||» Rezension «|| Nebelwind [von Marlen May]

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22. April 2019 0 Von Patchis Books
NEBELWIND
Marlen May
Jugendbuch // Fantasy
Band 1 von 3
346 Seiten
31. Januar 2019
Selfpublishing
Taschenbuch
11,99€
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Blumen töten, Wolken sprechen und Blätter fliegen.

Alyssas Welt wird auf den Kopf gestellt, als sie sich plötzlich in Makára, dem Land hinter den Nebeln, wiederfindet. Nicht nur, dass Magie hier allgegenwärtig ist und harmlosen Blumen Zähne wachsen. Nein, sogar sie selbst scheint sich zu verändern. Da ist etwas tief in ihr, das nur darauf wartet zu erwachen … Und wäre da nicht ein junger Kämpfer, der ihr Herz in einen Kolibri verwandelt, würde sie vielleicht aufgeben.

(c) by Marlen May // Amazon

Ich bin ganz zufällig auf Instagram über diese Neuerscheinung gestolpert und war erst einmal von diesem irrsinnig schönen Cover verzaubert. Als ich mir dann den Klappentext noch durchgelesen habe, war es vollends um mich geschehen und ich musste erfahren, was sich hinter dieser Inhaltsangabe verbirgt. Das Sahnehäubchen war dann, dass ich mit der Autorin selbst ins Gespräch kam und so bin ich auch an dieses Buch gelangt. Noch einmal ein riesiges, herzliches Dankeschön, liebe Marlen – ich freue mich noch immer riesig über das tolle Päckchen, das mich vor einiger Zeit erreichte. So – und nun genug gequasselt! Heute habe ich meine finale Meinung zu diesem Trilogie-Auftakt für euch. Viel Spaß ♥

Mit Alyssa begleiten wir eine sehr sympathische, liebenswerte Protagonistin. Ihre vollkommen normale Art machte sie für mich schnell zu einer Freundin, die ich tief ins Herz schließen konnte. Sie war weder besonders taff noch extrem schüchtern, weder schlagfertig, noch kleinlaut. Trotzdem gefiel sie mir auf Anhieb und das änderte sich auch im Laufe der Geschichte nicht. Von Langeweile war ebenfalls keine Spur zu finden. Ich fieberte einfach gerne mit ihr mit und fühlte mich mit ihr verbunden. Durch ihre große Leidenschaft, dem Kochen und ihrem alltäglichen Problemchen, denen sie sich zu Beginn noch gegenüber sah, wirkte sie wie aus dem echten Leben entsprungen. Nach und nach, besonders nachdem die Fantasy-Aspekte ins Spiel kamen, war auch eine deutliche Entwicklung erkennbar, die aber immer noch sehr authentisch und glaubwürdig ausfiel. Für mich war die 16-jährige Schülerin die perfekte Besetzung für diese Geschichte und hauchte ihr durchweg Lebendigkeit und Echtheit ein.
Eine wirklich tragende Rolle unter den männlichen Figuren spielte dabei Robin. Der Khaloy war mir lange ein einziges Rätsel und ich wusste einige Zeit lang nicht so recht, was ich von ihm halten sollte. Er war mir zwar sofort sympathisch – und seine offensichtliche Attraktivität sprach auch für ihn – doch so vollkommen über den Weg traute ich ihm nicht; wobei ich diese Undurchsichtigkeit ja grundsätzlich gerne mag. Erst recht spät offenbarten sich dann seine Absichten und ab da war er er dann auch für mich ein gelungener Protagonist mit Ecken und Kanten, und vor allen Dingen, einem Herzen, das in der Lage ist, zu fühlen.
Randfiguren gab es dabei wirklich einige; und obwohl sie alle sehr ungewöhnliche Namen trugen, konnte ich sie von der ersten Seite an problemlos auseinander halten und in Erinnerung bewahren. Das rechne ich der Autorin an dieser Stelle sehr hoch an – denn gerade wenn ungewöhnliche Namensgebung stattfindet, tue ich mir oftmals schwer, sie dem jeweiligen Charakter zuzuordnen. Das war hier nicht der Fall.
Trotzdem; und das war für mich einer der ganz wenigen Kritikpunkte; die Lovestory, die sich hier entwickelt, erreichte mich nicht richtig. Ich nahm den Figuren ihre Gefühle füreinander einfach nicht ab. Wobei ich dabei auch sagen muss, dass die eine Seite deutlich glaubhafter auf mich wirkte, als die andere. Schade eigentlich. Aber zum Glück ist es nicht die Liebesgeschichte, die hier den Großteil des Geschehens einnimmt, sondern nur ein Nebenstrang.

Marlen May erzählt diesen Trilogie-Auftakt einzig und allein aus der Sicht von Alyssa, und das in der ersten Person. Meines Erachtens nach immer noch die beste Art und Weise, den Leser einzubeziehen und zu fesseln. Dies schaffte die Autorin auch bei mir. Ich fühlte mich binnen kürzester Zeit schon als Teil des Ganzen und nicht nur als Leser. Ich versank in der Welt, die hier geschaffen wurde und tat mir jedes Mal schwer, wieder in die Realität zurück zu kehren. Dank eines wunderbar leichten, und doch atmosphärischen Schreibstils kam ich unglaublich schnell voran und die jeweiligen Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels veranlassten mich zusätzlich noch, immer weiter und weiter lesen zu wollen. Marlen May überzeugt hier durch gut platzierte Beschreibungen, die diese High Fantasy Welt bildhaft vor meinem inneren Augen tanzen ließ.

Besonders gut gefiel mir hier bei „Nebelwind“ auch, dass sich hinter dieser großartigen Idee eine ebenso fantastische Umsetzung verbirgt. Bereits nach wenigen Seiten beginnt es bereits spannend zu werden und obwohl der Sprung von Realität zu fremder Welt sehr prompt und ohne große Einleitung passiert, fand ich mich gut zurecht und konnte dem Geschehen leicht folgen. Diese Idee mit den Nebeln, die die Welten voneinander trennen war einfach was neues, innovatives – einfach was wahnsinnig Tolles und ich freue mich immer noch riesig, dieses Geschichte für mich entdeckt zu haben. Diese magische Land Makára hielt jede Menge Überraschungen für mich und Alyssa bereit und es wurde nie, wirklich nie auch nur im entferntesten langweilig. Im Gegenteil! Kaum dass man als Leser mal ein Atem-Päuschen einlegen konnte, wurde der nächste Plot aufgebaut und die Geschehnisse fielen Knall auf Fall und reihten sich somit dicht aneinander. Die Abhandlung war also eine perfekte Mischung aus Abenteuer-Roman und High Fantasy und fesselte mich von der ersten bis zur letzten Seite. Die magische Stimmung, die während der knapp 350 Seiten herrschte, trug ihren Teil dazu bei, mich zu unterhalten und gefangen zu nehmen und ich fieberte enorm auf das große Finale dieses ersten Bandes hin.
Zugegebenermaßen erschien mir dieses, im Vergleich zur restlichen Geschichte, fast ein wenig blass. Da das Tempo allgemein recht hoch gehalten wurde, ist es der Autorin nicht gelungen, die Rasanz gen Ende hin noch zu steigern. Und doch fand ich den Schluss wirklich gelungen und äußerst überraschend. Der Aufbau dieser finalen Szene war enorm bildhaft und greifbar und riss mich, genau so wie der Rest auch, sehr mit. Trotzdem hätte man dem Ganzen vielleicht nochmal ein wenig mehr Action zufügen können – aber das, meine Lieben, ist Meckern auf extrem hohem Niveau.
Für mich war die Handlung rund herum stimmig und es gibt nichts, was ich wirklich bemängeln müsste. Ich bin jedenfalls unglaublich (!!) gespannt auf Band 2 und würde jetzt am liebsten sofort weiterlesen!

„Nebelwind“ ist ein enorm guter, fantasy-reicher und fesselnder Auftakt, der nicht nur durch Spannung und einer einzigartigen Atmosphäre besticht, sondern auch durch einen wunderbaren Schreibstil und ganz besondere Protagonisten, die man einfach ins Herz schließen muss. Für mich bisher eins meiner Fantasy-Highlights des Jahres! Und das trotz minimalster Kritik. Bitte liebe Autorin, spanne uns Fans nicht so lange auf die Folter bis Band 2 erscheint. Ich MUSS erfahren, wie es weitergeht mit Alyssa, Robin, Kierran und Co. Ich vergebe aufgrund meiner kleinen Kritik und weil ich noch Luft nach oben brauche für den zweiten Teil ganz starke

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Marlen May wurde 1983 in Schärding, Österreich geboren. Als Kind hatte sie tausend Träume, aber der einzig beständige waren die Bücher und so hat sie das Schreiben stets begleitet. Nach jahrelanger Büroarbeit und vielen durchwachten Nächten, hat sie sich endlich entschlossen, ihr liebstes Hobby zum Beruf zu machen. Inzwischen lebt sie gemeinsam mit ihrem Freund und zwei schwarzen Katzen am Land und erfindet für ihre Leser fantastische Welten.

(c) by Marlen May // Amazon

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei Marlen May bedanken: einerseits für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar, andererseits dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.