||» Rezension «|| Smoke [von J. S. Wonda]
J. S. Wonda
Dark Romance
Band 1 von 3
Du bist meine Gefangene. Dein Tod liegt in meiner Hand. Du wirst dich jedem meiner Worte fügen. Es gibt kein Entkommen. Du bist mein Besitz. Du dachtest, du könntest nach dem Land deiner Vorfahren suchen, 2000 Meilen von deiner Heimat entfernt. Du dachtest, du könntest mit deiner Freundin in einen Saloon spazieren, ohne dass dich jemand bemerkt. Du dachtest, du könntest meine Warnung ignorieren, obwohl ich freundlich genug war, dir eine auszusprechen. Du dachtest, ich wollte nur nett sein, als ich dir meine Hilfe anbot. Und selbst als du am nächsten Morgen an mein Bett gefesselt aufwachst, denkst du noch, dir wird nichts passieren. Der düstere Reihenauftakt von Bestsellerautorin J. S. Wonda! Lass dich entführen in die Prärie Montanas. Atemberaubend spannend, ein Pageturner! Dark Romance. Bitte verantwortungsvoll lesen. Ich weiß, dass ich niemals nach Montana hätte kommen dürfen, denn hier gilt einzig das Gesetz der Natur. Ich weiß, dass es keine gute Idee ist, die Hilfe des Fremden anzunehmen, auch wenn seine Freunde noch so nett lächeln. Ich weiß, dass ich tun muss, was er verlangt, wenn ich überleben will. Und ich weiß, dass ich unwiderruflich seiner abgrundtiefen Dunkelheit verfallen bin.
(c) by Federherz Verlag
Endlich! Endlich mal wieder ein Dark Romance Roman! Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass ich was in die Richtung gelesen habe, aber es hat sich so lange einfach nicht ergeben, die Nase mal wieder in das Genre zu stecken. Doch jetzt ist mir, ganz spontan und zufällig, „Smoke“ von Jane S. Wonda in die Hände gefallen – also hab ich’s umgehend gelesen. Ich hab mir einiges von der Story versprochen, denn der Klappentext klang einfach großartig! Und kann euch heute sagen, ob mir die Geschichte rund um Cinder und Smoke gefallen hat, oder ob es sich doch zu sehr mit dem bereits Bekannten deckte, erzähle ich euch jetzt. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran und viel Spaß bei der Rezension ♥
Der Start in die Geschichte ist wohl noch das harmloseste an diesem Buch. Alles beginnt damit, die zwei jungen Frauen Ivy und Cinder auf einem Roadtrip zu begleiten. Doch schnell nimmt die Handlung an Fahrt auf und das Erzähltempo wird angezogen. Mir persönlich gelang der Einstieg wirklich leicht. Ich war sofort drin im Geschehen und konnte mich gut in die Szenerie hineindenken. Die kurze Kennenlern-Zeit ermöglicht es dem Leser, vor allem Cinder fix kennenzulernen, ehe es nötig wird, mit ihr mitzufiebern. denn das wird es – und zwar schnell.
Mir gefiel vor allen Dingen die Rasanz, die das Buch zu Beginn schon aufweist. Eine langwierige Einstiegsszene mit tausenden Erklärungen bleibt also aus. Es geht Schlag auf Schlag und das mulmige Gefühl, das man als Leser unwillkürlich verspührt, täuscht einen nicht.
Cinder gerät in die Fänge des skrupellosen Cowboys Smoke. Und was dort mit ihr geschieht, lässt sich nicht mal ansatzweise erahnen. Sie erlebt unvorstellbare Grausamkeit und muss erkennen, dass ihre Vorstellung vom heißen One Night Stand mit einem mysteriösen, düsteren Typen nichts weiter ist, als eine Seifenblase, die auf knallharte Art und Weise zerstört wird. Cinder wird ihrer Freiheit beraubt und ihres Willens – sie ist plötzlich wieder ein Niemand.
Für mein Empfinden, wandelte die Geschichte immer haarscharf an der Grenze zum Wahnsinn. Während ich mich anfangs noch intensiv in Cinder hineinversetzte und mit ihr mitfühlte und mitlitt, schaltete ich irgendwann einfach den Kopf ab und ging mental auf Abstand. Das war auch der Moment, in dem ich den Spaß an der Story fand. Plötzlich dachte ich nicht mehr drüber nach, sondern las einfach, ließ mich mitreißen und genoss es auf gewisser Weise. Die aufkommende Spannung und das Interesse daran, wie es weiter/zu Ende geht, hielten mich komplett gefesselt. Wieso lesen wir Dark Romance? Nicht, weil wir hoffen, in die selbe Lage zu geraten oder weil wir es genießen, wenn ein Mann eine Frau demütigt und zerbricht – sondern weil es uns unterhält. Für mein Empfinden hatte auch dieser Roman wieder was von „Thriller-Aspekten“. Bei einem Thriller hoffen wir ja auch nicht, selbst mal ermordert zu werden, sondern lesen der Spannung wegen. So oft schon hab ich jetzt gehört, dass „Smoke“ zu heftig wäre, was ich nur dann nachvollziehen kann, wenn man zu viel nachdenkt und zu verbissen liest. Es ist eine fiktive Geschichte; etwas, das sich jemand ausgedacht hat. Und ich für meinen Teil bewundere diese Kreativität. Denn neben all der Demütigung, dem vielen Sex und dem Hin und Her der Figuren gibt es immer noch eine verfolgenswerte Handlung, die Sinn hat und im Vordergrund steht und fesselt. Ich empfand lediglich im Mittelteil mal kurzzeitig so etwas wie Stillstand – fast wirkten gewisse Szenen ein klein wenig in die Länge gezogen. Schnell aber erschloss sich mir auch, warum:
Das Ganze gimpfelte in einem mehr als unerwarteten Schluss. Die fehlenden Überraschungen vom mittleren Teil wurden wieder wett gemacht und ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Es war actionreich, gewaltvoll, brutal, schockierend und komplett unerwartet. Meine Selbstbeherrschung wurde massiv auf die Probe gestellt, denn ich wurde regelrecht dazu genötigt, Band 2 zu kaufen. Der Cliffhanger ist der Autorin ehrlich gut gelungen und macht unbeschreibliche Lust auf mehr. Mal sehen, wann meine Zurückhaltung bröckelt und ich Band 2 dann kaufe. Und sind wir ehrlich, sobald er da ist, wird er auch gelesen. Jedenfalls ein stimmiges Ende, das den Spannungsbogen nochmal nach oben schnellen lässt und genügend Fragen beantwortet, aber eben auch viele noch offen lässt.
Der Schreibstil von J. S. Wonda ist mehr als perfekt, für diesen Roman. Mit der derben Ausdrucksweise und den gradlinigen, ungeschönten Beschreibungen vermittelt sie ein sehr einnehmendes Bild der Geschehnisse. Dabei kam ich extrem schnell und flüssig voran, fand keine Stolpersteine vor und merkte oft nicht, wie die Seiten dahinflogen. Die Stimmung war dauerhaft von einer aggressiven Note durchzogen, wirkte düster und wies einiges an Brutalität auf, war sich aber nicht zu schade, auch mal aufzulockern. Denn neben all den grausamen Passagen gab es auch Momente, die mich zum Lächeln brachten. Die Sex-Szenen sind, ganz Dark Romance-typisch sehr vulgär ausgearbeitet und alles andere als klassisch schön. Sie sind hart, brutal, demütigend und zerstörerisch; aber ein gewisses Prickeln lässt sich dem Ganzen trotzdem nicht absprechen. Die Abwechslung innerhalb dessen überzeugt darüber hinaus auch. Es wird, einfach, egal ob die Geschichte auf der Stelle tritt oder ob es Schlag auf Schlag geht, nie langweilig. Und, was mich beinah am meisten beeindruckte: trotz der Schwere der Thematik, ist es der Autorin gelungen, das Setting zum Träumen schön zu beschreiben. Diese endlose Weite, die Idylle, die Natur – das alles war zwar eher nebensächlich und wurde deshalb nicht allzu eingehend behandelt, aber dafür perfekt.
Erzählt wird dabei aus beiderlei Sichten. Obwohl das Hauptaugenmerk auf Cinder liegt, dürfen wir hin und wieder auch durch Smoke’s Augen blicken und können uns so ein etwas genaueres Bild von ihm machen. Allerdings hat es Jane S. Wonda meisterhaft geschafft, ihn dennoch dauerhaft geheimnisvoll und mysteriös zu halten. Es wird nie zu viel verraten, aber doch sind kleine Einblicke in seine wahren Beweggründe eingebaut, die es umso spannender machen.
Wo wir auch direkt bei dem Hauptfiguren wären. Wir fangen heute, mal ganz untypisch mit dem männlichen Protagonisten an; immerhin er ist ja auch der Namensgeber für diesen Auftaktband. Smoke ist ein Mann mit tausend Siegeln. Ihn zu durchschauen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wahrscheinlich war es genau das, was mich so an ihm faszinierte; ich wollte mehr wissen, mehr erfahren, wollte seine harte Schale aufbrechen. Aber verbirgt sich hinter diesen meterdicken Mauern wirklich ein gutes Herz? Ganz ehrlich – ich weiß es nicht. Er hatte seine Momente, keine Frage. Und er zeigte auch, dass seine Werte alles andere als verkehrt waren, aber die Grausamkeit, die er an den Tag legte, machte so einiges wieder zunichte. Es wäre gelogen, wenn ich jetzt sagen würde, ich hätte ihn gemocht. Einen Mann wie Smoke mag man nicht. Man himmelt ihn höchstens an; findet ihn scharf, attraktiv, sexy. Diese gefährliche zieht einfach wie magisch an. Für mein Empfinden ist es der Autorin echt gut gelungen, ihn auszuarbeiten. Er verbarg so viel und gewährte kaum Einblicke in seine Beweggründe. Er war so geheimnisvoll und gerade die Tatsache, dass sich das bis zum Schluss hin nicht änderte, ließ ihn um einiges interessanter werden. Smoke.. ein immerwährendes Rätsel für mich, der sich oft mit impulsiven Aktionen unbeliebt machte, die aber gleichzeitig irgendwie auch dafür sorgten, dass er so unvorhersehbar und undurchschaubar war. Ich hielt ihn, bewusst auf Distanz – vllt. weil er ein Fünkchen Angst – ok einen riesigen Funken.. einen ganzen Häuserbrand – in mir weckte und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich jemals jemanden wie diesen Kerl kennenlernen möchte. Wahrscheinlich eher nicht.
Cinder wohl noch weniger. Ich weiß bis jetzt nicht, ob es nicht ein bisschen Absicht von Jane S. Wonda war, dass irgendwann der Gedanke im Leser aufkeimt, dass Cinder das, was ihr passiert, einfach verdient. Zu Beginn mochte ich sie noch. Ein unscheinbares Stadtmädchen mit relativ wenig Ahnung vom Leben. Eine junge Frau, die ein Abenteuer erleben will. Doch im Laufe der Zeit entwickelte sie sich zu einer Figur, die fast so schien, als hätte sie zwei verschiedene Persönlichkeiten. Natürlich litt sie unter dem, was ihr zustößt, und natürlich gefällt ihr es auch irgendwie – so gehört sich das in solchen Romanen. Aber bei Ciner war das Hin und Her im Kopf schon sehr auffällig und zum Teil etwas nervig. Ebenso schwierig fand ich ihren fehlenden Lebenswillen. Sie gab in den unpassendsten Momenten Kontra und schien nicht so recht abschätzen zu können, wann es besser war, mal die Klappe zu halten. Sicher, das sorgte für eine Menge Zündstoff und brachte die ein oder andere Überraschung mit sich, aber nachvollziehbar wars nicht. Was mir wiederum gut gefiel, war ihre Stärke. Mich störten ihre „negativen“ Eigenschaften auch gar nicht großartig. Ja, es war etwas nervenaufreibend, sie zu begleiten, aber sie sorgte immer wieder für Unterhaltung und manövrierte sich in die unmöglichsten Situationen, was schon wieder fast komisch war. Mir fällt es extrem schwer, ein Urteil zu fällen, weil ich Cinder im Ganzen betrachtet, gern mochte und sie sehr passend für die Geschichte fand; aber eben auch oft nicht so richtig nachvollziehen konnte.
Randfiguren gab es hier erstaunlich wenige. Ivy, also Cinder’s beste Freundin war nur kurz Thema und die Zeit reichte, um eine tiefe Abneigung ihr gegenüber zu entwickeln. Boone, der schweigsame Stallbursche war genau so undurchsichtig wie sein Chef und ansonsten beschränken sich die Begegnungen mit Fremden auf ein Minimum. Was ich aber ehrlich gut fand! Die Autorin konzentrierte sich fast ausschließlich auf die Protagonisten und das tat ihnen auch gut. Deshalb bleibt meine Meinung zu den Nebenrollen auch ziemlich kurz.
Eine sehr chaotische Rezension neigt sich dem Ende und sicher seid ihr jetzt genau so schlau wie vorher. Ganz ehrlich, ich bin’s auch. Jane S. Wonda hat mit „Smoke“ einen Dark Romance Roman geschaffen, der an Härte und Brutalität kaum zu überbieten ist. Eine Geschichte, die ich nicht zu nah an mich heranlassen durfte – was ich auch nicht tat. Und das rettete mich wie das Buch gleichermaßen. Ich fand Spaß an der Handlung, fühlte mich mitgerissen und war atemlos an den Seiten gefesselt. Ich fieberte mit und meine Neugier auf die Auflösung wuchs mit jeder Silbe weiter an. Ich kann nicht mal leugnen, dass ich auch die Sex-Szenen ansprechend ausgearbeitet fand; trotz der Derbheit und der groben Sprache. Ach ich weiß nicht.. für mich war’s n Highlight schlechthin und hat nur aufgrund meiner Ansicht, dass Band 2 und 3 noch mehr zu bieten haben, einen halben Stern abgezogen bekommen. Ich möchte aber nur eine vorsichtige Lese-Empfehlung aussprechen. Wenn ihr mit Dark Romance nichts anfangen könnt, dann wird euch auch „Smoke“ nicht überzeugen. Da bin ich mir sicher. Falls ihr das Genre gerne lese: GO FOR IT und lest diesen Trilogie-Auftakt!!
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Jane S. Wonda schreibt spannende Romance mit Thriller-Elementen und erotischen Szenen. Sie erfindet sich mit jedem Buch neu und keines ist wie das vorherige. Ihre Bücher handeln nicht nur von Leidenschaft, Liebe und Romantik, sondern berühren auch ernste Themen, die von ihren Figuren spätestens beim Happy End gemeistert werden. Denn ihre größte Motivation ist es, über wahre Helden zu schreiben, die das Böse in der Welt besiegen, auch wenn die »Bad Boys« selbst nicht immer zu den Guten gehören.
(c) by Federherz Verlag
An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Federherz Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.