||» Rezension «|| Throne of Glass 03: Erbin des Feuers [von Sarah J. Maas]

||» Rezension «|| Throne of Glass 03: Erbin des Feuers [von Sarah J. Maas]

22. Juni 2021 0 Von Patchis Books

Achtung! Band 3 einer mehrteiligen Reihe. Spoiler zu den Vorgängern sind möglich.
» Hier « geht’s zur Rezension zum ersten Teil „Throne of Glass 01: die Erwählte“
» Hier « geht’s zur Rezension zum zweiten Teil „Throne of Glass 02: Kriegerin im Schatten“

THRONE OF GLASS
– Erbin des Feuers –
Sarah J. Maas
Übersetzer: Ilse Layer
High Fantasy
Band 3 von 8
Throne of Glass – Reihe
672 Seiten
23. Oktober 2015
dtv Verlag
Taschenbuch
12,95€
Kaufen?
» Amazon « || » Verlag «
» Leseprobe «
#werbung


Von den Salzminen Endoviers über das gläserne Schloss in Rifthold bis nach Wendlyn – ganz gleich, wohin Celaenas Weg führt, sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und dem Geheimnis ihrer Herkunft. Einem Geheimnis, das alles – ihre Gegenwart und ihre Zukunft – für immer verändern wird.

(c) by dtv Verlag

Also ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich den Hype rund um diese Reihe etwas übertrieben fand. Ich dahcte mir dauerhaft: so gut kann das doch gar nicht sein, der Klappentext klingt zumindest nicht bahnbrechend. Dann hab ich Band 1 gelesen und fand ihn schon enorm stark; Band 2 hingegen stellte alles in den Schatten und fegte mich regelrecht von den Füßen. Auf einmal verstand ich doch tatsächlich, was alle so feiern. Kein Wunder also, dass ich mich umgehend auch in Band 3 stürzen musste; vor allem nach dem fiesen Cliffhanger am Ende des zweiten Teils. Heute möchte ich euch gern verraten, wie mir „Erbin des Feuers“ gefallen hat. Falls ihr also mehr wissen möchtet, bleibt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension.

Schon in den Rezensionen von Band 1 + 2 hab ich sehr vom Schreibstil der Autorin geschwärmt. Daran hat sich nichts geändert, sondern im Gegenteil: der Eindruck hat sich nur noch mehr verstärkt. Sarah J. Maas schreibt wahnsinnig einnehmend, bildhaft und lebendig. Während des Lesens hatte ich durchweg das Gefühl, selbst ein Teil der Handlung zu sein – mich mitten drin zu befinden, quasi. Ich konnte mir die einzelnen Örtlichkeiten, ja die gesamte Welt, wunderbar leicht vor Augen führen und fand mich, trotz einigen Setting-Wechseln problemlos zurecht. Die Atmosphäre war ebenso mitreißend und packend, wie die Handlung an sich. Die Stimmung in diesem dritten Band ist düster, zum Teil richtig gruselig, zum Teil emotional und an deren Stellen wieder umso actionreicher. Allgemein ist das Erzähltempo sehr stramm und die Geschehnisse reihen sich nahtlos aneinander und die Magie war ebenfalls verständlich und logisch in die Handlung eingewoben. Alles in allem wieder ein rund herum perfekter Schreibstil, der durch eine stimmige Gliederung abgerundet wird.
Denn erzählt wird nicht nur aus Calaena’s Sicht, sondern aus noch einigen mehr. Zu Beginn tat ihr mir etwas schwer, die einzelnen Perspektiven den entsprechenden Figuren zuzuordnen, doch schnell kristallisieren sich die Unterschiede heraus und schon bald konnte ich dem Geschehen stolperfrei folgen. Sarah J. Maas schafft es, jedem Charakter seine eigene „Art“ zu verleihen, sodass man die Sichten allein durch das Auftreten der jeweiligen Hauptfigur unterscheiden und zuordnen kann.

Wie man jetzt vielleicht schon erahnen kann, geht die Lobeshymne bei den Charakteren weiter. Denn obwohl hier plötzlich sehr viel mehr Figuren eine Rolle spielen, kommt dennoch kein Gefühl von Überschwang auf. Calaena steht nach wie vor im Mittelpunkt und nimmt den wohl größten Raum ein. Dicht gefolgt von Dorian und Chaol, die schon von Anfang an eine tragende Position innehatten und auch hier wieder unverzichtbar für die Handlung sind. Alle drei durchleben aber eine intensive Entwicklung und meine Sympathien haben sich mittlerweile etwas verlagert. So liebe ich Calaena und Chaol nach wie vor sehr, einfach weil sie beide, sowohl in Kombination als auch im Alleingang sehr lebendige, explosive Persönlichkeiten sind, die Mut, Stärke, Klugheit und Authenzität an den Tag legen. Besonders Calaena glänzt durch ihr Auftreten und begeistert mit etlichen, unvorhersehbaren Facetten. Allgemein ist es absolut faszinierend, was aus der ohnehin schon charakterstarken jungen Frau aus Band 1 bis dato geworden ist; und noch beeindruckender ist, dass sie sich selbst stets treu geblieben ist und ihre charakteristischen Wesenszüge nicht verloren hat. Sie ist noch immer die Bad Ass B****, als die wir sie kennen und lieben gelernt haben, aber inzwischen doch etwas reifer und bedachter, in dem was sie tut. Ich bin ein riesengroßer Fan von ihr und freue mich diebisch darüber, sie noch über mehrere Bände hinweg begleiten zu können.
Chaol’s Dasein hat inzwischen eine etwas andere Daseinsberechtigung, immerhin liegen seine Aufgaben und Prioritäten nun etwas anders, als in Band 1 – aber das macht ihn nur umso greifbarer. Wir lernen den Kommandanten der königlichen Garde von einer völlig neuen Seite kennen, erleben Abwechslung und einen wirklich großen Facettenreichtum. Während er zuvor einfach nur unglaublich attraktiv und ein herzensguter Kerl war, so ist er hier einfach unglaublich attraktiv und ein herzensguter Kerl und ein Kämpfer. Jemand, der so viel auf sich nimmt für diejenigen, die er liebt; gleichzeitig aber kaum Skrupel kennt. Hach Chaol – er ist nach wie vor mein Highlight in der Geschichte.
Wäre da nicht Rowan. Rowan, mit dem man zunächst gar nichts anzufangen weiß, aber am Ende absolut nicht mehr aus Throne of Glass wegzudenken ist. Ein unglaublich spannender Charakter, der Chaol beinah den Rang abläuft. Und vielleicht auch der Grund, warum Dorian immer weiter in den Hintergrund rückte und kaum noch Beachtung vom Leser geschenkt bekommt. Denn die Sympathien dem Königssohn gegenüber gehen zurück. Ich konnte längst nicht mehr alles nachvollziehen, was er tat und dachte, fand ihn aber an sich immer noch recht interessant zu verfolgen. Er schien tatsächlich kein schlechter Mensch zu sein, aber leider auch nicht der große Rebell, als was er anfangs gehandelt wurde.
Und zu guter Letzt auch noch ein paar Worte zu meiner heimlichen Favoriten: Manon Blackbeak. Was bitte ist sie für eine schlagfertige, draufgängerische, skrupellose und mutige Figur? Eine Hexe, inmitten des normalen Wahnsinns, die sich von niemandem was sagen lässt; brutal ehrlich ist und ihren Kopf immerzu durchsetzt. Ich bin fast gewillt zu sagen, dass Manon unserer Calaena deutliche KOnkurrenz macht, denn beide sind totale Bad Ass Charaktere. Lediglich ihr Platz in der Welt ist ein anderer – und der von Manon verspricht noch eine ganze Menge Zündstoff. Ich freu mich wahnsinnig darauf, die junge Hexe bald schon in den Folgebänden noch mehr in Action zu erleben!
Ansonsten gab ich natürlich auch wieder die gängigen Nebenfiguren. Hier muss ich sagen, dass auch da die Anzahl doch sehr in die Höhe schoss. Manche waren sehr wichtig fürs Geschehen, andere wiederum sind eher nebensächlich und verschwinden recht fix wieder von der Bildfläche verschwunden. Aber sie alle waren sehr abwechslungreich; glichen sich kaum und boten eine große Vielfalt an Charaktereigenschaften. Eine rund herum gelungene Charaktergestaltung, wie ich es auch nicht anders erwartet hatte.

Der Grundgedanke des dritten Bandes ist genau so vielversprechend, wie der der Vorgängerbände. Und wieder verrät der Klappentext gefühlt nichts über die eigentliche Handlung. Ich muss ja sagen, dass ich das mehr als großartig finde! So kann man völlig uneingenommen an die Geschichte ran gehen und sich schlicht überraschen lassen. Und Überraschungen gibt es – das verspreche ich euch. Aber fangen wir, wie immer, ganz vorn an, bevor ich alles durcheinander erzähle:
Der Einstieg ist mir leider nicht ganz so leicht geglückt, wie ich mir das erhofft hatte. Dazu trug zum einen bei, dass eben sehr viele neue Sichten dazu kommen und es einfach etwas dauert, sich einen Überblick zu verschaffen, sich an alle zu gewöhnen, die jeweiligen Rollen zu begreifen, etc. Zum anderen hatte ich auch das Gefühl, dass der Anfang sehr ruhig gehalten war. Es passiert im Grunde immer etwas, und langweilig wird’s bei Throne of Glass grundsätzlich nie, aber das Tempo ist in der ersten Hälfte noch etwas gedrosselt. Es ist viel Theorie am Start, man muss sich einfinden und zurechtfinden und die ganzen Figuren kennenlernen; ihre Positionen und Absichten durchschauen und auch das Setting entdecken. Das dauert, und das ist völlig in Ordnung. Sarah J. Maas hat es trotzdem geschafft, mich auch in diesem ruhigen Part, der sich locker bis zur Hälfte erstreckt, an die Seiten zu fesseln und das ist ein Talent, das man ihr einfach nicht absprechen kann.
Aber spätestens ab der Hälfte nimmt die Geschichte so richtig an Fahrt auf und alle Action, die zunächst gefehlt hat, wird jetzt nachgeholt. Das Buch ist wie ein Tornado, der sich langsam aufbaut aber dann mit größter Gewalt alles nieder reißt, was ihm in den Weg kommt – unter anderem auch den Leser. Es passiert plötzlich so viel, so schnell und so unerwartet; da ist es ein wahrer Segen, dass uns anfangs die Zeit gelassen wurde, um die einzelnen Fäden entwirren und greifen zu können. Wäre das nämlich nicht so gewesen, wäre die Handlung in einem absoluten Chaos ausgeartet. Es hatte also durchaus seinen Sinn, dass man sich zunächst eher aufs Kennenlernen konzentriert. Dafür gibt’s, wie gesagt, danach umso mehr zu entdecken, zu erleben und vor allem zu ÜBERleben. Die einzelnen Stränge bergen plötzlich ein riesiges Potential und so viel Explosivität, nähern sich einander an, entfernen sich wieder voneinander, überkreuzen sich und laufen zusammen! Es gab so viele Facetten innerhalb der Handlung, und jede einzelne für sich war schon ein Highlight. Die Kombination aus den ganzen Wesen, die auftauchen, die Charaktere und die Begebenheiten sind herrlich stimmig miteinander verbunden und trotz aller Unterschiede harmonieren sie miteinander. Die zweite Hälfte dieses Buches war episch – anders lässt es sich nicht beschreiben. Episch, legendär, spektakulär. Und dass dann auch das Ende vollends überzeugt, ist keine große Überraschung mehr. Was aber stattdessen schockiert ist der Aufprall der einzelnen Stränge. Vieles, was über alle Seiten logisch erschien, war plötzlich ganz anders und wurde binnen Sekunden in ein völlig neues Licht gerückt. Was für ein Finale! Wow! Ich konnte gar nicht so schnell hören, wie ich erfahren wollte, was da noch auf uns zu kommen sollte. Denn es waren doch längst alle Register gezogen; was sollte da noch kommen? Lasst euch eins gesagt sein: Sarah J. Maas setzt garantiert IMMER noch eins oben drauf. Die ganzen Überraschungen und Wendungen, die unerwartet auftauchenden Verbindungen – die Aufklärung mancher Absichten.. es macht mich regelrecht sprachlos, was in diesem dritten Band geschah. Und natürlich endet auch er wieder mit einem fiesen Cliffhanger.

„Throne of Glass 03: Erbin des Feuers“ von Sarah J. Maas beginnt mit der Einführung in die neue Welt und all die neuen Figuren – das Kennenlernen steht zunächst an oberster Stelle. Und das war auch bitternötig, um die zweite Hälfte verfolgen zu können. Denn von jetzt auf gleich nahm die Geschichte massiv an Fahrt auf und explodierte regelrecht. Die einzelnen Erzählstränge entluden sich wie Blitze und das Tempoo war unbeschreiblich rasant. Eine Überraschung jagt die Nächste, eine Wendung reiht sich nahtlos an die vorherige an und als Leser fällt es einem, dank des eher gemächlichen Einstiegs, leicht, nicht die Überblick zu verlieren. Wieder also ein absolut perfekter Roman, der mit so viele Facetten aufwartet, dass man einfach sprachlos zurückbleibt. Hier treffen Hexen auf Könige, Monster auf Elfen und mitten drin steckt unsere Calaena, die einen grandiosen Job macht. Natürlich gibt’s dafür wieder die Bestnote!

» » » Sarah J. Maas « « «
Sarah J. Maas wuchs in Manhattan auf und lebt seit einiger Zeit mit ihrer Familie in Pennsylvania. Bereits mit sechzehn schrieb sie den ersten Entwurf zu ihrer Erfolgsserie ›Throne of Glass‹. Ihre zweite Serie, ›Das Reich der sieben Höfe‹, hat eine ebenso große internationale Fangemeinde. Die Bücher der gefeierten Fantasy-Autorin sind weltweit erfolgreich und wurden mittlerweile in 36 Sprachen übersetzt. Auch in Deutschland stürmt sie regelmäßig die Bestsellerlisten.

(c) by dtv Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim dtv Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.