||» Rezension «|| Black Forest High 03: Ghostkiller [von Nina MacKay]

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26. April 2022 0 Von Patchis Books

Achtung! Band 3 einer 3-teiligen Reihe. Spoiler zu Band 1+2 sind möglich.
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BLACK FOREST HIGH
– Ghostkiller –
Nina MacKay
Jugendfantasy || Romantasy
Band 3 von 3
Black Forest High Trilogie
288 Seiten
01. September 2021
Piper Verlag
Paperback
15,00€
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#werbung #rezensionsexemplar


Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wo Geisterjäger, Exorzisten und Geistermedien zur Schule gehen? Auf die Black Forest High!

Nichts ist mehr wie es war an der Black Forest High und dieser Umstand geht größtenteils auf Sevens Konto. Während sie noch versucht herauszufinden, was mit ihren Geisterfreunden los ist, steht die Geisterwelt plötzlich Kopf. Geister verschwinden spurlos, während ausgerechnet der Poltergeist die Welt der Lebenden betritt, den Seven mehr als alle anderen gefürchtet hat. Kann Seven sich selbst überwinden und alles wieder geraderücken? Nova und Sylva finden? Und dann wäre da noch das Liebeschaos mit Parker und Crowe. Dagegen verblassen selbst Poltergeistangriffe und Natalias Gemeinheiten, oder nicht?

(c) by Piper Verlag

Ende letzten Jahres hatte ich bereits Band 1+2 der Trilogie gelesen und hatte mir damals vorgenommen, gar nicht allzu viel Zeit verstreichen zu lassen, bis ich nach dem großen Finale greife – nun sind aber doch wieder über 3 Monate ins Land gezogen, bis es endgültig soweit war. Trotzdem habe ich auch in der Zwischenzeit immer wieder über Seven und die Irving-Ziwllinge nachgedacht; und als mich die Neugier, wie wohl alles ausgehen würde, vollends packte, nahm ich mir das Buch zur Hand. Band 1 war ja wirklich tolle Unterhaltung gewesen, während Band 2 meiner Meinung nach eine Nuance schwächer war. Aber wie verhielt es sich mit dem Finale? Würde der Abwärtstrend bestehen bleiben? Oder gab es doch nochmal einen großen Knall? Das und noch vieles mehr erzähle ich euch jetzt ganz ausführlich. Falls ihr also neugierig seid, dann bleibt jetzt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension.

Nachdem Band 2 doch einige sehr vielversprechende Wendungen bot und ganz neue Ansichten und Aspekte mitbrachte, war ich umso gespannter, auf den weiteren Verlauf; bzw. auf das große Finale der Trilogie. Der Klappentext verriet im Vorfeld gar nicht so viel über den möglichen Inhalt und dadurch war meine Neugier nur noch größer. Also begab ich mich zurück an die Black Forest High, an die Seite von Seven und all den anderen und musste feststellen, dass ich das Flair, das dort herrscht, und die Figuren echt vermisst habe.
Da Band 2 mit einem absolut fiesen Cliffhanger endet, ist es nur logisch, dass Band 3 unheimlich spannend beginnt. Ich habe, zugegebenermaßen, doch ein paar Seiten gebraucht, um wieder Fuß fassen zu können, doch in Anbetracht des Tempos und der Geschehnisse, die Schlag auf Schlag passieren, war der Einstieg dennoch unheimlich gelungen. Der rote Faden zieht sich auch hier nahtlos weiter und präsentiert uns eine Storyline, die wirklich Spaß macht. Nach dem fulminanten Start in dieses Finale wird es zwar zunächst ruhiger, aber trotzdem hält uns die Autorin mit interessanten Dialogen, spritzigem Humor und Aktionen auf der zwischenmenschlichen Ebene bei Laune. Mir gefiel besonders, wie vielsagend die Handlung eigentlich war. Schon in Band 2 hatte sich diese Wende angekündigt, aber hier vertiefte sie sich noch einmal deutlich. Nina MacKay erweckt die Geister zum Leben, haucht ihnen Charakterzüge und Emotionen ein und hebt sie so auf eine Stufe mit den Menschen. Noch in Band 1 waren sie eher Versuchskaninchen; Probanten und Mittel zum Zweck; was aber in dem Moment nicht negativ rüber kam. Erst als dann die Veränderung des Blickwinkels auftrat, merkte ich überhaupt, wie falsch das war, was da im Auftakt alles geschah und wie mit den Geistern umgegangen wurde. Eine schöne Entwicklung also, die ich gerne verfolgte und die immer wieder für Überraschungen sorgte.
Allgemein gibt es hier wieder einige Wendungspunkte, die die Handlung in immer wieder andere Richtungen lenkte und die Spannung konstant aufrecht hielt. Es gab weiterhin vieles zu entdecken und zu erleben und an Seven’s Seite machte das Ganze auch noch unheimlichen Spaß. Immer wieder manövrierte sich die junge Geistbegabte in scheinbar aussichtslose Situationen, aber ihr Kampfgeist und ihr gutes Herz waren ihr stets eine Hilfe im Kampf gegen das Böse. Wie man es von Nina MacKay kennt, wird manches durchaus auch mit Humor genommen. Heißt: obwohl es spannend, düster und zum Teil echt undurchsichtig war, gab es doch auch eine Leichtigkeit, mit der wir durch die Geschichte gleiten. Trotzdem entstand eine Atmosphäre, die zu fesseln wusste. Besagte Leichtigkeit nahm der Handlung dennoch nicht die Ernsthaftigkeit, was ich in Band 2 so auch schon positiv gelobt, und hier nur bestätigt gesehen habe.
Was aber wohl der positivste Punkt dieses dritten Bandes war, war die Tatsache, dass sich das Love Triangle schon recht früh auflöste. In den Vorgängern war dies immer wieder ein Kritikpunkt von mir gewesen, weil es dem eigentlichen Plot oftmals im Weg stand und den ersten Bänden einfach das Tempo raubte. Hier jedoch dröselte es sich auf und Seven traf endlich eine Entscheidung. Eine Entscheidung, die sehr zu meinem Gefallen beitrug. Endlich konnte sie sich auf einen der Zwillinge konzentrieren und auch wenn das endgültige Zueinanderfinden nicht ohne Probleme auskam, war es doch schön, es zu verfolgen.
Das Ende bot dann schlussendlich alles, was ich mir erhofft und gewünscht hatte: Rasanz! Denn das letzte Drittel nahm mich restlos gefangen und zwang mich regelrecht, die letzten Seiten in einem Rutsch durchzulesen. Spannung! Weil sich plötzlich doch nochmal einiges änderte und der Ausgang des Ganzen ungewiss schien. Gefühle! Weil Freundschaft und Liebe hier ganz nah beieinanderliegen und mit dem Finger darauf deutet, dass Menschen, denen man vertrauen kann und die am selben Strang ziehen wie man selbst, unabdingbar sind. Ein würdiges Spekatakel für eine wunderbare Reihe, die vor Charme, Witz und Innovation nur so strotzt. Man hätte es nicht stimmiger auflösen und beenden können, als es die Autorin schlussendlich hiermit getan hat.

Zu den Figuren hatte ich ja bereits einiges zu sagen. Und im Grunde hat sich an meiner Einstellung zu Seven und Co. rein gar nichts geändert. Noch immer gefielen mir die Protagonisten, sowie die Nebenfiguren extrem gut. Durch die Entscheidung für den einen Zwilling, wirkte Seven auch längst nicht mehr so unentschlossen und überfordert, sondern erschien mir hier als selbstsichere junge Frau, die weiß was sie will und wofür es sich, ihrer Meinung nach, zu kämpfen lohnt. Absolut sympathisch trat sie allerdings weiterhin auf – und auch ihre grundlegenden Wesenszüge behielt sie bei: ein großes Herz, Mut und die Fähigkeit, die Augen nicht vor Ungerechtigkeit zu verschließen. Die Geistbegabte hat jede Form von Naivität abgelegt und reift mit jedem Kapitel weiter zu einer Erwachsenen heran, was sie manchmal fast ein wenig .. nun.. wie soll man das ausdrücken.. arrogant wirken ließ. Obwohl Arroganz nicht genau das ist, was passt, um Seven zu beschreiben. Sie lehnt sich manchmal nur sehr weit auf dem Fenster, beruft sich ständig auf ihre Position und sieht sich, gefühlt, manchmal über allen anderen stehen. Aber das verzieh ich ihr genau so, wie die Naivität aus Band 1 + 2. Es war nicht zu übertrieben dargestellt, nur manchmal vielleicht etwas weniger nachvollziehbar. Ansonsten tat ich mir aber nicht weiter schwer damit, sie zu greifen. Ihre Handlungen und Gedankengänge, sowie ihre Ansichten waren in 99% der Fälle absolut authentisch und passend für ihre Persönlichkeit. Nun hab ich doch wieder viel erzählt, was ihr eigentlich schon größtenteils wusstet. Fakt ist jedenfalls: ich konnte herrlich leicht mit ihr mitfiebern und mitfühlen und mich von dem was sie erlebte, entschied und dachte, fesseln lassen.
Die Irving Zwillinge – Parker und Crowe, spielen ebenfalls wieder eine absolut tragende Rolle und sind aus diesem dritten Band quasi gar nicht mehr wegzudenken. Ihre Auftritte vermehrten sich sogar noch, weil eben eine Entscheidung von Seiten der weiblichen Protagonistin viel und das zunächst erstmal für eine Menge Wirbel und Chaos sorgte. Und obwohl ich gegen Crowe eine gewisse Abneigung in Band 2 entwickelt hatte, fiel er mir hier nicht mehr ganz so negativ auf. Noch immer leicht unsympathisch, aber wesentlich weniger kindisch und trotzig als noch im Vorgänger. Zwar wünschte ich mir von ihm noch eine Stufe mehr Entwicklung, aber man kann ja schließlich nicht alles haben. Crowe trug mit seinem Verhalten und seinen Wesenszügen trotzdem wunderbar dazu, dass die Geschichte vorankommt und das war mir in diesem Fall doch wichtiger, als jede Form der Sympathie. Wohingegen mir die Sympathie nicht egal war, war in Bezug auf Parker. Der war nämlich unsagbar sympathisch und liebenswert, vor allem wenn man ihn mit seinem Bruder vergleicht. Schon in den beiden Auftaktbänden war Parker immer der Ruhepol – der bedachtere, reifere und entspanntere der beiden; und deshalb für mich wohl auch genau deshalb mein Favorit. Parker ist ein Kämpfer. Jemand, der für die, die er liebt, alles tut und genau diese Aufopferungsbereitschaft machte ihn so nahbar. Selbst ich, als außenstehende Person fühlte mich an seiner Seite sicher.
Ansonsten gibt es eine Vielzahl an anderen Persönlichkeiten, die wir aber alle schon das ein oder andere Mal gesehen haben. So begeisterte mich nicht nur die Lehrerschaft, weil sie zum Teil sehr schrullig, andererseits aber auch total bodenständig wirkte; sondern auch die Feinde unserer Protagonisten, weil selbst die sehr spannende, interessante und vielschichtige Facetten auf Lager hatten. Mein Liebling ist und bleibt aber Remy, der wohl liebenswürdigste Geist auf diesem Planeten. Sollten Geister wirklich existieren, dann wäre Remy wohl derjenige, den ich am ehesten an meiner Seite haben wollen würde. Und Sorry. Aber Remy hat  so manch anderem die Show gestohlen.

Am Schreibstil von Nina MacKay hat sich nichts verändert. Noch immer liest er sich sehr schnell und einfach, aber auch atmosphärisch und fesselnd. Durch den Humor und den Charme wirkt so manch düstere Szene angenehmer, aber deshalb nicht weniger stimmungsvoll. Meiner Meinung nach trifft die Autorin die perfekte Mischung aus beidem: Witz und Ernst und kreiert so eine einmalig interessante Geschichte rund um die Black Forest High. Ich konnte mich wieder kinderleicht ins Internat für geistbegabte Jugendliche hineindenken und war oft richtig überrascht, wie sehr es mich doch in seinen Bann ziehen konnte und wie blitzschnell ich durch die Seiten rauschte. Authentische Dialoge und nachvollziehbare Emotionen rundeten die Erzählweise schlussendlich ab. Besonders gut fand ich auch die Gliederung; denn entgegen der beiden Vorgänger, haben wir hier nicht nur Seven’s Perspektive, sondern auch andere, die zusätzlich für Abwechslung sorgten und neuen Schwung mitbrachten. Der dritte und somit abschließende Band der Black Forest High – Trilogie, „Ghostkiller“ von Nina MacKay ist bietet ein würdiges Finale für eine wirklich unterhaltsame, spannende und atmosphärische Reihe. Die Entwicklung der Figuren ist toll zu verfolgen, macht Spaß und garantiert, dass man problemlos mit ihnen mitfiebern und mitfühlen kann. Das Liebes-Dreieck löst sich in diesem letzten Band zum Glück recht frühzeitig auf und lässt den Fokus auf die eigentliche Handlung wandern, sodass die Spannung, sowie die Überraschungsmomente, und der Tiefgang, genügend Raum hat, um sich richtig zu entfalten. Der Humor, der dabei mitschwingt lockerte so manch Passage auf, ohne dass die Geschichte an Ernsthaftigkeit verlieren würde. Auch wenn mir persönlich der Wow-Effekt bis zuletzt gefehlt hat, so war dies hier doch der stärkste Band der Trilogie. Er entlässt mich zufrieden, aber auch ein bisschen wehmütig aus der Black Forest High. Von mir definitiv eine Empfehlung. Falls euch Band 2 auch ein wenig enttäuscht hat: bleibt dran. Es lohnt sich.

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Nina MacKay, irgendwann in den ausgeflippten 80er-Jahren geboren, arbeitet als Marketingmanagerin (wurde aber auch schon im Wonderwoman-Kostüm im Südwesten Deutschlands gesichtet). Außerhalb ihrer Arbeitszeiten erträumt sie sich eigene Welten und führt imaginäre Interviews mit ihren Romanfiguren. Gerüchten zufolge hat sie früher als Model gearbeitet und einige Misswahlen auf der ganzen Welt gewonnen. Schreiben ist und war allerdings immer ihre größte Leidenschaft.

(c) by Piper Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Piper Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.