und auf mich selbst projizierte. Auch ihre Rückblicke (dazu komme ich später nochmal) fand ich interessant und konnte mich eben dadurch auch um einiges besser in sie hinein versetzen. Es brachte ihr Tiefgang ein und ließ sie zu einer greifbaren, lebendigen Figur werden. Und obwohl ich zuvor die Entwicklung noch kritisiert hatte, so kann ich nicht leugnen, dass sie dennoch stattfand. Nicht in dem Ausmaß, wie erwartet oder erhofft, aber doch wurde aus der stillen, ängstlichen und naiven Diner-Mitarbeiterin eine taffe Frau, die für das einsteht, was sie will. Zumindest am Ende.
Liam ist das pure Gegenteil von Emily – und das meine ich genau so wie ich es gesagt habe. Er ist schlagfertig, ein Überlebenskünstler, mutig, bedacht, erfahren und durch und durch ein ehemaliger Soldat. Ich fand ihn als Mensch schon wahnsinnig interessant, doch auch sein Auftreten sorgte immer wieder für Staunen. Ich hab mich so oft dabei ertappt, wie ich mich freute, dass ausgerechnet er an Emily’s Seite stand und dass er, anders als die anderen scheinbar doch ein Herz besaß. Liam nahm kein Blatt vor den Mund; er hatte sich nicht immer im Griff und schlug auch mal mit der Faust auf den Tisch; aber er war kein schlechter Kerl. Im Gegenteil. Im Laufe der Zeit öffnete er sich immer mehr und mehr und zeigte, dass hinter der knallharten Fassade ein Mann steckt, den es sich zu lieben lohnt. Seite um Seite fühlte ich mich ihm näher und neben ihm schien Emily immer wieder kurzzeitig zu verblassen. Ich mag einfach solche Figuren, die sich zu helfen wissen und dazu gehört Liam allemal! Vielleicht ist er sogar der Anführer dieser Riege. Mit seiner Erfahrung gepaart mit der Intelligenz war er jemand, der beinah dafür geschaffen ist, den Beschützer zu spielen. Und in dieser Rolle ging er, nach anfänglichen Schwierigkeiten auch voll auf. Allgemein fand ich es toll, wie verschlossen er anfangs wirkt, aber im Laufe der Zeit immer mehr Vertrauen fasst und sich seine Gefühle eingesteht. Und ganz nebenbei war er nicht nur durch seinen Charakter äußerst attraktiv, sondern auch durch sein Äußeres. Beides war auf seine eigenen Art und Weise anziehend.
Ansonsten kommt die Geschichte mit verhältnismäßig wenigen Nebenfiguren aus. Wir lernen zwar auch kurzzeitig das Umfeld unserer Protagonisten kennen, doch spielen die alle eine eher untergeordnete Rolle. Doch selbst diese kurze Kennenlernen bzw. die kurzen Passagen in denen sie vorkommen, sind mir einige durchaus nahe gekommen. So mochte ich beispielsweise – um nur mal eine Figur etwas näher zu beleuchten – Emily’s Mitbewohnerin wirklich gut. Sie war eine dieser undurchsichtigen Persönlichkeiten, bei denen man lange nicht weiß, woran man eigentlich ist. Die anderen Menschen, die gemeinsam mit Liam und Emily auf der Insel gelandet sind, bleiben – natürlich – eher blass. Sie haben quasi die Opferrolle inne und brauchen deshalb auch keine tiefgründige Geschichte; sie sollen für Action, Brutalität und Gewalt sorgen, nicht für Emotionen.

Der Grundgedanke von diesem Buch ist einfach, aber vielversprechend! Wie ich oben schon angekündigt hatte, erwartete ich viel Action, eine Menge Brutalität und Gewalt und vor allem: Spannung ohne Ende! Und genau darauf wies der Klappentext hin. Ich freute mich auf einen knallharten Überlebenskampf vor einer traumhaften Kulisse; Mord und Totschlag und eine extrem dichte Atmosphäre. Dass ich viel mehr bekam, als ich mir versprochen habe, wusste ich bis dahin noch nicht; aber fangen wir mal vorn an:
Der Einstieg ist, durch gewählten Zeitpunkt, kinderleicht. Wir schlagen quasi zeitgleich mit Emily die Augen auf und müssen uns, in dem umgewohnten Umfeld, erst einmal zurecht finden. Dies verschafft uns zudem auch noch Zeit, uns einen ersten Eindruck von der weiblichen Hauptfigur zu machen. Doch kaum hat man damit bekommen, tritt auch schon Liam auf die Bühne und bringt die Spannung direkt mit. Dadurch, dass sich der ehemalige Soldat erstmal bedeckt hält mit Infos und nur mit den wichtigsten Eckdaten rausrückt, bleiben auch wir Leser zunächst im Ungewissen; und das war für das Buch mehr als förderlich. Stets und ständig fragt man sich, warum und wieso – wer oder was. Während wir also mit den Charakteren ums Überleben kämpfen, werden immer mehr Randfakten eingespeist und außerdem erhalten wir auch, durch stetige Rückblicke in die Vergangenheiten von Emily und Liam, tiefere Einblicke in deren Lebensumstände. Gut gekennzeichnet lassen die sich problemlos von der eigentlichen Handlung
unterscheiden und vermitteln nicht nur deutlichere Bilder und Eindrücke von den zweien, sondern lassen auch vieles nachvollziehbarer und verständlicher werden. Zudem fördern sie auch die Spannung; denn man weiß nie, was sich während den Gedankengängen, als welche die Rückblicke eingebaut sind, auf der Insel abspielt. Auch bringen sie ein wenig Licht ins Dunkel, was die Beweggründe für die Aufenthalte auf der Insel sind.
Und währenddessen herrscht stets und ständig eine absolut einnehmende, spannungsgeladene Atmosphäre, die einen regelrecht an die Seiten fesselt. Vom Feeling her habe ich mich sehr an die typischen Zombie-Streifen (TWD & Co.) erinnert gefühlt; die Jagd auf die Hauptfiguren; die stetige Angst, dass nach der nächsten Ecke der Tod auf einen wartet. Natürlich gibt es ansonsten eher keine Parallelen zu World War Z oder ähnlichem; aber das Gefühl war das selbe. Vielleicht auch, weil ich ähnlich intensiv mitfieberte, wie ich es oft bei Zombie-Filmen und Serien tue. Ich habe es jedenfalls wahnsinnig genossen, so gefangen zu sein und litt unwahrscheinlich mit Emily und Liam mit. Ich drückte ihnen so sehr die Daumen, dass sie das Ganze überleben, dass ich stellenweise sogar den Atem anhalten musste und während des expliziten Szenen enorme Beklemmung empfand. Die sind übrigens nicht ohne! Es wird auch mal sehr brutal und blutig, und sollte daher nicht unterschätzt werden. Und wer hätte denn gedacht, dass ich neben all dieser Dramatik und der Action auch noch auf wahre Gefühle stoßen würde? Die Sache zwischen Emily und Liam entwickelt sich aber doch eher zaghaft und obwohl es für beide die letzten Tage ihres Lebens sein könnten, überstürzen sie nichts. Sie trauen sich und ihren Empfindungen nicht so recht und das war ein Aspekt, den ich wirklich großartig fand! Absolut realistisch und deshalb umso intensiver. Auf die heißen Erotikszenen muss man also eine geraume Weile warten, aber als die dann endlich an der Reihe sind, wird’s heiß! Sehr heiß! Und es bietet die perfekte Auflockerung zum eigentlichen Geschehen.
Das große Finale dieses ersten Bandes ist nochmal fulminant und actionreich ausgearbeitet. Es wird turbulent und plötzlich ist man sich gar nicht mehr so sicher, dass wirklich beide Hauptfiguren überleben. Spannend ohne Ende also und ein absolut würdiges Ende für den großartigen Vorlauf. Vielleicht ging es ein wenig arg schnell und vielleicht wurde manch Plot (oder besser gesagt: manche Begegnung) zu leicht überwunden; aber das war mir gänzlich egal! Ich bin einfach nur so durch die Story gerauscht, war gefesselt und gefangen, atemlos und schockiert. Und jetzt? Jetzt brauch ich ganz dringend den zweiten Band, weil meine Neugier mich einfach dazu zwingt zu erfahren, wie es weitergeht.

Der Schreibstil von Ava Harrington ist durch und durch großartig! Sie versteift sich nicht auf großartige Beschreibungen, sondern setzt eher darauf, dass die Geschichte vorankommt. Trotzdem werden die einzelnen Szenen quasi lebendig vor dem inneren Auge des Lesers. Man rauscht nur so durch die Storyline, kommt also extrem leicht und schnell voran, ohne dass die Atmosphäre darunter zu leiden hätte. Im Gegenteil! Es herrscht dauerhaft eine sehr einnehmende Stimmung, die einen catcht und die unterschiedlichsten Emotionen in einem auslöst. Doch auch in Sachen Brutalität weiß Ava Harrington, zu begeistern. Sie versteift sich nicht zu sehr auf die expliziten Szenen, sondern bringt kurz und knapp auf den Punkt, was sich da ereignete. Blut fließt aber trotzdem. Ansonsten fand ich es toll, dass wir aus beiden Sichten lesen; heißt: wir erleben die Geschichte sowohl aus Emily’s Augen, wie auch durch Liam’s Augen. Dies brachte uns die Figuren nochmal ordentlich näher, vertiefte sie als Charakter und ließ mich noch intensiver mitfühlen und mitfühlen. Und auch um nochmal schnell auf die Rückblicke einzugehen: die waren nicht nur inhaltlich klasse, sondern auch perfekt eingewoben und optisch klar von der Hauptstory abgehoben. So gab es keine Verwirrung, sondern eine gerade Linie, die man leicht verfolgen konnte.

„Hunter and Prey 01: Game of Survival“ von Ava Harrington ist ein wirklich großartiges Lese-Erlebnis, das schlicht riesigen Spaß macht. Es erinnert sehr an eine Erwachsenen-Version von die Tribute von Panem; auch wenn Liam das sicher nicht gern hören wird; aber von Grundgedanke ist es definitiv ähnlich aufgebaut. Apropos Liam! Er und Emily sind zwei sehr authentische und lebensnahe Persönlichkeiten, die einen fast gänzlich für sich einnehmen konnten. Lediglich Emily’s naive Seite machte mir hin und wieder Sorgen; änderte aber kaum etwas an meiner Begeisterung. Falls ihr brutalen Überlebenskampf, gepaart mit Emotionen und tiefen Einblicke in die Vergangenheiten der Protagonisten sucht, wird euch dieses Buch definitiv umhauen! Für Highlight reichte es mir, leider nicht; dafür fehlte der letzte, springende Funke – aber wer weiß: vielleicht bringt den der zweiten Band dann mit.

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Ava Harrington ist das Pseudonym einer begeisterten Schreiberin aus dem beschaulichen Bielefeld, der Stadt die nicht existiert. Sie schreibt erst seit Anfang 2020, getreu dem Motto: Nach dem Buch, ist vor dem Buch. Wenn sie aber mal nicht an der Tastatur hängt, um sich Geschichten auszudenken und zu schreiben, hängt sie am Controller, um in virtuellen Welten gegen das Böse zu kämpfen. Sie ist sehr aktiv auf Instagram und Facebook und tauscht sich dort gerne mit ihren Lesern aus und jenen, die es werden wollen.

(c) by Federherz Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Federherz Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.