||» Rezension «|| Zimt und ewig [von Dagmar Bach]

Achtung! Band 3 einer mehrteiligen Reihe. Spoiler zu den Vorgängern sind möglich.
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Stell dir vor, dein Leben gibt es doppelt …

Vicky ist im siebten Himmel: Endlich wird sie fünfzehn, sie hat Sommerferien und ist schwer verliebt in Konstantin. Allerdings bleibt ihr kaum Zeit, ihr Glück zu genießen, denn pünktlich an ihrem Geburtstag taumelt sie wieder völlig unerwartet in eine neue Variante ihres Parallellebens. Und diesmal scheint ihr Parallel-Ich einen ganz bestimmten Plan zu verfolgen – dessen Gelingen Vicky um jeden Preis verhindern muss! Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt, allerdings nicht nur in der Parallelwelt: Denn plötzlich taucht da auch noch Konstantins Exfreundin Lara auf. Und die scheint definitiv etwas im Schilde zu führen …

(c) by Fischer Verlage

So langsam aber sicher neigte sich die Reihe für mich dem Ende entgegen – zumindest die reguläre Trilogie. Das Sequel lassen wir einfach mal außen vor. Allerdings habe ich erst kürzlich, vor wenigen Tagen erfahren, dass es sogar noch eine zweite Staffel geben wird; und so ließ ich es mir nicht nehmen, nun auch das vorläufige Finale zu lesen – um bereit zu sein, für alles, was noch kommt. Also hab mir ich „Zimt und ewig“ geschnappt und war wirklich gespannt, was dieses dritte Band wohl zu bieten hatte. Inzwischen kenne ich die Geschichte und möchte euch meine Eindrücke und meine Meinung natürlich nicht vorenthalten. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension.

Es ist einfach immer wieder schön, in Vicky’s Leben zurückzukehren. Genau so wie in Band 2, so fiel mir auch hier der Einstieg unheimlich leicht und ich fasste sofort wieder Fuß innerhalb des Geschehens. Dagmar Bach geleitet uns aber auch wirklich angenehm in diesen dritten Band hinein, sodass man quasi gar keine Probleme haben kann. Die Erinnerungen an die Geschehnisse aus den Vorgängerbänden sind direkt wieder präsent, und gleichzeitig bietet uns die Autorin aber auch kurze Sätze, die das wichtigste nochmal wiedergeben. Allgemein ist die Erzählweise mal wieder absolut passend für die Handlung. Es ist einfach, locker und leicht geschrieben; versprüht Charme und weiß dennoch zu fesseln. Ich hatte in Band 1+2 schon hervorgehoben, dass der Stil von Dagmar Bach längst nicht nur Kinder erfreut, sondern auch die erreicht, die der Zielgruppe eigentlich schon längst entwachsen sind. Und so verhält es sich hier auch. Es ist abwechslungsreich, mal ruhiger, mal turbulenter – aber immerzu wieder schön in Worte gefasst.
„Zimt und ewig“ startet bereits sehr spannend, und besticht trotzdem auch direkt wieder durch Witz und Charme. Vicky’s Familie bietet einfach einen enorm hohen Unterhaltungswert – und das gepaart mit den Problemen, mit denen sich Vicky herumschlagen muss, ergibt das eine echt interessante Kombination. Schulstress, Liebeskummer und Eifersucht – und das sind nur einige wenige Dinge, mit denen wir bzw. Viyk hier konfrontiert wird. Im Gegensatz zu  Band 2, häufen sich die Sprünge in die Parallelwelt auch hier nochmal deutlich, und es ist ein stetiges Hin und Her zwischen den beiden Leben der Protagonistin. Tatsächlich empfand ich das, was hier geschah, aber doch nochmal deutlich mitreißender und fast undurchsichtiger, als das, was wir in den Vorgängern erlebt hatten. Es gab ordentlich Stoff zum Mitfiebern und Miträtseln und auch wenn manches von vorn herein schon klar war, gab es dennoch einige Faktoren, die überhaupt nicht vorhersehbar waren und deshalb für die ein oder andere Überraschung sorgten.
Dieser dritte Band bot auch in Sachen Auflösung nochmal so einiges unerwartetes, denn gerade die Fragen nach dem Warum und nach dem Wie wurden hier nun endlich beantwortet – und das tatsächlich erstaunlich unverhofft. Also mit dieser Erklärung, und den ganzen Zusammenhängen, hab ich definitiv nicht gerechnet, und so bot das Ende definitiv nochmal eine gehörige Portion Spannung, Tempo und Rasanz. Also genau das, was ich mir von einem fulminanten Schlusspart stets wünsche. Ich bin absolut begeistert und freue mich bereits jetzt auf das Sequel und natürlich auch auf die zweite Staffel, der Zimt-Reihe.

Zu den Figuren gibt’s absolut nicht mehr viel zu sagen. Schon in Band 1 schloss ich Vicky und ihre Freunde total ins Herz; in Band 2 festigte sich unsere Bindung und hier wurden sie dann zu echten Freunden für mich. Obwohl es ein Kinderbuch ist, agieren die Figuren allesamt verhältnismäßig reif. Sicher, unsere Protagonistin ist 14, und eine gewisse Naivität und Sturheit gehören da einfach dazu; aber im Gesamtbild hat mir Vicky extrem gut gefallen. Wohl auch, wegen der deutlichen Entwicklung, die sie im Laufe der drei Bände durchlebt habt. Von der unsicheren, schüchternen und unerfahrenen Schülerin wurde sie zu einem waschechten Teenie, der sich plötzlich ganz neuen Problemen gegenübersieht wie Liebeskummer, Eifersucht und andere verwirrende Gefühlen. Es machte schlicht Spaß, die Handlung mit ihr zu durchleben; und gerade weil sie entsprechend kluge Gedankengänge einschlug, trieb sie das Geschehen auch aktiv voran und machte vieles, von dem, was vielleicht im ersten Moment unrealistisch erscheinen mag, lebendig.
Aber auch alle anderen Figuren gefielen mir hervorragend. Ob nun Constantin, der sich manchmal ganz unbewusst in wirklich doofe Situationen manövriert und oft gar nicht merkt, dass er sich falsch verhält; oder Vicky’s Vater, der mit seinem britischen Akzent wohl der authentischste Charakter von allen war. Vicky’s Mutter, die mit ihrem Bed and Breakfast eine tolle Gastgeberin abgab, und sich gleichzeitig auch noch mit einer pubertären Tochter und einem inneren Gefühlschaos beschäftigen musste. Sie alle verband aber eins: sie waren 100% glaubhaft, lebensecht, liebenswert und selbst die unsympathische Zicke von Band 1 hatte doch noch irgendwo ihre netten Facetten präsentiert. Ich freue mich ja auf jeden einzelnen der Figuren – das Wiedersehen im Sequel und in der anschließenden zweiten Staffel wird bestimmt großartig.

„Zimt und ewig“ von Dagmar Bach ist, jetzt rückblickend, definitiv der stärkste der drei Bände und überzeugt mit einer absolut spannenden, zum Teil richtig undurchsichtigen Handlung, die zum mitfiebern und miträtseln einlädt und dabei einige Überraschungen für den Leser parat hat. Absolut sympathische Figuren, die sich im Laufe der Reihe sehr weiterentwickelt haben, machen das Lesen erst so richtig Spaß und gibt einem das Gefühl, selbst Teil der Geschehnisse zu sein. Genau so wie die Vorgängerbände birgt auch dieser vorläufig letzte Band wieder einiges an Witz, Charme und Humor – aber auch Spannung, Abwechslung und streckenweise sogar richtige Rasanz. Ich jedenfalls hatte wirklich Spaß und fühlte mich super unterhalten!

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Dagmar Bach, Jahrgang 1978, liebt Harmonie und heißen Tee und hat auch in ihrem Beruf als Innenarchitektin lange dafür gesorgt, dass sich die Menschen um sie rundherum wohlfühlen. Zu ihren eigenen Lieblingsorten gehören ihre Geschichten, die sie sich schon immer ausgedacht hat und seit einigen Jahren aufs Papier bringt. »Zimt«, die erste Trilogie rund um Vicky King, die in andere Welten springen kann, erschien 2016 und wurde auf Anhieb ein »Dein-SPIEGEL«-Bestsellererfolg. Seitdem widmet sich Dagmar Bach ganz ihren Büchern und beschert ihren Leser*innen regelmäßig wohlige, lustige und romantische Lesestunden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in München.

(c) by Fischer Verlage

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Fischer Verlage bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.