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13. Dezember 2020 0 Von Patchis Books

Achtung! Band 2 einer mehrteiligen Reihe. Spoiler zu Band 1 sind möglich.
» hier « gelangt ihr zur Rezension zu „Save Me“

SAVE YOU
Mona Kasten
New Adult
Band 2 von 3
Maxton Hall Trilogie
384 Seiten
25. Mai 2018
Lyx Verlag
Paperback
12,90€
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„Du hast mir das verdammte Herz rausgerissen. Und ich hasse dich dafür. Aber ich liebe dich auch, und das macht das Ganze so viel schwerer.“

Ruby ist am Boden zerstört. Noch nie hatte sie für jemanden so tiefe Gefühle wie für James. Und noch nie wurde sie so verletzt. Sie wünscht sich ihr altes Leben zurück ― als sie auf dem Maxton Hall College niemand kannte und sie kein Teil der elitären und verdorbenen Welt ihrer Mitschüler war. Doch sie kann James nicht vergessen. Vor allem nicht, als dieser alles daransetzt, sie zurückzugewinnen …

(c) by Lyx Verlag

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich den ersten Band dieser Trilogie, also „Save Me“gelesen und war eher so mittelmäßig begeistert. Es gab relativ wenig spannendes und auch wenn’s ganz unterhaltsam war irgendwie, war es doch nichts, was man nicht schon tausend Mal gelesen hat. Da aber Band 2 und 3 ohnehin noch hier rum lagen und ich die Reihe irgendwann doch mal beenden möchte, habe ich nun doch die Motivation gefunden, um weiterzulesen. Ob ich mir das hätte schenken können, oder ob ich es bereue, so lange gewartet zu haben, verrate ich euch jetzt. Falls ihr also neugierig seid, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension zu „Save You“.

Da nun doch einiges an Zeit vergangen ist, seitdem ich Band 1 gelesen habe, glückte der Einstieg nicht ganz so problemlos, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Erinnerungen an die Geschehnisse aus „Save Me“ waren entweder komplett verschwunden, oder zumindest sehr verwaschen. So hat es einige Zeit gedauert, bis ich mich an der Seite von Ruby & Co. wieder einigermaßen zurechtfand und dem Geschehen richtig folgen konnte. Doch selbst dann wollte sich nicht die erhoffte Spannung einstellen. Genau so wie in Band 1 herrschte auch hier dauerhaft ein ewiges Hin und Her und unnötiges, zum Teil sich wiederholendes Drama. Es wirkt, als wäre die Story wie Kaugummi in die Länge gezogen worden, nur um möglichst viele Bände herauszuholen.
Das was zwischen Ruby und James passiert, war schon zu Beginn der Trilogie nicht wirklich fesselnd, aber immerhin noch ganz interessant. In diesem zweiten Band gibt es so wenige Plots, dass die Handlung mehr oder weniger auf der Stelle tritt und man einfach aus meilenweiter Entfernung schon jede noch so kleine Wendung kommen sieht. Die Grundstimmung trug auch nicht unbedingt dazu bei, am Ball bleiben zu wollen. Sie ist unheimlich erdrückend, traurig und belastend und hat sich binnen weniger Sekunden auf mich übertragen. Und das ist, abwechslungshalber, nichts gewesen, was ich als positiv empfunden hätte – im Gegenteil. Es hatte beinah eine depressive Note und ich fühlte mich nicht wohl an der Seite der Figuren. Viel Geweine, tausende Missverständnisse und zu wenig Kommunikation. Dazu noch Alkohol,- und Drogenmissbrauch und eine gute Portion Egoismus und Gejammer. Damit lässt sich dieser zweite Band ganz gut beschreiben. Mal abgesehen davon, dass eine Triggerwarnung irgendwie doch angebracht gewesen wäre, fehlte auch sonst noch einiges, was es für eine gute NA-Story braucht. Denn hätte man mal einen nützlichen Dialog eingebaut, wäre dieser Band, und wahrscheinlich auch der nächste unnötig gewesen; weil alles hätte kinderleicht gelöst werden können. Obwohl; es gab einen kleinen Nebenstrang – also eine Geschichte, die sich parallel zu der von Ruby und James abspielt und die fand ich wirklich interessant. Zu wenig behandelt, als dass sie spannend gewesen wäre, aber es war dieser eine kleine Lichtblick, der mich durch dieses Buch trieb. Und es ist auch der Grund, warum ich Band 3 noch eine Chance gebe.
Denn bis auf den Epilog, der bereits ankündigt, was in besagten Nebenstrang geschehen könnte, war das Ende dieses zweiten Romans einfach blass und unglaublich vorhersehbar. Der ganze Aufbau des Buches war das, aber besonders das Ende ließ mich einfach ungläubig auflachen. Es lief supergut; und dann Überraschung!! Nächstes Drama. Ich bin ehrlich enttäuscht von Ruby und James, bin dafür aber umso glücklicher, Ember und Lydia näher kennengelernt zu haben & sie in Band 3 wieder zu treffen.

Wo wir auch direkt bei den Figuren wären. Ruby und James als Protagonisten sind eigentlich nicht mal großartig verkehrt. Im Gegenteil. Sie könnten sogar ganz interessant sein; wäre da nicht das naive Verhalten und die tausend Fehler, die sie immer und immer wieder begeben. James gefiel mir dabei noch eine Spur besser, schlicht weil er noch ein bisschen realistischer dargestellt wurde als Ruby. James hatte weitreichende Probleme, mit denen er anfangs keineswegs so umgeht, wie es für richtig gehalten wird. Er zerbricht ein bisschen und weiß sich selbst nicht mehr zu helfen als sich in die tröstenden Arme von Alkohol und Drogen zu flüchten. (an dieser Stelle ein kleiner Einwurf: ich hätte mir definitiv mehr Aufklärung zu diesem Thema gewünscht – besonders in Bezug auf die Drogen. So vermittelt man schnell das Bild, Kokain und Co. wäre harmlos und ein „normaler Rettungsanker“). James musste jedenfalls einiges ertragen, stürzte aber fing sich irgendwann auch wieder auf und wuchs an den Hindernissen, die ihm das Leben in den Weg legte. Trotzdem komme ich nicht umhin zu sagen, dass ich ihn auch als reichlich naiv wahrnahm. Er trug sein Herz am rechten Fleck und opferte sich für seine Freunde regelrecht auf, aber das änderte nichts dran, dass er zu viel für selbstverständlich nahm und einfach anstrengend war. Aber alles in allem mochte ich ihn doch ganz gern, eben weil er lebendiger war und nicht fehlerfrei.
So wie Ruby. Ruby hatte es schon in Band 1 recht schwer bei mir. Ich fand sie sehr stereotypisch und gewöhnlich; fast ein bisschen zu glatt, für meinen Geschmack. Und dieser Eindruck verstärkte sich in diesem Band 2 noch zusätzlich. Ruby schien alles zuzufliegen, und als sie plötzlich merkt, dass das Leben kein Ponyhof ist, versinkt sie in weinerlichem Gejammer. Erst nach und nach versteht sie, dass die Welt nicht immer so schön ist und so problemlos, wie sie es kennt. Und erst ab dem Moment, in dem sie die Augen öffnet, fand ich auch wieder einen gewissen Draht zu ihr. Ruby war von einem Moment auf den anderen sympathisch, ja fast liebenswert. Nicht fehlerfrei, und manchmal auch echt nervig – aber sie schien an ihrem gebrochenen Herzen zu wachsen. Sie setzte sich plötzlich für ihre Freunde ein, tat alles in ihrer Macht stehende um ihnen zu helfen und für sie da zu sein. Das schenkte ihr definitiv den ein oder anderen Pluspunkt. Trotzdem fand ich so manch Gedankengang, und noch mehr Handlungen nicht so recht nachvollziehbar. Manchmal wirkte es fast ein bisschen weltfremd, wie sich Ruby gab und was die dachte. So komplett fern ab von jeder Glaubwürdigkeit. Es fällt mir schwer, diese zwiespältigen Eindrücke in Einklang zu bringen, aber ich denke, es schwankte einfach extrem. Mal mochte ich sie und bewunderte sie für ihre aufopferungsvolle Art; im nächsten Moment trieb sie mich mal wieder zur Verzweiflung.
Die Nebenrollen waren dafür mein Highlight in diesem Buch. Sie alle waren erstaunlich vielfältig ausgearbeitet, sehr glaubhaft und greifbar und alles in allem einfach viel besser dargestellt, als James und Ruby. Das kann natürlich auch daran liegen, dass uns Lesern zu wenig Zeit mit ihnen zugestanden wurde, um ihre Macken kennenzulernen aber Ember und Lydia, Wren und Co. gefielen mir extrem gut. Ich habe die beiden Mädels unheimlich ins Herz geschlossen, mit ihnen mitgefühlt und mitgefiebert und mich jedes Mal gefreut, wenn sie wieder auftauchten. Logischerweise gab’s natürlich auch die, die direkt einen tiefen Hass im Leser wecken und das gelang ihnen auch echt gut.

Zu guter letzt noch ein weiterer positiver Aspekt des Buches: Mona Kasten’s Schreibstil ist so angenehm und leicht wie eh und je. Auch dieser Band hat sich wieder sehr locker und vor allen Dingen schnell lesen lassen und war, je nach Situation, total atmosphärisch. Die Autorin versteht sich einfach darauf, Wohlfühl-Geschichte zu erzählen; wobei es hier sicher der Handlung geschuldet ist, dass ich mich persönlich nicht so recht fallen lassen konnte.Dennoch ist der Stil bildhaft und gut verständlich; vllt fast ein wenig zu „jung“ für die Thematiken, die behandelt werden, aber mir persönlich sagte er, wieder einmal sehr zu.
Ebenso gefiel mir auch die Gliederung. Soweit ich mich erinnere, haben wir Band 1 lediglich aus James‘ und Ruby’s Sicht gelesen. Hier kommen plötzlich auch Ember und Lydia’s Perspektiven dazu und gerade weil ich die beiden so gerne mochte, freute ich mich, nun auch durch ihre Augen blicken zu dürfen. Das brachte uns nicht nur James und Ruby näher, sondern eben auch vermeindliche Nebenrollen. Gut gelöst und passend zur Geschichte.

„Save You“ von Mona Kasten hängt leider deutlich hinter dem Vorgänger her und beweist eigentlich nur, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen ist. So manches, wenn nicht sogar alle Probleme hätten durch einfache Kommunikation vermieden oder zumindest gelöst werden können. Aber stattdessen wiederholt sich das unnötige Drama immer wieder und die Handlung wird zunehmend vorhersehbarer und klischeehafter. Lediglich die Nebenfiguren bringen noch etwas Lesespaß und auch nur sie sind der Grund, wieso ich Band 3 noch gerne lesen möchte. Ruby und James sind zwar stellenweise sympathisch, überzeugen aber nicht. Schade.

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Mona Kasten wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.