||» Rezension «|| „Die Spionin des Winterkönigs“ von Tereza Vanek
Tereza Vanek
Verlag: Edel Elements
Reihe/Serie: Einzelband
Erscheinungsdatum: 07.Dezember.2017
Seitenanzahl: 369
ISBN: 978-3570174395
Genre: historischer Roman
Übersetzer: [auf deutsch erschienen]
Format: eBook
Unverbindliche Preisempfehlung: 6,99€
Kaufen? *Amazon* »♥« *Verlag*
Leseprobe: leider nicht gefunden
Der Einstieg glückte mir ganz ohne Probleme. Alles beginnt mit einem sehr schönen Prolog, der erste Zeichen darauf, dass wir uns in einer ganz anderen Zeit befinden, aufweist. Wir begleiten Froni und Friedrich als Kinder, dürfen in ihren Alltag eintauchen und müssen doch sehr schnell feststellen, dass die beiden aus völlig unterschiedlichen Welten stammen. Die Vertrautheit zwischen ihnen ist dennoch mit Händen greifbar und sehr schön in Szene gesetzt. Und auch nach dem Prolog schafft es die Autorin, die damalige Zeit unglaublich authentisch und echt darzustellen, sodass ich als Leser wunderbar leicht ins 17. Jahrhundert abtauchen konnte. Wir treffen bereits auf den ersten Seiten auf viele, wichtige Figuren, die später noch wichtige Rollen einnehmen und deshalb maßgeblich an dem Ablauf der Geschichte beteiligt sind. Wir lernen also einige Charaktere kennen, können uns ein Bild von ihnen machen und werden langsam aber sicher an den Hauptplot heran geführt.
[Erster Satz aus „Die Spionin des Winterkönigs“ von Tereza Vanek]
Wer mir aber viel lieber war, war Marek. Dieser Mann hatte etwas an sich, das mich total gefangen nahm. Er war seinem Glauben gegenüber enorm loyal, vertrat seine Ansichten beinah schon mit Sturheit und wirkte einfach so lebensecht, als würde er direkt neben mir sitzen, anstatt nur in einer Geschichte existieren. Ich mochte ihn unglaublich gern und bin selbst jetzt immer noch traurig, ihn „verloren“ zu haben, indem ich das Buch beendet habe.
Alle anderen Figuren waren auch sehr detailliert und authentisch; besonders Elizabeth fand ich unglaublich gelungen und sehr gut vorstellbar. Doch auch Yveta, Jane,Karl, Jan und Co. stachen aus der Masse an Buchfiguren heraus.
Die Storyline an sich war natürlich auch eine Wucht. Nicht nur, dass wir hier überraschend vielen historischen Fakten treffen; auch die Spannung bleibt nicht auf der Strecke. Die Autorin hat es hier geschafft, eine tolle Geschichte rund um wahre Begebenheiten zu schaffen und Fiktion mit Realität zu kombinieren. Während der Prolog und der eigentliche Einstieg in die Geschichte noch sehr interessant und auch recht informativ gestaltet wurde, kam dann ein wenig Ruhe ein, die sich auch ein wenig hinzog. Nichts desto trotz entwickelte sich dann danach aber eine sehr mitreißende Spannung, die sich immer deutlicher zeigte und mich schon ab der Mitte total in ihren Bann zog und mitreißen konnte. Die Plots waren alle schön insziniert, teils schockierend, teils emotional, teils einfach herzerwärmend – das sind Adjektive, die ganz klar darauf hindeuten, dass das Buch rund um die Umsetzung herum alles hatte, was ich mir stets wünsche. Auch das große Finale wurde ausschweifend abgehandelt, keineswegs zu kurz oder zu platt. Tereza Vanek griff noch einmal so richtig in den Tempo-Topf und holte absolut alles heraus, was es rauszuholen gab. Einzig und allein „der Epilog“ – also quasi die Szene nach dem großen Finale – fand ich etwas ernüchternd, wenngleich ich das jetzt auch nicht als den größten Kritikpunkt betrachte; solange das Finale passt, kann ich gut mit diesem Ende leben.
„Die Spionin des Winterkönigs“ von Tereza Vanek ist eine spannende, authentische Geschichte, die sich im 17.Jahrhundert abspielt und dabei nicht nur auf Unterhaltung, sondern auch auf wahre Fakten setzt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir nicht nur unterhalten werden, sondern auch noch was über die damalige Zeit, über den Winterkönig und seine Gemahlin und, allem voran: den Beginn des dreißigzährigen Krieg. Mir persönlich hat das unglaublich zugesagt und ich war überrascht, wie leicht die Informationen dem Leser zugespielt werden, ohne dass die eigentliche Geschichte an Fahrt verliert. Meine einzige Kritik sind die Charaktere; oder besser gesagt, unsere Hauptfigur Froni, mit der ich nicht immer einer Meinung war und die mich teilweise echt ein paar Nerven gekostet hat. Alles andere, d.h.: der Stil, die Idee und vor allen Dingen die Spannung war in meinen Augen nahezu perfekt umgesetzt und entsprach total meinen Wünschen und Erwartungen. Tolle Geschichte, die sich jeder Fan dieses Genre unbedingt mal anschauen sollte. Von mir gibt es folgende Bewertung; einfach weil mir fürs Highlight noch eine Spur gefehlt hat. Nichts desto trotz gibt es eine riesige Lese-Empfehlung; durchaus auch für Einsteiger ins Historische.
Die Autorin über sich: Ich bin gebürtige Tschechin, in München aufgewachsen und seit 2007
veröffentlichte Autorin. Den Traum vom Schreiben hatte ich schon mit 14,
doch musste sehr viel Zeit vergehen, bis er wahr wurde.
Vorher
ging ich brav zur Schule, studierte Sprachen, lebte einige Zeit im
Ausland und schlug mich mehr oder weniger begeistert mit den
verschiedensten Jobs durchs Leben. Doch der Drang zu schreiben ließ mich
nicht los, so dass ich mich schließlich doch ernsthaft ans Werk machte –
und dann viel schneller einen Verlag fand als angenommen.
Mein
besonderes Interesse beim Schreiben gilt historischen Ereignissen,
ungewöhnlichen Frauengestalten und der Begegnung von Menschen aus
verschiedenen Kulturkreisen.
Ansonsten wohne ich wieder in München mit Mann, Stieftochter, vier Katzen und fünf Papageien.
Hallo und guten Tag,
hm, irgendwie schon der Zwischenraum zwischen Kopf und Kleid komisch aus oder scheint das nur so?
Nackte Haut, ein Hut oder ein ungekehrter Pilz…was soll das sein? Denn sonst finde ich die Covergestaltung durchaus gelungen, aber das ich weiß ja auch nicht….
LG..Karin…
Hallo Karin.
Ich gehe mal davon aus, dass es sich um eine Pelz-Stola handelt? Als genau das habe ich es zumindest bisher betrachtet. Ich finde das Cover auch total schön, auch wenn es irgendwie falsche Erwartungen weckt. Es ist weniger eine Liebesgeschichte als viel mehr eine extrem informative aber dennoch unhaltsame Geschichte rund um die damalige Zeit. 🙂 Obwohl die Gefühle natürlich auch vertreten sind.
Liebe Grüße, Patch ♥
Huhu!
Ich lese auch eher selten historische Romane und frage mich dann oft: warum eigentlich? Aber 2018 möchte ich da ein bisschen dran arbeiten.
Von dieser Autorin habe ich schon "Im Dienst der Gräfin" gelesen und war sehr angetan davon, deswegen möchte ich noch weitere Bücher von ihr lesen.
Bei diesem Buch hier fand ich den Klappentext auch direkt sehr ansprechend. Meist brauche ich bei einem historischen Roman ein bisschen, bis ich alle Zeitstränge und Charaktere sortiert habe, da finde ich es sehr wichtig, dass der Fokus direkt auf den wichtigsten Charakteren liegt.
Ob ich Froni mögen würde, da bin ich noch unschlüssig, aber manchmal sind die eher schwierigen Charaktere ja auch die interessantesten.
Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt.
LG,
Mikka
Hallo Mikka 🙂
Das kann ich voll und ganz nachvollziehen – ich lese auch viel zu selten historische Romane, aber mir muss auch der Sinn danach stehen. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich noch nie einen richtig schlechten historischen Roman gelesen habe; jeder einzelne hat mich auf seine Weise überzeugt. 😉
Ich kann dir dieses Buch wirklich nur empfehlen – es macht unheimlichen Spaß und es gibt so vieles zu entdecken, das auch der Wahrheit entspricht und nicht nur Fiktion ist. Ich werde mir auch definitiv weitere Bücher der Autorin anschauen.
Froni ist tatsächlich nicht immer einfach, aber ich glaube, im Großen und Ganzen kann man sie doch gern haben 🙂
Ich werde dich und deinen Blog auf alle Fälle im Auge behalten und bin gespannt, was ich durch dich noch so entdecken darf ♥
Allerliebste Grüße,
Patchi 🙂