||» Rezension «|| The Dream of Us [von Yvy Kazi]

||» Rezension «|| The Dream of Us [von Yvy Kazi]

9. November 2022 0 Von Patchis Books
THE DREAM OF US
Yvy Kazi
New Adult
Band 1 von 3
St. Clair Campus – Trilogie
Band 2 „The Reason of Love“ und Band 3 „Thee Feeling of Forever“ sind bereits erschienen
448 Seiten
26. November 2021
Lyx Verlag
Paperback
12,90€
Kaufen?
» Amazon « || » Verlag «
» Leseprobe «
#werbung #rezensionsexemplar


Was, wenn dein Traum der großen Liebe im Weg steht?

July Summers ist Cheerleaderin mit Leib und Seele. Daher ist es auch ihr großer Traum, nach dem Collegeabschluss einen Platz bei den Cheerleadern eines erfolgreichen NFL-Teams zu ergattern. Doch dort gilt eine strenge Regel: Wer einen Footballspieler datet, fliegt raus! Bisher war diese Vorschrift kein Problem für July – bis sie den neuen College-Quarterback Andrew McDaniels kennenlernt. Drew löst mit nur einem Blick Gefühle in ihr aus, die sie so noch nie empfunden hat, und jedes Mal, wenn die beiden sich treffen, wird das Prickeln zwischen ihnen stärker. Aber ist die Möglichkeit einer Zukunft mit Drew es wert, ihren Traum aufzugeben?

(c) by Lyx Verlag

Die Reihe hat erst auf den zweiten, wenn nicht sogar erst auf den dritten Blick mein Interesse geweckt. Dabei kann ich nicht mal genau sagen, woran das liegt – der Klappentext klingt doch gut und die Cover sind auch ansprechend gestaltet?! Naja, wie dem auch sei, jedenfalls bin ich eher durch Zufall an die ersten beiden Bände der St. Clair Campus Reihe gekommen; aber wo sie schon mal hier sind, kann ich sie ja auch lesen. Und so hab ich mich gar nicht allzu lange bitten lassen und mich umgehend in den ersten Band, in „The Dream of Us“ gestürzt. Ob es eine Fügung des Schicksals war, dass mich die Bücher erreichten, oder ob ich doch hätte getrost darauf verzichten können, erzähle ich euch jetzt. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension.

Obwohl ich eigentlich mir einer recht gewöhnlichen College Romance – Geschichte gerechnet hatte, mit einem guten Anteil an Sports Romance, konnte mich Yvy Kazi doch bereits auf den ersten Seiten positiv überraschen. Die Themen, die sie innerhalb des Buches verbaut und ausgearbeitet hat, unterschieden sich meiner Meinung nach deutlich vom Einheitsbrei und bieten deshalb jede Menge Stoff für Spannung; und für die ganz großen Gefühle. Nicht nur wird hier sehr verantwortungsvoll mit Krankheiten und Unfällen umgegangen; auch die Leichtigkeit verliert die Geschichte, über all die 450 Seiten nicht. Das Cheerleading, was einen mindestens so großen Raum einnimmt wie die „schweren“ Themen, sorgt für interessante Einblicke in den Sport und hält deshalb die Waage zu all der Tiefe, dem Kummer und dem Schmerz. Und das alles kristallisierte sich bereits während des Einstiegs heraus, sodass man von Anfang an einfach neugierig ist, auf alles, wohl noch kommen mag. Im Grunde ist „The Dream of Us“ keine Neuerfindung des Rads, aber zahlreiche innovative Elementen sorgen dafür, dass es eben genau als das erscheint. Es ist eine wunderschöne Geschichte über die Liebe; über Verständnis, Rücksicht und Toleranz. Aber auch über Selbstfindung und den Prozess des Erwachsenwerdens. Es ist das Kennenlernen zwischen July und Drew, was wir von Anfang an begleiten dürfen und bei dem wir nicht nur stumme Beobachter sind, sondern hautnah mit dabei. Dafür sorgt zum einen die dichte Atmosphäre und der Funkenflug; zum anderen auch die greifbaren Emotionen und die Glaubwürdigkeit der Geschichte.
Nach einem vielversprechenden Einstieg geht’s unmittelbar weiter mit der Handlung, ohne dass das Tempo dabei einbrechen würde. Auch während des Mittelteils wurde es nie langweilig, denn die Emotionen sind dauerhaft spürbar und lassen in ihrer Intensität nie nach. Neben dem College-Alltag, dem Sport-Anteil und den Problemen, denen sich Drew zu stellen hat, bietet auch das familiäre Umfeld von July einen nicht unerheblichen Problemfaktor und damit spielt ein ein weiterer, wichtiger Strang mit, der das Geschehen am Leben hält. Und so war die Handlung in der Lage, die wildesten Gefühle in mir hervorzurufen. Ich war unheimlich sauer; teilweise richtig sprachlos über die Handlungsweisen mancher Beteiligter. Ich war traurig; ja am Boden zerstört. Aber ich war auch glücklich. Ich spürte die Liebe, die July gegenüber ihres Sports empfindet und mit welcher Leidenschaft sie dabei ist. Und das alles reichte locker, um mich als Leser bei Laune zu halten. Nur war das längst nicht alles, was dieser Roman zu bieten hatte…
Nach dem eher kurzen Mittelteil, steigt dann die Spannung derart stark an, dass ich kurzzeitig echt überrascht war. Denn neben dem ganzen gefühlvollen Geschehen, kommen plötzlich auch noch deutliche Thrill-Elemente ins Spiel und lassen das Tempo unweigerlich in die Höhe schießen – genau so wie die Spannung. Es wird turbulent, undurchsichtig und obwohl man stets glaubt, zu wissen, wolang der Hase läuft, schafft es die Autorin, im Schlusspart noch eine Wendung einzubauen, mit der ich niemals gerechnet hätte und mich damit gleich nochmal positiv von den Füßen zu fegen. Ich fieberte intensiv mit Drew und July mit. Wünschte ihnen nur das Beste und hoffte und bangte, dass sie vielleicht doch noch ihr wohlverdientes Happy End bekommen würden. Aber tun sie das? Gibt’s da wirklich Hoffnung? Oder ist die Sache zwischen ihnen von vorn herein zu scheitern verurteilt? Gerade während der letzten 80 Seiten konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen, sondern im besten Fall sofort erfahren, wie sich Yvy Kazi das gedacht hat. Denn egal wie ich es drehte und wendete – ich hatte keine Ahnung, wie sie das Ruder da nochmal herumreißen könnte.

Die Art, wie uns die Autorin die Handlung hier vermittelt, ist simple wie gut. Sie verzichtet auf große Beschreibungen, sondern beschränkt sich auf das wichtige. Und das reicht gänzlich aus, um die Figuren sowie die Kulissen bildhaft und greifbar werden zu lassen. Dabei kam ich unheimlich schnell voran, traf auf keinerlei Verständnisprobleme und fühlte mich einfach wohl innerhalb des Stils. Ich mochte hier vor allem, wie authentisch die Dialoge sind und mit welcher Leichtigkeit Yvy Kazi auch über eher schwere Themen spricht. Zu keinem Moment fühlte ich mich erschlagen von den Emotionen, und dass, obwohl ich doch jede davon hautnah am eigenen Leib spürte und deshalb unendlich stark mitfiebern und vor allem mitfühlen konnte. Allein die Atmosphäre war bereits in der Lage, mich an die Seiten zu fesseln, nicht zuletzt, weil sie eine gelungene Mischung aus Alltäglichkeit und Gefühlen war und mich deshalb mitten hinein auf den Campus des St. Clair Colleges verfrachtete. Einziger Wehmutstropfen: ich hätte mir gewünscht, dass Drew vielleicht doch eine eigene Sicht bekommen hätte. Mir fehlte zwar nicht unbedingt der Zugang zu ihm; aber manchmal hätte ich ihm gern in den Kopf geschaut um zu wissen, was in ihm vorgeht, um ihn noch besser verstehen zu können. Aber das ist wirklich nur ein winziger Kritikpunkt innerhalb eines regelrechten Meers an Pluspunkten.
Übrigens; falls ihr überlegt, das Buch als Hörbuch zu hören, so kann ich euch getrost empfehlen, es zu tun. Corinna Dorenkamp hat mir bereits mehrfach Geschichten erzählt, und mit jedem Mal mag ich sie lieber. Sie macht einen wirklich tollen Job, indem sie sehr einfühlsam und angenehm spricht, und dabei auch Betonungen und Tempi in passenden Momenten wechselt. Sie kann sowohl die emotionalen Parts, wie auch die alltäglichen Passagen herrlich authentisch vertonen und macht aus dem Hörbuch ein echtes Hörerlebnis. Da ergänzen sich Autorin und Sprecherin wirklich wahnsinnig gut.

Ist es die Liebe wirklich wert, seinen Traum aufzugeben? Diese Frage begegnet uns schon im Klappentext – und mit genau der Frage beschäftigt sich July über einen sehr langen Zeitraum innerhalb des Buches. Es ist aber trotzdem nicht dieses Hin und Her, das man da vielleicht vermuten könnte, sondern eine authentische Kennenlernphase, in der die Funken von beiden Seiten nur so fliegen und in der so manch Hindernis mit Leichtigkeit überwunden – manches auch einfach verdängt oder geschickt umschifft worden ist. July und Drew und agieren unheimlich realistisch, wirken sehr reif und sind trotzdem nicht vor Naivität gefeit. Auch sie machen Fehler, sind blauäugig; aber im Gesamten waren sie mir noch sehr erwachsene Persönlichkeiten, die ihre Probleme mit Bedacht und Umsicht angehen – sowohl die jeweils eigenen, als auch die, die sie als mögliches Pärchen haben.
July ist, wenn man es genau nimmt, durchaus klischeehaft. Sie ist jung und dynamisch, leidenschaftlich, spritzig und einfach eine Frohnatur. Aber genau das macht sie so liebenswert. Ich hab von Beginn an einen Draht zu ihr gehabt, und die Verbindung vertiefte sich mit jeder Passage, die wir zusammendurchlebt haben. Dadurch, dass das Buch rein nur aus ihrer Perspektive erzählt wird, erhalten wir eine Menge Einblicke in ihr Innerstes. Sie wird mit wahnsinnig viel Tiefgang ausgestattet und durch die Nachvollziehbarkeit ihrer Handlungsweisen und Gedankengänge, ist es mir ein Leichtes gewesen, mich mit ihr zu identifizieren. Allein schon wie sie mit ihrem Bruder umgeht: so loyal, so liebevoll, so echt; ist ein riesengroßer Pluspunkt, aber auch im Umgang mit all den anderen macht sie sich zu keiner Sekunde unsympathisch. Ich hätte mir vielleicht ein wenig mehr Gegenwind gegenüber ihres Vaters gewünscht, aber das ist nur ein winziger Kritikpunkt.. wenn überhaupt. Ich hab July zutiefst ins Herz geschlossen und hatte echt Freude daran, die Geschichte mit ihr zu durchleben. Sie bringt gute Laune mit, steckte mich damit sogar immer wieder an – aber wer denkt, July wäre frei von jeglichen Sorgen, der täuscht sich. Auch sie muss einiges verkraften und auch bei werden die Emotionen mal leidvoll; aber immer in einem gesunden, glaubhaften Maß. Nicht immer hätte ich genau so gehandelt wie sie es tat, aber wichtig war hierbei viel mehr, dass man diese andere Richtung trotzdem verstehen konnte. Es war logisch, und July an sich dadurch eine Figur, von der man sogar noch hier und da was lernen konnte. Und last but not least: die Entwicklung. Yvy Kazi hat mit dieser Protagonistin eine Figur geschaffen, die so facettenreich ist, dass man immerzu neue Eigenschaften an ihr bemerkt. Es gibt die guten Zeiten – aber auch die schlechten und gerade deshalb mochte ich sie so.
Zu Drew möchte ich an der Stelle gar nicht viel sagen; weil eigentlich jedes Wort über den Sportler bereits zu viel ist. Wer bei ihm einen typischen Footballspieler erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein. Denn wo seine Mannschaftskollegen die klassischen Aufreißer sind und sich stets für was besseres halten, ist Drew der ruhigere, sanftere Part. Auch er kann ausflippen; die Fassung verlieren; oder mal über die Strenge schlagen – aber niemals auf dem Niveau, wie man es von solch Sportlern kennt. Ich hab Drew viel zu schnell, viel zu sehr ins Herz geschlossen, weil er mich mit seiner Art, seiner Ausstrahlung, seines Charismas einfach total verzauberte. Aber hinter Drew steckt eine ganze Menge. Sein Schicksal berührte mich, und das, ohne dass er es .. oder die Autorin, darauf angelegt hätten. Es ist von Yvy Kazi als völlig normal und alltäglich dargestellt worden, was ihm zugestoßen ist, und das begeisterte mich noch viel mehr. Ich denke, damit ist genug gesagt – lernt ihn kennen.. lernt ihn lieben .. ich weiß, es lohnt sich.
Ansonsten gibt’s natürlich, wie in jedem New Adult Roman auch wieder einige Randfiguren, die aber allesamt erstaunlich detaillreich ausgearbeitet worden sind. Da gab’s keinen, der irgendwie blass erschien oder oberflächlich. Jeder hat von der Autorin eine gehörige Portion Aufmerksamkeit bekommen, sodass selbst der unwichtigste Kommilitone einfach rund und stimmig wirkte. Besonders positiv stachen aber die ins Auge, die negativ auffielen. Gerade sie erzeugen enorm viele Emotionen und treiben den Leser (und vieilleicht auch die Protagonisten) regelmäßig an den Rand der Verzweiflung. Und so kann ich abschließend nur sagen, dass die Charaktergestaltung hier in jeder Form überzeugt und total begeistert. Sie ist lebendig, glaubhaft, außergewöhnlich und doch positiv bekannt.

„The Dream of Us“ von Yvy Kazi mutet vielleicht im Vorfeld als gewöhnliche New Adult Story an, mit viel Drama, ein paar Emotionen, und netten Figuren. Aber wer auch nur das erste Kapitel gelesen hat, wird merken, dass sich hinter dem Auftakt der St. Clair Campus – Trilogie viel, viel mehr verbirgt. Unheimlich viel Tiefgang zum Beispiel; oder ganz zauberhafte, außergewöhnliche Persönlichkeiten und eine Story, die dem echten Leben entsprungen sein könnte. Ich hab mitgefühlt und mitgefiebert; war gefühlstechnisch komplett involviert und hab’s gleichermaßen genossen, wie ich darunter gelitten habe. Für mich eine besondere Handlung, die aufwühlt und begeistert; die durch einige Thriller-Elemente sogar richtig mitreißen und sprachlos machen kann. Nicht alles war 100% perfekt, aber genau das macht das Buch aus und so hab ich ein erneutes Highlight in 2022 für mich entdeckt. Ich bin gespannt, was Band 2 und 3 noch so für mich parat halten.

» » » Yvy Kazi « « «

Yvy Kazi wurde 1986 in Norddeutschland geboren und studierte Grafikdesign und Illustration. Yvy liebt Spaziergänge durch grüne Wälder und an stürmischer See. Die dabei gesammelten Eindrücke bestäubt sie mit einer Prise Augenzwinkern und einer Portion Kreativität, um ihre Leser:innen für einen Moment aus dem Alltag zu entführen.

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.