||» Rezension «|| „Paper Princess – Die Versuchung“ von Erin Watt

7. August 2017 3 Von Patchis Books

Titel: Paper Princess

Autor: Erin Watt
Verlag: Piper-Verlag
Reihe/Serie: #1 von #3 (?)
Übersetzer: Lene Kubis
Genre: New Adult
Seitenanzahl: 384
ISBN: 978-3492060714
Erscheinungsdatum: 01.März.2017
Format: Broschiert
Empfohlen ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 12,99€
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
Amazon  ►♥◄  Verlag
Besonderheit: —————-
Leseprobe: » hier « (via .pdf-Datei)
 
 

Sie sind reich, sie sind mächtig und verdammt heiß! Kannst Du ihnen widerstehen?

Ellas Leben war bisher alles andere als
leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine
durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu
sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella
in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie
etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere –
verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und
ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders
gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es
knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit
bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen …

Kennt ihr das, wenn euch ein Buch eigentlich gar nicht großartig interessiert, dann aber die riesigste Diskussion ever ausbricht? Tja. So erging es mir mit Paper Princess und als ich dann im Laden stand und es in mein Blickfeld rutschte, wusste ich: ich muss mir unbedingt meine eigene Meinung dazu bilden! Also hab ich es gekauft und sogar relativ zeitnah gelesen. Ob ich mich nun auf die Seite der Hater stelle, oder aber doch vollauf begeistert bin, erfahrt ihr jetzt in aller Ausführlichkeit:

Der Einstieg war New-Adult-typisch sehr leicht und einfach gehalten und man gleitet nach und nach in die Geschichte hinein. Alles beginnt an einem Punkt, der äußerst geschickt gewählt wurde; denn treffen wir auf den ersten Seiten direkt auf Ella und erleben mit, wie schwer es die 17-jährige Schülerin tatsächlich hat. Job und Schule unter einen Hut zu bringen, hört sich einfacher an, als es ist und das hat Erin Watt sehr eingehend rüber gebracht. Gleichzeitig sorgt dieses Mitleid, das man der Protagonistin gegenüber empfindet auch dafür, dass eine gewisse Spannung auftritt. Man fiebert mit, freut sich auf den Moment, wenn endlich Callum Royal auftaucht und sie aus ihrem bescheidenen Lebensstil heraus holt .. sie rettet quasi. Doch auch auf die Royal Brüder war ich unheimlich neugierig und wurde so völlig unbewusst an die Seiten gefesselt, nur um endlich auf Reed und Co zu treffen.
 

Wie oben bereits einmal kurz angeschnitten, überwiegt anfangs lediglich ein Gefühl gegenüber unserer Protagonistin: nämlich Mitleid. Mir tat dieses Mädel einfach so unglaublich leid und ich hab immer wieder überlegt, in welch einem Schlamassel sie doch steckt und wie ich da handeln würde. Dadurch fand ich ihre Entscheidungen, Handlungen und Gedankengänge absolut nachvollziehbar und konnte, so krass manches auch auf den ersten Blick wirkte, wirklich verstehen, warum Ella so handelte. Auch im Laufe der Geschichte ließ dieses Verständnis nicht nach; im Gegenteil. Ihre Schlagfertigkeit und ihre teilweise sehr derben Sprüche haben mir hin und wieder ein richtiges Grinsen entlockt und obwohl sie nach außen hin immer versuchte, die harte Schale aufrecht zu erhalten, so gab es doch auch einen weichen Kern, der klar erkennbar war. Im Grunde unterschied sich Ella also recht wenig von anderen Protagonisten (aus anderen Büchern) und trotzdem hat die Sympathie von Anfang an gestimmt und ich schloss sie ins Herz – nur das zählt letztlich.

Doch auch Callum konnte mich im Laufe der Zeit für sich gewinnen. Er war das Vorzeige-Exemplar von reichem Geschäftsmann, strahlte aber ebenso Verletzlichkeit aus, wie jeder andere, normale Mensch. Denn zeigte uns Erin Watt ganz deutlich, dass auch die Privilegierten so ihre Probleme haben und eben nicht alles so friedlich und perfekt ist, wie man dem Leser in anderen Geschichten oftmals weiß machen möchte.
Letztlich waren es die 5 Söhne, die Callum hin und wieder an den Rand der Verzweiflung trieben und trotzdem war jeder auf seine eigene Art und Weise unglaublich authentisch. Ja, ich gestehe, auch mir waren manche Handlungen, Aussagen und Gedankengänge der Jungs zuwider, und trotzdem fand ich sie alle glaubhaft. Hier beginnt schon mein riesiger Zwiespalt, denn obwohl auch ich, jetzt im Nachhinein, einen Hauch von Sexismus feststellen kann, ist es mir beim Lesen absolut gar nicht in den Sinn gekommen, das so zu sehen. Und genau aus diesem Grund werte ich das nicht als Kritikpunkt. Ich mochte Reed und Easton, mochte die Zwillinge und ich mochte Gideon; alles andere lasse ich bewusst aussen vor; denn in einer Rezension geht es meiner Meinung nach darum, meine Empfindungen während (!!) des Lesens mit euch zu teilen, und nicht die Erkenntnisse, die ich irgendwann danach erlange. Dazu kommen wir aber später nochmal kurz.
Kurz und knapp: ich fand die Charaktere alle toll insziniert und durchdacht; jeder trug sein eigenes Päckchen und sorgte mit verschiedenen Taten dafür, authentisch zu wirken. 
 
Der Schreibstil stieß dann ebenfalls auf Gefallen bei mir. Hinter Erin Watt verbirgt sich ja das amerikanische Bestseller-Autoren-Duo Elle Kennedy und Jen Frederick. Ich muss ehrlich sagen, ich habe noch nie etwas aus der Feder einer dieser Autorinnen gelesen, und trotzdem weiß ich bereits jetzt, dass mir ihre Bücher, die sie jeweils einzeln veröffentlicht und geschrieben haben, gefallen werden. Der Stil ließ sich sehr leicht lesen, sehr locker; ich kam super schnell durch die Seiten und fand die Sprache, die zugegebenermaßen hin und wieder etwas sehr derb war, der Thematik absolut angepasst. Bildhafte, aber doch plastische Beschreibungen sorgen für ein klares Bild vor meinem inneren Auge und die prickelnden Szenen waren detailliert genug geschrieben, um ein Prickeln hervor zu rufen, aber nicht zu eingehend, um es abstoßend werden zu lassen.
Geschrieben wurde das Buch übrigens ausschließlich aus Ella‘ Sicht in der ersten Person, was mich noch näher ans Geschehen brachte und die Gefühle noch intensiver zu mir transportiert wurden.

Die Grund-Idee an sich ist sicherlich nichts unheimlich aufregendes; es gibt bereits mehrere New Adult,- wie auch Jugendgeschichten, die auf dieser Storyline basieren. Und trotzdem hat sie mich gänzlich überzeugt. Ich mag diese ‚Mädchen wird aufgrund Tod der Eltern aufgenommen und muss sich mit einer Horde pubertierender Jungs herumschlagen‘ – Thematik, da sie immer wieder unheimliches Potential mit sich bringt und eine Menge Konflikte aufwerfen kann. So auch hier. Neben all den Gefühlen und dem Jugendbuch-Anteil, gab es auch die ein oder andere prickelnde Szene, die ich allesamt für gut befand; trotz der derberen Sprache. In „Paper Princess“ steht meiner Meinung nach die ‚Authensität‘ an erster Stelle und das haben die Autorinnen auch auf ganzer Linie geschafft. Natürlich kann man hier auch sagen, dass ein gewisses Maß an Sexismus ans Licht kommt, aber ich habe bereits in meiner Video-Rezension gesagt, dass man sich gerade im New Adult Bereich nicht zu sehr an allem aufhängen sollte. Es ist eine Geschichte, in der Drogen, Alkohol, Sex, Mobbing und Gewalt eine Rolle spielen, ja .. aber ich finde es keineswegs verwerflich so etwas in ein Buch miteinzubinden, schließlich wird keineswegs etwas verherrlicht – im Gegenteil.. es zeigt doch nur auf, wie sehr die Opfer unter all diesem negativen Zeugs leiden. Das jedenfalls ist meine Meinung und ich denke, dass jeder mit 14 Jahren, denn ab diesem Alter ist die Geschichte empfohlen, so weit denken kann, um zu sehen, dass weder Sexismus, Mobbing, Gewalt noch sonst etwas die Lösung ist, und sich da nicht beeinflussen lässt. Mag sein dass ich das alles etwas lockerer sehe, weil ich älter bin und mein Charakter und meine Ansichten einfach schon gefestigt sind, aber mich hat nichts der oben genannten Themen beim Lesen gestört und genau das ist es, was in eine Rezension gehört – meine Empfindungen während des Lesens; oder? Ich wollte das ganze Diskussionsthema auch nochmal schnell aufgreifen, einfach um euch meine Meinung darüber mitzuteilen.

Die Umsetzung hat mir deshalb auch sehr gut gefallen. Die anfängliche Spannung bleibt während der gesamten Länge von 384 Seiten vorhanden und wird immer wieder durch Emotionen und unerwartete Wendungen in die Höhe getrieben. Mich jedenfalls konnte das Buch absolut fesseln; es hat mich durchweg mitgerissen und auch in den Stunden, in denen ich nicht zum Lesen kam, beschäftigt. Ich war emotional absolut bei unserer Protagonistin und fand auch den Mittelteil alles andere als langweilig. Ich bin froh, dass immer wieder neues Drama aufkam, so wurde Langatmigkeit und zähe Momente einfach vermieden und gerade der Schluss hat mich persönlich so überrascht und schockiert, dass ich umgehend Band 2 kaufen musste. Ein ganz fieser Cliffhanger also – nur so als Vorwarnung.

 

„Paper Princess – die Versuchung“  von Erin Watt ist ein unheimlich realistisches, eingehendes und emotionsgeladenes Buch, das einen zu fesseln weiß. Die ganzen negativen Kritiken kann ich absolut nicht nachvollziehen, denn ich traf hier auf liebenswerte Figuren, einen absolut genialen Stil, prickelnde Momente und Drama ohne Ende. Was wünscht man sich als bekennende New Adult Leserin mehr? Für mich ein Highlight! 

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen, weil .. hm.. ja weil ich leider nicht mehr vergeben kann. Nein, im Ernst, ich habs ja eben schon gesagt – für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight. Punkt.  Absolute Lese-Empfehlung für diese Geschichte!
 

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Erin Watt ist das Pseudonym zweier amerikanischer Bestsellerautorinnen,
die ihre Begeisterung für großartige Bücher und ihre Schreibsucht
verbindet. Beide sind sehr erfolgreiche Autorinnen in den Bereichen
Young und New Adult. Die »Paper«-Serie um die Protagonistin Ella war ihr
erstes gemeinsames Projekt, das die SPIEGEL-Bestsellerlisten im Sturm
eroberte.



An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Piper-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. 
Diese
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.