Rezension. // Isabel Beto – Die Bucht des grünen Mondes ♥

Rezension. // Isabel Beto – Die Bucht des grünen Mondes ♥

11. Januar 2012 0 Von Patchis Books

Isabel Beto – Die Bucht des grünen Mondes
». R   e   z   e   n   s   i   o   n .«

Verlag: rororo-Verlag
Seiten: 544 Seiten
Taschenbuch
ISBN: 978-3499257018
Preis: 9.95 Euro
Genre: historischer Roman / Unterhaltungsliteratur

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bildquelle: buch.ch

Klappentext: Eine Liebe, so mächtig wie der Amazonas 
Berlin 1896: Für die junge Fabrikantentochter Amely bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Vater sie mit einem deutlich älteren Verwandten verheiraten will. Kilian Wittstock ist märchenhaft reich – und er lebt am anderen Ende der Welt. Als einer der mächtigsten Kautschukbarone beherrscht er das Amazonasgebiet. Schweren Herzens macht sich Amely auf die Reise über den Ozean. In Manaus erwartet sie ein fremdes, exotisches Leben voller Luxus und ein ebenso exzentrischer wie brutaler Ehemann. Erst als ein dramatisches Ereignis sie mit dem Indianer Aymáho zusammenführt, erfährt Amely, was Liebe bedeutet. Aymáho weckt in ihr tiefe Gefühle und nie geahnte Leidenschaft. Doch ihr gemeinsames Glück ist bedroht durch ein Geheimnis, das Aymáho in sich trägt.

Inhalt: Amely ist die Tochter eines Fabrikanten, lebt in Berlin und ist mit dem Buchhalter ihres Vaters glücklich liiert. Doch bei einer Exoten-Schau wird ihre heile Welt auf dem Kopf gestellt und nichts ist mehr so, wie es einmal war. Amely’s Vater will seine Tochter mit einem reichen Kautschuk-Baron verheiraten – und als ob das nicht alles schon schlimm genug wäre – nein! – Kilian ist erstens ein Verwandter von ihr und zweitens lebt er am anderen Ende der Welt. Amely nimmt ihr Schicksal hin und macht sich auf den Weg ins weitentfernte Brasilien. Kaum dort angekommen, findet auch schon die Hochzeit statt und Amely merkt sofort, das Kilian nicht das ist, wofür sie ihn hält. Liebevoll, zärtlich und verständnisvoll – das hätte sie sich gewünscht, doch stattdessen entpuppt sich ihr Ehemann als das bloße Gegenteil. Eines Nachts, als die Belegschaft und die Herren des Hauses bereits schliefen, startet Amely eine waghalsige Aktion, doch die geht nach hinten los – stattdessen wird Amely entführt – enführt in eine ihr völlig fremde Welt – die Welt der Indios; der Indianer.

Meine Meinung: Die Geschichte beginnt quasi damit, dass Amely von ihrem Schicksal erfährt. Am Anfang plätschert die Story eben so dahin, es passiert nichts wirklich Spannendes, aber trotzdem ist es schön zu lesen. Gerade da, wo Amely diese atemberaubende Natur kennenlernt, musste ich hin und wieder ein sehnsüchtiges Seufzen unterdrücken. Allgemein sagt mit der Schreibstil von Frau Beto unheimlich zu – sie schreibt flüssig, einfach und es gibt keine verworrenen Sätze, die man 10Mal lesen muss, nur um sie danach immer noch nicht zu verstehen. Die Art, wie Frau Beto alles beschreibt, fasziniert den Leser und reißt in quasi ohne Umschweife direkt in die Szenerie rein. Man hat alles so bildlich und atemberaubend schön für Augen und man wünscht sich wirklich nichts sehnlicher, als selbst einmal eine Flussfahrt in Brasilien zu unternehmen. Ok – nun weiter im Text. Die Spannung in dem Buch beginnt eigentlich ziemlich genau mit dem zweiten Teil, als Amely sich entschließt, zu fliehen. Ab diesem Moment wird man wirklich von dem Werk und der Geschichte gefesselt und man wagt kaum, es aus der Hand zu legen. Auch mich hat diese nervenaufreibende Spannung tatsächlich überrascht! Die Geschichte mit Amely und ihrem Mann hat mich zwar irgendwie mehr interessiert, doch inzwischen muss ich wirklich sagen, dass auch die Zeit mit den Indianers alles andere als langweilig war und auch, dass ich sogar bei dem ganzen noch was lernen konnte. Dass die Indios damals wirklich unter solchen Umständen leben mussten, daran hab ich keine Zweifel – und dennoch schafft es die Autorin, dass kein Mitleid beim Leser geweckt wird, sondern dass man das eben als normal betrachtet. Die Indianer sind auch so glücklich – wenn zwar nicht immer, aber doch so meistens. Sie haben andere Sitten, andere Bräuche und andere Lebensformen, und Frau Beto hat das alles in einem Licht eingefangen, dass man sich trotz allem geborgen fühlt als Leser [so kam es bei mir zumindest rüber]. Auch finde ich, dass die Charaktere schön, sauber und detailreich ausgearbeitet und größtenteils sympathisch – logisch; Kilian sollte wohl auch eine gewisse Asympathie auf dem Leser aufüben, oder? Trotz allem hatte ich allerdings auch ein paar kleine Kritik-Punkte bei diesem Buch: Zu aller Erst; Amely handelt in vielen Situationen genau so, wie es wohl kein Mensch dieser Erde tun würde. Sie beschließt „dieses“ – tut dann aber doch „jenes“ – sie nimmt sich vor, eine gute Ehefrau zu sein, stellt sich dann aber Kilian gegenüber doch wieder quer und so weiter. Manchmal, muss ich ehrlich gestehen, war ich von dieser Wankelmütigkeit schon ganz schön genervt. Dann aber hat der positive Schreibstil und das mächtige Panorama so gut wie alles wieder wett gemacht und ich war am Ende doch recht zufrieden mit dem Werk.
Fazit/Schlusswort: Alles im Allem war ich doch zufrieden mit dem Werk, wenngleich es auch an manchen Stellen mit der Logik ein wenig gehapert hat, hat es mir doch Freude bereits, in dieses exotische Buch einzutauchen. Der Schreibstil so gut wie alle Verwirrungen ausgeglichen und wieder gut gemacht. Auch die liebevoll-ausgearbeiteten CHaraktere haben mir gefallen und daher gibt es von mir:

4 SterneIch denke, man hätte doch ein kleines bisschen mehr aus der Story machen können.

Und nun hoffe ich, dass euch die Rezension gefallen und vielleicht sogar geholfen hat; wenn ihr „Die Bucht des grünen Mondes“ schon gelesen habt, lasst es mich wissen <3

Herzlichst; euer Patch. ♥