||» Rezension «|| Sunset Beach – Liebe einen Sommer lang [von Kira Licht]

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23. Juni 2019 0 Von Patchis Books
SUNSET BEACH – LIEBE EINEN SOMMER LANG
Kira Licht
Young Adult || Romance
Einzelband
512 Seiten
13. Mai 2019
cbt Verlag
Taschenbuch
9,99€
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# Werbung #Rezensionsexemplar

Unter der Sonne Kaliforniens

Das wohlgeordnete Leben der 17-jährigen Abby, bestehend aus Schule, Freunden und kleineren Aushilfsjobs in der Filmproduktionsfirma ihrer Eltern, gerät aus dem Gleichgewicht, als der verschlossene Leo neu an ihre Highschool kommt. Ständig bringt er sie auf die Palme und seine leuchtend blauen Augen gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Als die beiden ein gemeinsames Schulprojekt aufgebrummt bekommen, überrascht Leo Abby auf ganzer Linie …

(c) by cbt Verlag

Dieses Buch ist mir schon einige Wochen vor dem Erscheinungstermin ins Auge gestochen und ich hatte unglaublich Lust auf eine lockerleichte, heiße Sommer-Liebesgeschichte – also prompt auf die Wunschliste gesetzt und pünktlich angefragt, sodass ich letztlich die Zusage erhielt. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an den cbt-Verlag. Kaum dass das Buch ankam und das Wetter draußen auch dann endlich sommerlich wurde, begann ich mich in die Welt von Abby und Leo zu stürzen, um euch heute meine Meinung zu liefern. Viel Spaß dabei 🙂

Kira Licht erzählt die Geschichte mit einem sehr angenehmen, lockeren – aber gleichzeitig auch authentischen und realistischen Schreibstil. Gut platzierte Beschreibungen erzeugen ein klares Bild der jeweiligen Kulissen und die Dialoge sind nicht nur glaubhaft und lebensecht, sondern auch humorvoll und spannend zu verfolgen. Gerade die kleinen Sticheleien, Reibereien und Kabbeleien zwischen unseren Protagonisten gefielen mir enorm gut und sorgten für eine sehr leichte, harmonische Stimmung. Gleichzeitig war ich aber auch überrascht über die wahren Streitereien, die sich nunmal bei Teenagern nicht vermeiden lassen – die Autorin bringt auch diese Gespräche sehr treffend rüber, ohne dabei zu viel Drama reinzulegen. Ansonsten gibt’s zu Stil und Sprache nicht viel zu sagen; besonders herausstechen tut er nicht, aber in diesem Falle war es mir wichtiger, mich in die Geschichte fallen und mich davon treiben lassen zu können, und das war definitiv der Fall.
Erzähl wird übrigens, wie es beinahe schon Standard geworden ist; aus beiden Sichten der Protagonisten. Dies hatte den Vorteil, dass wir als Leser schon sehr früh wissen, was Leo’s großes Geheimnis ist und nur darauf warten können, dass es ans Licht kommt.

Wo wir auch beim nächsten Punkt wären: die Handlung ist bekannt und beinah schon gängig. Männlein und Weiblein lernen sich auf dem falschen Fuß kennen, können sich demnach nicht ausstehen und werden dann irgendwie ganz zufällig miteinander verbunden – wie hier in Form eines Schulprojekts und kommen sich dadurch schließlich näher, nur um dann wieder entzweit zu werden, weil irgendwer irgendwas verheimlicht. Wie ich bereits sagte, erfahren wir recht früh, was der große Keil ist, der Abby und Leo später auseinandertreibt – so wurde zwar in der Hinsicht Spannung rausgenommen, gleichzeitig auf einer anderen Ebene aber wieder hinzugefügt. Für mich war die Handlung relativ vorhersehbar, auch wenn es den ein oder anderen Überraschungsmoment gab, der ein wenig frischen Wind in die Geschichte brachte. Trotzdem gab es auch vieles, war mir ein wenig sauer aufstieß. Zum Beispiel gefiel mir die Inszinierung des Wendepunkts zwischen den Protagonisten nicht. Für mich fühlte es sich so an, als wären sie Feinde des Todes mit einer unüberbrückbaren Distanz; und im nächsten Moment war alles Friede – Freude – Eierkuchen und von der anfänglichen „Antipathie“ war nichts mehr zu spüren. Ein weiterer Kritikpunkt stellte für mich die Darstellung der psychischen Probleme dar – denn obwohl ich nie selbst daran litt, weiß ich doch mit Sicherheit, dass die Heilung niemals so funktionieren kann, wie es hier in der Handlung der Fall ist. Für mich wurde diese spezielle Krankheit beinah schon verharmlost, als wäre es ein kleiner Schnupfen, der von heut auf morgen wieder verschwindet. Schade eigentlich, denn der Einfall an sich hätte eine Menge Tiefe in die Geschichte bringen können – hat er aber nicht.
Der Schluss war dann auch nichts bahnbrechendes mehr, konnte mich aber alles in allem doch wieder milde stimmen und rundete die eigentliche Handlung doch ganz gut ab. Es gab, für mich, noch die ein oder anderen offene Frage, doch damit kann ich gut leben und es gibt in der Hinsicht nichts, was ich großartig bemängeln müsste. Die ganze Handlung konnte mich, trotz Schwächen jedenfalls gut unterhalten und bescherte mir nette, lockerleichte Lesestunden.

Zu den Protagonisten habe ich ebenfalls keine riesige Meinung entwickelt – ich mochte die beiden einzeln sehr gerne, in Kombination noch mehr und die Chemie zwischen Abby und Leo war greifbar und realistisch, auch wenn es mir manchmal zu viel Drama gab und zu viel Hin und Her in Sachen Gefühle. Trotzdem gefielen mir die beiden sehr gut und ich hatte keinerlei Probleme mit ihnen mitzufiebern und beiden ihr Glück zu gönnen.
Abby, die in 90% des Buches nur Bambi genannt wird, ist ein völlig normales Mädchen aus relativ gutem Hause, die es ihren Eltern stets recht machen möchte, obwohl ihre eigenen Träume eigentlich anders aussehen. Gerade in der Hinsicht hätte ich mir mehr Mut von ihrer Seite aus gewünscht, aber darüber konnte ich dann doch hinwegsehen. Trotzdem störte es mich stellenweise, dass sie immer das Vorzeigemäuschen sein wollte und mit sich selbst haderte.
Im Grunde war Abby, wie jedes anderen 17-jährige Mädel auf der Welt und vielleicht war es genau diese Normalität, die mich so für sich gewann. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren, ihre Handlungen und Gedanken in den meisten Fällen gut nachvollziehen und sie in beinah jeder Hinsicht verstehen. Ich fand, durch ihre Liebe für ein gewisses Thema, bekam sie nochmal Tiefgang verpasst und irgendwo hob sie sich damit von der breiten Masse ab.
Leo hingegen fand ich wesentlich „besonderer“. Sein schweres Schicksal sorgte gleich von Anfang an für Tiefe, seine gespielt distanzierte Art stand in perfektem Kontrast zu seinem riesigen Herzen und seinem Verantwortungsgefühl gegenüber seinen Freunden und Familie. Natürlich hatte auch Leo den Hot Boy Bonus, doch in diesem Fall blieb der doch hinter dem tollen Charakter zurück. Ich verstand zwar auch ihn nicht auf ganzer Linie, doch im Endeffekt wirkte er einfach reifer, erwachsener und erfahrener. Trotzdem verbarg er auch seine Gefühle nicht, und das stach mir immer wieder sehr positiv ins Auge.
Die Randfiguren – zu denen gibts nicht viel zu sagen. Viele blieben oberflächlich und ohne Besonderheiten. Lediglich die kleine Silver mit ihrem immensen Temperament bleibt mir sicher noch eine geraume Weile in Erinnerung. Es gab auch einige, die mich nicht erreichten und mir mehr auf die Nerven gingen als unterhielten – aber die brauch es nunmal auch in solchen Geschichten.

„Sunset Beach – Liebe einen Sommer lang“ von Kira Licht ist eine perfekte Lektüre für gemütliche Stunden auf dem Balkon oder am Strand. Ausgestattet mit ganz normalen, aber trotzdem sympathischen Protagonisten und einem angenehmen, leichten Schreibstil, der trotzdem Gefühle und Emotionen weckt. Lediglich die Handlung hätte einerseits überraschender, andererseits ein wenig mehr ausgearbeitet sein können; da fehlte mir das gewisse Etwas. Trotzdem hatte ich mit Abby und Leo einige schöne Lesestunden und hab ihre Geschichte gern verfolgt. Von mir gibt’s deshalb gute

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Kira Licht wurde 1980 in Bochum geboren. Sie wuchs in Deutschland und Japan auf, wo sie eine internationale Schule besuchte. Kira Licht studierte Biologie und Humanmedizin, wandte sich dann aber dem Schreiben zu. Wenn sie nicht gerade liest, geht sie in ihrer Freizeit gern bummeln, ins Kino oder Theater. Sunset Beach ist ihr erstes Jugendbuch bei cbt.

(c) by cbt Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne bei cbt-Verlag bedanken: einerseits für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplar, andererseits dafür alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen. Das Urheberrecht liegt natürlich weiterhin beim Verlag.