||» Rezension «|| Save me [von Mona Kasten]

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4. Dezember 2019 0 Von Patchis Books
SAVE ME
Maxton Hall Reihe
Mona Kasten
Young Adult
Band 1 von 3
416 Seiten
23. Februar 2018
Lyx Verlag
Paperback
12,90€
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#werbung

Sie kommen aus unterschiedlichen Welten.
Und doch sind sie füreinander bestimmt.

Geld, Glamour, Luxus, Macht – all das könnte Ruby Bell nicht weniger interessieren. Seit sie ein Stipendium für das renommierte Maxton Hall College erhalten hat, versucht sie in erster Linie eins: ihren Mitschülern so wenig wie möglich aufzufallen. Vor allem von James Beaufort, dem heimlichen Anführer des Colleges, hält sie sich fern. Er ist zu arrogant, zu reich, zu attraktiv. Während Rubys größter Traum ein Studium in Oxford ist, scheint er nur für die nächste Party zu leben. Doch dann findet Ruby etwas heraus, was sonst niemand weiß – etwas, was den Ruf von James‘ Familie zerstören würde, sollte es an die Öffentlichkeit geraten. Plötzlich weiß James genau, wer sie ist. Und obwohl sie niemals Teil seiner Welt sein wollte, lassen ihr James – und ihr Herz – schon bald keine andere Wahl …

(c) by Lyx

Dieses Buch steht gefühlt schon Ewigkeiten ungelesen im Regal. Da ich aber ohnehin wohl eher nicht in absehbarer Zeit danach gegriffen hätte, habe ich mich für das Hörbuch entschieden. Doch nach ein paar Kapiteln war mir dann klar, dass ich es doch gerne lesen würde – also hab ich prompt gewechselt und das Hörbuch einfach Hörbuch sein lassen. Wer mich kennt, der weiß, wie sehr ich die Again Reihe von Mona Kasten geliebt habe. Sie ist bis heute eine der ungeschlagenen Highlights in meinem Regal. Doch die Meinungen zu der Maxton Hall sind ja eher durchwachsen und meine Angst, dass ich mir die Autorin ruiniere, lässt sich nicht schön reden. Wie mir persönlich diese neue Reihe von Mona gefallen hat, erfahrt ihr jetzt. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß. ♥

Fangen wir erstmal mit dem positiven Aspekt an: Mona Kasten schreibt auch in diesem Buch wieder sehr locker, sehr leicht und absolut verständlich. Die Sprache ist der Zielgruppe des Genres definitiv angepasst und an die Handlung angepasst. Trotzdem hatte auch ich keine Probleme damit und kam schnell voran. Angenehm und bildhaft erzählt die Autorin die Geschichte und verzichtet dabei auf jedes unnötige Detail, was den Lesefluss hätte aufhalten können. Ein weiterer Pluspunkt ist die Gliederung, die hier in Form zweier Perspektiven daher kommt. Wir lesen also sowohl aus Ruby’s, als auch auf James‘ Sicht und erhalten tiefe Einblicke in deren unterschiedlichen Lebensweisen, Gedankengänge und Beweggründe. Binnen kürzester Zeit war ich durch das Buch durch und hatte während des Lesens des Öfteren wieder dieses wohlige Gefühl, was schon die Again Reihe bei mir auslöste. Quasi eine Art Flashback.

Trotzdem unterscheidet sich diese Reihe erheblich von Begin Again und Co. „Save Me“ wirkt wesentlich „jünger“, die Charaktere naiver und die ganze Handlung durchschaubarer, als ich es von der Autorin gewohnt bin. Trotzdem soll das dem Ganzen keinen Abbruch tun – es sind zwei komplett unterschiedliche Reihen, die sich ja auch voneinander abheben sollen. Gut. Hören wir auf mit den Vergleichen.
„Save Me“ beginnt damit, dass wir als Leser erst einmal Zeit bekommen, unsere Protagonistin kennen zu lernen. Erst nach und nach entwickelt sich die Handlung. Ein großer Spannungsbogen ist dabei allerdings nicht zu erwarten; viel eher ist es ein netter Zeitvertreib, der größtenteils von der Atmosphäre und ein paar wenigen transportierten Gefühlen lebt. Die Storyline wirkt klischeehaft, fast stereotypisch und ist definitiv nichts, was man nicht schon zigmal gelesen hat. Immer wieder gab es diese „Augenrollen“-Momente, die besonders dann auftraten, wenn die Charaktere mal wieder jeden Wink mit dem Zaunpfahl übersahen und quasi blind das absolut falsche taten.
Der Schulalltag gestaltet sich als ebenso gewöhnlich; lediglich die Treffen des Veranstaltungskomitees brachten ein wenig Abwechslung. Versteht mich nicht falsch: die gesamte Handlung ist durchaus unterhaltsam, liest sich gut und kann stellenweise sogar sowas wie Neugier wecken, aber es ist mehr als offensichtlich, was noch alles passiert. Überraschungsmomente und spannende Wendungen sucht man hier also vergeblich. Sehr schade, doch bringt die Idee an sich schon nicht besonders viel Potential mit sich. Ein weiterer Punkt ist für mich die Altersempfehlung. Das Buch ist ab 16 Jahren angesetzt – doch da im Grunde nichts passiert; besonders nichts erotisches oder verbotenes, könnte die Geschichte auch von der jüngeren Zielgruppe gut gelesen werden. Ab 14 Jahren wäre meiner Meinung nach passender gewesen.
Der Schluss ist, wie schon vorherzusehen, sehr schlicht, sehr ausgelutscht und wenig einladend, Band 2 überhaupt lesen zu wollen. Einzig und allein die Atmosphäre, die während des Lesens entsteht und der sehr angenehme Schreibstil hielt mich bei Laune und konnte mich über die Vorhersehbarkeit hinweg trösten. Der Unterhaltungswert ist definitiv gegeben, die Kulisse überzeugt; doch die Handlung bietet nicht das, was ich mir versprochen hatte. Sehr schade.

Ebenso verhielt es sich mit den Charakteren. Sie waren durchschnittlich; ganz nett – aber mehr leider nicht. Nicht falsch verstehen, ich mochte Ruby und James, das war nicht das Problem; ihre Gewöhnlichkeit war es, die mir manchmal sauer aufstieß. Die Interaktionen untereinander und die Dialoge zwischen ihnen waren derart vorhersehbar; so klischeehaft und stereotypisch, dass es mich einfach stellenweise nervte. Auch konnte ich ihre Handlungen und Gedankengänge nicht mit ihrem Alter in Einklang bringen. Ruby feiert im Laufe der Geschichte irgendwann ihren 18. Geburtstag, wirkte auf mich aber wesentlich jünger und „unreifer“. Ihr Verhalten hätte eher zu einem 15-jährigen, pubertierenden Mädchen gepasst. Bei James war es ein bisschen anders; doch ging er mir nicht weniger auf die Nerven. Selbstmitleid ist beinah das einzige, was bei mir als NoGo läuft – und James hatte jede Menge davon mit im Gepäck. Zusätzlich davon gab es noch einige Trotz-Reaktionen, die nicht besonders gut bei mir ankamen.
Beide schenkten sich in der Hinsicht nicht viel; und trotzdem gab es auch einige Passagen – manchmal ganze Kapitel, in denen ich gut und leicht mit ihnen mitfiebern konnte. Sie waren weitestgehend liebenswert und sympathisch; James dazu noch recht attraktiv; doch der Funke wollte nicht gänzlich überspringen. Mag vielleicht auch sein, dass ich mit meinen knapp 28 Jahren einfach schon ein wenig zu alt bin, um mich mit den Protagonisten anfreunden zu können; doch Fakt ist: ich konnte es weder bei James noch bei Ruby.
Randfiguren gab es ebenfalls einige – und da war es besonders James‘ Schwester Lydia, die mich für sich gewann. Ihre Entwicklung war interessant; ihr ganzes Leben hob sich vom tristen Alltag der anderen ab und ich mochte diese junge Frau einfach ungemein gerne! Auch Ruby’s Schwester gefiel mir – sie unterschied sich ebenfalls deutlich mehr vom Einheitsbrei, als es die Protagonisten taten. Alle anderen beteiligten Figuren empfand ich als ausreichend gut ausgearbeitet und ich konnte mir von allen ein Bild machen und ein Urteil bilden.

Der Auftakt der Maxton Hall von Mona Kasten ist nichts, was man nicht schon 1000x gelesen hätte. Stereotypische, zu jung wirkende Protagonisten und eine sehr flache, absolut vorhersehbare Handlung machen die Geschichte langatmig und wenig mitreißend. Einzig und allein die Atmosphäre, die Kulisse und der wunderbare Schreibstil halfen mir, das Buch zu mögen. Im Moment bin ich noch unsicher, ob ich weiterlesen möchte, doch die Neugier, was das Leben für James und Ruby, aber vor allem für die Nebenfiguren noch bereit hält, lässt sich nicht schönreden. Für mich kein absoluter Flop, aber leider auch weit weg vom Highlight.

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Mona Kasten wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.

(c) by Lyx

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx-Verlag bedanken: dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.