||» Rezension «|| Save me from the Night [von Kira Mohn]

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27. Dezember 2020 0 Von Patchis Books
SAVE ME FROM THE NIGHT
Kira Mohn
New Adult
Band 2 von 3
Leuchtturm-Trilogie
384 Seiten
17. September 2019
Kyss Verlag
Paperback
12,99€
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#werbung #rezensionsexemplar


Seanna liebt das Meer. Nein, sie braucht es sogar. Nur wenn sie tief die salzige Luft einatmet, nur wenn sie sich ganz vom Geräusch der Wellen erfüllen lässt, kommen ihre Gedanken zur Ruhe. Dann kann sie für kurze Zeit vergessen, was vor einem Jahr passiert ist. Daher geht sie jede Nacht, sobald ihre Schicht im einzigen Pub des kleinen irischen Dorfes Castledunns vorbei ist, hinunter zum Strand – bis sie dort Niall Kennan begegnet, ihrem neuen Chef. Gegen ihren Willen fühlt sie sich von dem ruhigen Mann mit den faszinierenden Tattoos angezogen, und im Licht des Mondes beginnt etwas, das Seannas sorgsam errichtete Mauern einzureißen droht …

(c) by Kyss Verlag

(vorweg: die Bände dieser Reihe lassen sich unabhängig voneinander lesen. Deshalb fallen auch keine Spoiler zu „Show me the Stars“. Trotzdem möchte ich euch raten, die Bücher der Reihenfolge nach zu lesen – einfach um das bestmögliche aus den 3 Geschichten herauszuholen)
Nachdem mir Band 1 dieser Trilogie nicht allzu gut gefallen hat, standen die Folgebände jetzt erstmal unbeachtet im Regal. Doch dann man das neue Buch von Kira Mohn; nämlich „Wild like a river“ und ich war beinah restlos begeistert. » hier « gelangt ihr auf direktem Wege zur Rezension. Nach dem „Fast-Highlight“ wuchs meine Neugier auf Band 2 und 3 der Leuchtturm-Reihe also wieder an und nun hab ich mich dazu entschieden, endlich danach zu greifen. Heute kann ich euch sagen, ob es eher so enttäuschend war wie „Show me Stars“ oder so toll wie „Wild like a River“. Falls ihr also mehr wissen möchtet, bleibt jetzt gerne dran. Viel Spaß ♥

Die Charaktere in diesem Buch sind uns bereits aus Band 1 bekannt; jedoch tauchen im Laufe der Zeit auch neue Gesichter auf. Sowohl das Kennenlernen dieser als auch das Wiedersehen mit alten Freunden bereitet schlicht großen Spaß. Gerade Liv und Kjer ein weiteres Mal zu begegnen war trotz unserer Differenzen im Auftakt der Trilogie einfach schön. Ich freute mich, sie wieder zu sehen; zu erfahren, was sich in der Zwischenzeit alles getan hatte und wie sie ihr Leben verbringen. Auch Airin und Dean sind wieder mit von der Partie und waren wieder genau so herzlich und sympathisch, wie ich sie in Erinnerung hatte.
Allerdings konzentriert sich Kira Mohn eindeutig auf die Protagonisten dieses Bandes. Die kurzen Begegnungen mit den anderen finden zwar immer wieder statt, sind jedoch zeitlich wie räumlich eher gering gehalten. Was mir schon mal extrem positiv gefiel! Immerhin kennen wir die Geschichte von Liv und Kjer schon und lernen Airin’s im letzten Band kennen. So liegt das Augenmerk definitiv auf Seanna und Niall und wir lernen ihre Charakterzüge und Eigenheiten ganz genau kennen. Wir erhalten Einblicke in ihre Sichtweisen, aber auch in ihre Vergangenheiten und dürfen miterleben, wie sie immer mehr an Tiefgang gewinnen. Und davon haben beide reichlich.
Seanna ist anfangs noch etwas distanziert, hüllt sich in Schweigen und bleibt für eine geraume Weile geheimnisvoll. So dauerte es auch etwas, bis ich einen richtigen Zugang zu ihr finden konnte, immerhin waren mir ihre Beweggründe gänzlich fremd und nicht so richtig nachvollziehbar erschienen. Doch nach und nach fielen die Mauern und wir erhaschten einen immer klareren Einblick in das, was Seanna bereits alles erlebt hat. Und das war einiges. Für das, was sie schon alles einstecken musste, ist sie eine erstaunlich starke Frau mit Mut, Kraft und Lebenswillen. Ich fand die junge Frau durchweg sympathisch, sehr liebenswert und spätestens ab dem Moment, in dem die Geheimnisse gelüftet wurden, auch 100% nachvollziehbar und glaubhaft. Ich konnte mich, trotz Ermangelung eigener Erfahrungen in dem Bereich, komplett auf sie einlassen und mit ihr mitfühlen; spürte ihren Schmerz am eigenen Leib.
Bei Niall war das etwas anders, immerhin sind Bad Boys mit fragwürdigen Auren inzwischen schon etwas sehr gängiges in New Adult Geschichten. Kein Wunder also, dass er mich direkt für sich gewann und ich ihm schon nach wenigen Seiten komplett verfallen war. Düster, geheimnisvoll, muskulös und tätowiert. Optisch schon mal ein Eyecatcher, aber auch seine Ausstrahlung catchte mich.Trotzdem barg er neben den offensichtlichen Eigenschaften auch noch einiges mehr und überraschte durch Tiefsinn, Emotionen und einer mehr als schrecklichen Vergangenheit. Lange Zeit ist unklar, wieso Niall so ist, wie er ist bzw. wieso er sich so verhält, wie er sich verhält. Doch genau wie bei Seanna bröckeln auch bei ihm immer mehr die Mauern und es kommen Dinge ans Licht, mit denen man niemals rechnen würde. Niall war also nicht nur ansehnlich, sondern auch vielschichtig und äußerst interessant.
Ich mochte also beide Protagonisten gleichermaßen gerne; doch das was mich so richtig überzeugte, waren die Nebenfiguren. Nicht nur die Personen, die wir schon kennen wie Airin, Liv und Kjer, sondern die neuen Bekanntschaften machten das Buch besonders. Allen voran natürlich Emmy. Ich hatte schon einmal erwähnt, dass ich Kinder immer besonders schwer einzufangen und darzustellen finde, doch Kira Mohn ist es bei dem kleinen Mädchen unheimlich gut gelungen und sie erreichte mein Herz auf einer Ebene, wie es Erwachsene niemals schaffen könnten.

Ebenso gut gefiel mir auch der Schreibstil. Die Autorin schreibt sehr stimmungsvoll und bildhaft, dabei aber auch locker und verständlich. Sie schafft es, die verschiedenen Stimmungen gut einzufangen und wiederzugeben und verbreitet so eine abwechslungsreiche Atmosphäre. Auch das Setting wurde wunderbar ausgearbeitet und dargestellt und ich hab mich, mal wieder in das kleine Örtchen Castledunns verliebt. Woran es mir ein bisschen mangelte, waren die Emotionen bzw. das Knistern zwischen den Protagonisten. Wie schon in Band 1 erreichte mich die aufkeimende Liebe erst sehr spät. Ob dies nun dem Stil geschuldet ist oder der Handlung, kann ich auch rückblickend nicht sagen. Aber ich hätte mir da mehr Intensität gewünscht – nämlich genau die, die bei den anderen Gefühlen auftrat. Ich spürte den Schmerz von Seanna und Niall, die tiefe Trauer, die Sorge; aber auch die positiven Emotionen am eigenen Leib und konnte mic dem Sog, den sie erzeugten, kaum verwehren.
Erzählt wird dabei übrigens lediglich aus der sicht von Seanna, sodass es in Bezug auf Niall durchgängig spannend bleibt und das was er denkt und fühlt erst einmal verborgen bleibt. Gefiel mir hier sehr gut, auch wenn ich mir den ein oder anderen Einblick in Niall’s Kopf doch gewünscht hätte.

Die Handlung hinter diesem zweiten Band sagte mir, jetzt rückblickend betrachtet, auf alle Fälle mal mehr zu als die von Band 1. Die Idee hinter „Save me from the Night“ ist zwar erst einmal nichts außergewöhnliches, offenbart dann aber durch die Umsetzung einiges an Tiefgang und beeindruckt durch eine überraschend schwerwiegende Thematik. An der Stelle sollte vielleicht noch gesagt werden, dass eine Triggerwarnung doch angebracht gewesen wäre, immerhin ist es ein sensibles Thema, das manchen sicher schwer zu schaffen macht, falls sie in dem Bereich schon Erfahrungen sammeln mussten. Aber zurück zur Handlung/Umsetzung:
Der Einstieg gelang mir ohne große Probleme. Es passierte zunächst erst einmal nicht wahnsinnig viel, aber es war doch interessant genug, um mich bei Laune zu halten. Wir lernen Seanna ganz in Ruhe näher kennen, erfahren ein bisschen was aus ihrem Leben und begleiten sie in ihrem Alltag. Doch spätestens mit dem Eintreffen von Niall wird es temporeicher und emotionaler. Mir hat es wahnsinnig viel Freude bereitet, die beiden miteinander interagieren zu sehen; wie sie sich anfänglich kennenlernen, und dann näher kommen. Der Spannungsbogen wächst dadurch immer weiter an und als dann klar wird, dass sie beide mehr füreinander empfinden und sich annähern, zeigen sich dann auch die Geheimnisse.
Mir gefiel die Darstellung sowie die Ausarbeitung des Verhaltens der Beiden sehr gut. Es war realistisch und lebendig und die Gedanken, die sie sich machen, regten auch mich an, mitzurätseln. Nur eben die oben erwähnten fehlenden Gefühle zwischen ihnen waren mir lange Zeit ein Dorn im Auge. Ich konnte nicht nachempfinden, was sie so zueinander hinzog, weil das Knistern und die Funken nicht bei mir ankommen wollten. Es war so plastisch, wie sie miteinander umgingen, so oberflächlich irgendwie. Wie gesagt, es kann sowohl am Schreibstil und der Handlung liegen; ich weiß es schlicht nicht.
Doch ab dem letzten Drittel war dann auf einmal doch eine Chemie da. Eine Chemie, die mich komplett umfing und die ich dann umso stärker wahrnahm. Da war das Prickeln, das gegenseitige Vertrauen und der Rückhalt, den sie sich boten. Da war Emmy, und Seanna’s Probleme in ihrem familiären Umfeld. Vielleicht war gerade diese Kombination aus Drama, Schmerz und Hoffnung der Knackpunkt, der mich dann erweichte. Denn der Schluss dieser Geschichte könnte weder überraschender noch temporeicher sein. Es passiert unheimlich viel; die Ereignisse überschlagen sich und gerade in solch Ausnahmesituationen war die Verbindung zwischen Niall und Seanna spürbar. Die Unvorhersehbarkeit des Ganzen spielte dem Paar, aber auch der Geschichte, nochmal zusätzlich in die Karten und rundete für mich, diesen zweiten Band, schließlich zur Gänze ab.

„Save me from the Night“ von Kira Mohn ist eine berührende Geschichte voller Schmerz, Leid und Rückzügen. Sie offenbart wie grausam das Leben einem mitspielen kann und zeigt gleichzeitig auf, dass es immer Hoffnung geben muss um nicht zu zerbrechen. Mir hat dieser zweite Band um einiges besser gefallen, als der Auftakt und konnte mich, bis auf das fehlende Knistern zwischen den Protagonisten, emotional packen. Auch der Schreibstil und die Handlung an sich glänzen und vom Ende möchte ich hier gar nicht anfangen; das hatte es nämlich in sich und kam mehr als überraschend. Ich kann euch, falls euch „Show me the Stars“ auch nicht umhauen konnte, auf jeden Fall empfehlen dran zu bleiben. Es lohnt sich. Ich freu mich auf das Finale der Geschichte; und somit auf das Kennenlernen mit Airin.

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Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeitlang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autoren-Label Ink Rebels aus der Taufe. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in München. Die Romantik darf in ihren Geschichten nicht zu kurz kommen, aber vor allem ist es ihr wichtig, Figuren zu erschaffen, die sich echt anfühlen. «Show me the Stars» ist der Auftakt zu ihrer Leuchtturm-Trilogie. Kira ist auf Facebook und Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Lesern aus.

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Kyss Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.