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29. Dezember 2020 0 Von Patchis Books

Achtung! Band 3 einer mehrteiligen Reihe. Spoiler zu Band 1 + 2 sind möglich.
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SAVE US
Mona Kasten
Young Adult
Band 3 von 3
Maxton Hall Trilogie
374 Seiten
31. August 2018
Lyx Verlag
Paperback
12,90€
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#werbung #rezensionsexemplar


Können sie sich retten? Oder werden sie sich gegenseitig zerstören?

Ruby steht unter Schock: Sie wurde vom Maxton-Hall-College suspendiert. Und das Schlimmste: Alles deutet darauf hin, dass niemand anders als James dafür verantwortlich ist. Ruby kann es nicht glauben – nicht nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden haben. Sie dachte, dass sie den wahren James kennengelernt hat: den, der Träume hat, den, der sie zum Lachen bringt und ihr Herz mit einem einzigen Blick schneller schlagen lässt. Doch während Ruby dafür kämpft, trotz allem ihren Abschluss machen zu können, droht James einmal mehr unter den Verpflichtungen gegenüber seiner Familie zu zerbrechen. Und die beiden müssen sich fragen, ob die Welten, in denen sie leben, nicht vielleicht doch zu verschieden sind …

 

(c) by Lyx Verlag

Anfang des Monats noch war ich unschlüssig, ob ich die Reihe wirklich fortsetzen will. Jetzt aber fiel die Entscheidung, die Trilogie zu verkaufen. Doch zuvor musste meine Neugier dann doch irgendwie gestillt werden und ich schnappte mir den dritten und somit letzten Band, um zu erfahren, wie es mit Ruby und James zu Ende geht. Heute kann ich echt zumindest verraten, wie mir das große Finale der Maxton Hall Trilogie gefallen hat; wie die Geschichte aus geht, müsst ihr natürlich selbst lesen. Falls ihr also noch unschlüssig seid, dann hilft euch vielleicht meine Meinung. Wenn ihr neugierig seid, bleibt jetzt gerne dran. Viel Spaß bei der Rezension. ♥

Ruby und James wieder zu treffen, löste erst einmal nicht die erhoffte Freude aus. Da ich schon in den Vorgängerbände gewisse Probleme mit ihnen hatte und so manch Handlung vom Ende des zweiten Bandes überhaupt nicht nachvollziehen konnte, war der Einstieg erst einmal etwas mühselig. Trotzdem kam ich im Allgemeinen gut in die Geschichte rein. Ruby hatte es da noch etwas einfacher als James und das, obwohl ich ihn sonst deutlich lieber mochte. Ruby ist auch in diesem letzten Band wieder sehr organisiert und strukturiert. Sie hat klare Ziele und als die Pläne dann plötzlich ins Wanken geraten, fängt auch sie an etwas zu Straucheln. Man merkt, dass sie nicht unfehlbar ist und sich auch nicht dafür hält. Ruby musste im Laufe der Reihe einiges einstecken und ich muss sagen, trotz ihres zarten Alters bewies sie doch Mut und Kampfgeist und Durchsetzungsvermögen. Ich hatte auch ein wenig das Gefühl, dass sie hier deutlich reifer wirkte, als noch zu Beginn der Trilogie. Nach wie vor konnte ich nicht jede Handlung und nicht jeden Gedankengang von ihr nachvollziehen; nicht jede Facette von ihr mögen. Sie ging mir zeitweise ordentlich auf die Nerven, besonders ihre bevormundende Art und die fehlende Einsicht in gewissen Situationen machten es mir schwer, den Draht zu ihr zu halten. Genau so lernte sie aus ihren Fehlern einfach nicht und machte sie immer wieder aufs Neue. Ein Punkt, der mich schon immer störte an ihr. Aber im Vergleich zu früher war sie mir doch sympathischer und glaubwürdiger erschienen. Realistischer und weniger naiv.
James hingegen hatte in Band 3 einige Einbußen zu verzeichnen. Wenn er seinen Kopf nur einmal richtig eingeschalten hätte, hätte einiges an dem aufkommenden Drama verhindert werden können. James denkt also schlicht nicht nach und nimmt stellenweise zu wenig Rücksicht auf die Gefühle anderer. Auf der anderen Seite lässt er sich unheimlich bevormunden und unter Druck setzen, als hätte er keine eigene Meinung. Diese beiden Punkte in einer Person vereint lässt die Authensität einfach sinken. Obwohl ich auch ihn irgendwie gerne mochte und er Mitgefühl in mir wecken konnte, wollte ich ihn so oft einfach nur schütteln und ihm raten, mehr darauf acht zu geben, was er tut, anstatt sich im Nachhinein tausendfach dafür zu entschuldigen. James ist ein junger Mann, dem quasi alles in die Wiege gelegt wurde – nur das Rückgrat fehlte. Er tat mir gleichmeraßen leid, wie dass er mir auf die Nerven ging damit, sein Leben nicht so leben zu können, wie er wollte. Doch trotz all der negativen Eigenschaften, die ich jetzt aufgeführt habe, hatte er auch einige liebenswerte Facetten an sich. James liebte seine Schwester heiß und innig; stand loyal zu ihr und man spürte die intensive Bindung der Zwillinge. Auch sein Umgang mit Ruby war wirklich süß und berührte etwas in mir.
Man merkt also; in Bezug auf die Protagonisten bin ich zwiespältig. Einerseits mochte ich die zwei Chaoten, auf der anderen Seite gibt’s eben die Kritik, die sich nicht schönreden lässt. Dafür kann ich zu den Nebenfiguren kaum was schlechtes sagen. Ember und Lydia waren wieder zwei äußerst interessante Persönlichkeiten mit Tiefgang und „erwachsenen“ Problemen. Kein Kindergarten, wie es bei James und Ruby immer mal wieder der Fall war. Wren entwickelte sich ebenfalls unheimlich stark und war zum Ende hin sogar einer meiner liebsten, obwohl ich anfangs so gar nicht ausstehen konnte. Ich könnte ewig so weitermachen; aber um das Ganze hier jetzt abzukürzen: wieder waren es die Nebenrollen, die mich deutlich mehr überzeugten, als die Protagonisten es taten.

Mona Kasten’s Schreibstil ist auch in diesem dritten und letzten Band wieder unheimlich angenehm. Die Geschichte liest sich wunderbar leicht und schnell, ist verständlich und birgt keine Stolpersteine. Die Atmosphäre ist stimmig und abwechslungsreich und erreichte mich durchgängig. Mir gefiel auch der Aufbau der Geschichte, sowie die Dialoge, die stets authentisch und realistisch ausfielen. Jede Szene ließ sich bildhaft vor Augen führen und versetzte mich jedes Mal fast körperlich an die Maxton Hall.
Was mir wiederum nicht so gut positiv in Erinnerung bleiben wird, ist die Aufteilung. Während wir in Band 1 lediglich James und Ruby begleiten und auch nur aus ihrer beiden Sichten lesen, kommen in Band 2 noch zwei weitere Perspektiven mit dazu. Das war erst einmal okay, denn Lydia und Ember sind tragende Bestandteile der Handlung und einen tieferen Blick in ihre Gedanken zu bekommen, stimmte mich zufrieden. In diesem dritten Band kommen hingegen noch weitere Sichten ins Spiel und plötzlich wechseln wir nicht mehr zwischen 2,- oder 4 Perspektiven, sondern zwischen gleich 8 (wenn ich mich nicht verzählt habe). Da war das Chaos in meinem Kopf quasi vorprogrammiert. Ich musste immer wieder zurückblättern um überhaupt zu verstehen, wer denn da gerade an der Reihe war und es brachte, für meinen Geschmack, zu viel Unruhe in diesen finalen Band. – auch inhaltlich; und dazu kommen wir jetzt:

Die Idee dieser Trilogie war schon in Band 2 nicht mehr unbedingt der Hit. Es hätte sicher nicht geschadet, hier und da was rauszukürzen – dann hätte man am Ende vielleicht noch einen, etwas dickeren Band; höchstens aber eine Dilogie gehabt. Die Geschichte auf gleich 3 Bände zu strecken verursachte lediglich, dass das Drama unnötig und aufgebauscht wirkte. Der Cliffhanger im vorherigen Teil war derart unsinnig, dass ich, wie oben schon erwähnt hatte, kaum noch Lust hatte, überhaupt weiterzulesen. Mein einziger Gedanke nach „Save You“ war eigentlich „bitte nicht schon wieder“. Und genau so geht es hier auch weiter: Viel Drama, viel Chaos, viele Missverständnisse und kaum Vorwärtsgang. Die Plots sind, in Bezug auf Ruby und James, eher rar gesäht und es passiert hauptsächlich was bei den vermeindlichen Nebenfiguren, die hier dann plötzlich eigene Sichten verpasst bekamen. Bei den Protagonisten herrschte entweder Friede, Freude, Eierkuchen, oder sie stritten – aus den immerwährend gleichen Gründen. Bei Ember und Lydia hingegen gab’s auch mal Abwechslung – und das tat der Geschichte unheimlich gut. Ich verfolgte die beiden Mädels so gerne, weil sie sich vom Mainstream abhoben und ihre Storys und Hintergründe wirklich lesenswert waren. Die eine mit einer Teenie-Schwangerschaft, die andere setzte sich für Menschen mit mehr Pfunden ein und ist damit auch noch total erfolgreich.
Leider war mir die Ausarbeitung hier aber zu lasch. Nicht unbedingt bei Lydia und Ember, aber definitiv bei den anderen „Neu-Protagonisten“. Wenn man sich schon dafür entscheidet, weitere Figuren als tragende Rollen ins Rennen zu schicken, muss der Raum dafür gegeben sein um ihre Geschichten zu erzählen. Gerade in Bezug auf Homosexualität, was nicht nur heikel, sondern auch hochinteressant ist, bedarf es Zeit, um das Ganze zu entfalten. Aber hier lief das nur so nebenbei und war, für meinen Geschmack unnötig. Es wirkte beinah so, als wolle Mona Kasten möglichst viel Toleranz zeigen, indem sie für jede Nische den passenden Charakter in dieses Finale stopfte.
Das Ende hatte schließlich dann aber nochmal so richtig Potential. Endlich kam die so lang ersehnte Spannung; und der Aufbau deren war großartig. Allerdings war mir in Anbetracht der wenigen Seiten, die noch übrig waren, relativ schnell klar, dass da nicht das Feuerwerk kommen kann, das ich mir erhoffte. Und so war es auch: der aufkeimende Spannungsbogen fiel schon nach kurzer Zeit wieder komplett ab und alles lief viel zu unspektakulär ab. Es hätte viel mehr kommen müssen, einfach um dem Leser die Befriedigung und Genugtuung zu verschaffen, die er nach 3 Bänden verdient hätte. Schade.

„Save Us“ von Mona Kasten steht seinem Vorgänger in kaum etwas nach; denn er war beinah genau so enttäuschend. Zwar mochte ich die Figuren wieder und fand besonders die Nebenrollen relativ interessant, aber die Handlung tritt viel zu sehr auf der Stelle, als dass es wirklich spannend wäre. Der einzige Lichtblick in Sachen Spannungsbogen verpufft binnen kürzester Zeit und geht über in das altbekannte Drama. Und das gruselige ist dabei, dass ich mich dennoch relativ gut unterhalten fühlte. Also so völlig verkehrt kann es nicht gewesen sein. Aber knapp. Ich bin jedenfalls froh, es geschafft zu haben bis zum Schluss.

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Mona Kasten wurde 1992 geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Katzen sowie unendlich vielen Büchern in Hamburg, liebt Koffein in jeglicher Form, lange Waldspaziergänge und Tage, an denen sie nur schreiben kann.

(c) by Lyx Verlag

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese Rezension meiner ganz persönlichen Meinung entspricht und bei jedem Leser anders ausfallen kann. Außerdem möchte ich mich gerne beim Lyx Verlag bedanken: für alle Bilder und Klappentexte sowie Zitate benutzen zu dürfen.