||» Rezension «|| „Paper Princess – Die Versuchung“ von Erin Watt
Titel: Paper Princess
Verlag: Piper-Verlag
Übersetzer: Lene Kubis
Empfohlen ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 12,99€
Der Einstieg war New-Adult-typisch sehr leicht und einfach gehalten und man gleitet nach und nach in die Geschichte hinein. Alles beginnt an einem Punkt, der äußerst geschickt gewählt wurde; denn treffen wir auf den ersten Seiten direkt auf Ella und erleben mit, wie schwer es die 17-jährige Schülerin tatsächlich hat. Job und Schule unter einen Hut zu bringen, hört sich einfacher an, als es ist und das hat Erin Watt sehr eingehend rüber gebracht. Gleichzeitig sorgt dieses Mitleid, das man der Protagonistin gegenüber empfindet auch dafür, dass eine gewisse Spannung auftritt. Man fiebert mit, freut sich auf den Moment, wenn endlich Callum Royal auftaucht und sie aus ihrem bescheidenen Lebensstil heraus holt .. sie rettet quasi. Doch auch auf die Royal Brüder war ich unheimlich neugierig und wurde so völlig unbewusst an die Seiten gefesselt, nur um endlich auf Reed und Co zu treffen.
Wie oben bereits einmal kurz angeschnitten, überwiegt anfangs lediglich ein Gefühl gegenüber unserer Protagonistin: nämlich Mitleid. Mir tat dieses Mädel einfach so unglaublich leid und ich hab immer wieder überlegt, in welch einem Schlamassel sie doch steckt und wie ich da handeln würde. Dadurch fand ich ihre Entscheidungen, Handlungen und Gedankengänge absolut nachvollziehbar und konnte, so krass manches auch auf den ersten Blick wirkte, wirklich verstehen, warum Ella so handelte. Auch im Laufe der Geschichte ließ dieses Verständnis nicht nach; im Gegenteil. Ihre Schlagfertigkeit und ihre teilweise sehr derben Sprüche haben mir hin und wieder ein richtiges Grinsen entlockt und obwohl sie nach außen hin immer versuchte, die harte Schale aufrecht zu erhalten, so gab es doch auch einen weichen Kern, der klar erkennbar war. Im Grunde unterschied sich Ella also recht wenig von anderen Protagonisten (aus anderen Büchern) und trotzdem hat die Sympathie von Anfang an gestimmt und ich schloss sie ins Herz – nur das zählt letztlich.
Der Schreibstil stieß dann ebenfalls auf Gefallen bei mir. Hinter Erin Watt verbirgt sich ja das amerikanische Bestseller-Autoren-Duo Elle Kennedy und Jen Frederick. Ich muss ehrlich sagen, ich habe noch nie etwas aus der Feder einer dieser Autorinnen gelesen, und trotzdem weiß ich bereits jetzt, dass mir ihre Bücher, die sie jeweils einzeln veröffentlicht und geschrieben haben, gefallen werden. Der Stil ließ sich sehr leicht lesen, sehr locker; ich kam super schnell durch die Seiten und fand die Sprache, die zugegebenermaßen hin und wieder etwas sehr derb war, der Thematik absolut angepasst. Bildhafte, aber doch plastische Beschreibungen sorgen für ein klares Bild vor meinem inneren Auge und die prickelnden Szenen waren detailliert genug geschrieben, um ein Prickeln hervor zu rufen, aber nicht zu eingehend, um es abstoßend werden zu lassen.
Die Grund-Idee an sich ist sicherlich nichts unheimlich aufregendes; es gibt bereits mehrere New Adult,- wie auch Jugendgeschichten, die auf dieser Storyline basieren. Und trotzdem hat sie mich gänzlich überzeugt. Ich mag diese ‚Mädchen wird aufgrund Tod der Eltern aufgenommen und muss sich mit einer Horde pubertierender Jungs herumschlagen‘ – Thematik, da sie immer wieder unheimliches Potential mit sich bringt und eine Menge Konflikte aufwerfen kann. So auch hier. Neben all den Gefühlen und dem Jugendbuch-Anteil, gab es auch die ein oder andere prickelnde Szene, die ich allesamt für gut befand; trotz der derberen Sprache. In „Paper Princess“ steht meiner Meinung nach die ‚Authensität‘ an erster Stelle und das haben die Autorinnen auch auf ganzer Linie geschafft. Natürlich kann man hier auch sagen, dass ein gewisses Maß an Sexismus ans Licht kommt, aber ich habe bereits in meiner Video-Rezension gesagt, dass man sich gerade im New Adult Bereich nicht zu sehr an allem aufhängen sollte. Es ist eine Geschichte, in der Drogen, Alkohol, Sex, Mobbing und Gewalt eine Rolle spielen, ja .. aber ich finde es keineswegs verwerflich so etwas in ein Buch miteinzubinden, schließlich wird keineswegs etwas verherrlicht – im Gegenteil.. es zeigt doch nur auf, wie sehr die Opfer unter all diesem negativen Zeugs leiden. Das jedenfalls ist meine Meinung und ich denke, dass jeder mit 14 Jahren, denn ab diesem Alter ist die Geschichte empfohlen, so weit denken kann, um zu sehen, dass weder Sexismus, Mobbing, Gewalt noch sonst etwas die Lösung ist, und sich da nicht beeinflussen lässt. Mag sein dass ich das alles etwas lockerer sehe, weil ich älter bin und mein Charakter und meine Ansichten einfach schon gefestigt sind, aber mich hat nichts der oben genannten Themen beim Lesen gestört und genau das ist es, was in eine Rezension gehört – meine Empfindungen während des Lesens; oder? Ich wollte das ganze Diskussionsthema auch nochmal schnell aufgreifen, einfach um euch meine Meinung darüber mitzuteilen.
Die Umsetzung hat mir deshalb auch sehr gut gefallen. Die anfängliche Spannung bleibt während der gesamten Länge von 384 Seiten vorhanden und wird immer wieder durch Emotionen und unerwartete Wendungen in die Höhe getrieben. Mich jedenfalls konnte das Buch absolut fesseln; es hat mich durchweg mitgerissen und auch in den Stunden, in denen ich nicht zum Lesen kam, beschäftigt. Ich war emotional absolut bei unserer Protagonistin und fand auch den Mittelteil alles andere als langweilig. Ich bin froh, dass immer wieder neues Drama aufkam, so wurde Langatmigkeit und zähe Momente einfach vermieden und gerade der Schluss hat mich persönlich so überrascht und schockiert, dass ich umgehend Band 2 kaufen musste. Ein ganz fieser Cliffhanger also – nur so als Vorwarnung.
Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen, weil .. hm.. ja weil ich leider nicht mehr vergeben kann. Nein, im Ernst, ich habs ja eben schon gesagt – für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight. Punkt. Absolute Lese-Empfehlung für diese Geschichte!
Erin Watt ist das Pseudonym zweier amerikanischer Bestsellerautorinnen,
die ihre Begeisterung für großartige Bücher und ihre Schreibsucht
verbindet. Beide sind sehr erfolgreiche Autorinnen in den Bereichen
Young und New Adult. Die »Paper«-Serie um die Protagonistin Ella war ihr
erstes gemeinsames Projekt, das die SPIEGEL-Bestsellerlisten im Sturm
eroberte.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Piper-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen.
Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen
Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum
bitten, dies zu berücksichten.
[…] Band 3 einer (6-teiligen?) Reihe. Bitte lest diese Rezension nur, wenn ihr Band 1 [» Rezension «] und Band 2 [» Rezension «] bereits gelesen habt. Ansonsten schaut gern bei den beiden […]
[…] den zweiten Band der „Paper“ – Tetralogie. Die Rezension zu Band 1 findet ihr » hier «. Falls ihr „Paper Princess“ noch nicht gelesen habt, bitte ich euch, an dieser […]
[…] ihr die ganze Reihe noch nicht, empfehle ich euch zusätzlich noch die Rezension zu Band 1 » *hier* […]